Mit dem Wohnmobil nach Russland 2019

Über Polen zurück

An die polnische Ostseeküste

Montag, 17.06.2019

 

Nachdem wir die letzten vierzehn Tage ja wirklich viel gesehen haben, wollen wir es jetzt die restlichen Urlaubstage ein wenig langsamer angehen und werden an der polnischen Ostseeküste zurückfahren. 

 

Zunächst aber heißt es heute wieder in die EU einreisen. Am Grenzübergang Mamonovo II staut es sich bereits morgens um 10 Uhr ordentlich und so warten wir geduldig mit allen anderen. Erst fast eine Stunde vor der russischen Seite, gefolgt von einer Viertelstunde einfacher Kontrolle, dann anderthalb Stunden im Niemandsland und dies wiederrum gefolgt von einer guten Stunde auf dem polnischen Zollhof. Dann sind wir endlich dran. Jippieh! 

 

Warten im Niemandsland

 

Ähnlich wie schon an der lettischen Grenze wird unser Wohnmobil etwas genauer untersucht, das Kennzeichen-Thema kommt natürlich auch dran, ist allerdings nach kurzer Erklärung abgehakt. Vanjas Pass wird kontrolliert und dazu noch ihr Chip ausgelesen. Wir haben den passenden Hund dabei. Prima!

 

Nachdem es fast geschafft scheint, wird das Fenster zum Abfertigungshäuschen geschlossen – unsere Dokumente lagen schon auf einem kleinen handlichen Stapel bereit – und drinnen geht irgendeine Diskussion los. Hmm …. Ergebnis des Ganzen ist, dass wir zum Röntgen müssen bzw. nicht wir, sondern nur unser Wohnmobil. Während Jens dorthin fährt, werden Vanja und ich in eines der Gebäude gebracht und sollen dort warten bis irgendwer kommt. Irgendwer sagt uns dann kurz drauf, dass wir irgendwohin raus gehen sollen. Also spazieren Vanja und ich über die riesige leere LKW Abfertigung Richtung X-Ray. Immerhin steht Indy dort drin, von Jens keine Spur. Eine halbe Stunde später, die erste Erleichterung – unser Indy ist sauber. Wir müssen aber noch zu Gebäude 17A. Dieses entpuppt sich als große Halle, in der man vermutlich jedes Fahrzeug ordentlich zerlegen kann. Irgendwann kommen dann zwei Zöllner mit Hund und weisen uns an, in die Halle zu fahren. Allerdings ohne Vanja, die wir kurzerhand vor der Tür anbinden. Die beiden sind übrigens die freundlichsten von allen Beamten hier und erklären uns auch was sie denn so machen. Auch wenn beim Röntgen nichts Auffälliges war, muss immer nochmal der Drogenspürhund sich einmal das Fahrzeug angucken. Darf er. 

 

Summa summarum sind wir dann doch nach fünf Stunden tatsächlich in Polen. Nur gut, dass wir eh nur noch 100 Kilometer fahren wollten. 

 

In Stegna angekommen checken wir auf dem Camping Nr. 159 ein und ab geht’s an den langen Sandstrand!

 

Campingplatz Nr. 159

Webseite: http://www.camp.pl

 

Strandurlaub in Stegna


Von Stegna nach Leba

Mittwoch, 19.06.2019  

 

Nach zwei Tagen in Stegna reisen wir heute ab, der Camping hat leider keinen freien Platz mehr für uns. Wir waren ja eh schon überrascht, dass es so voll ist. Anscheinend waren wir auf unseren früheren Reisen immer etwas eher hier und somit vor der großen Saisoneröffnung. 

 

In Leba angekommen haben wir Glück und auf Camping Ambre Nr. 41 ist noch ein Platz frei. Mit der Hauptsaison haben wir wirklich nicht gerechnet, das werden wir uns wohl mal merken. Wie auch in Stegna kann man hier super durch den Kiefernwald mit Hund spazieren gehen und morgens bzw. abends wenn es leerer geworden ist auch mit Hund an den Strand. Ansonsten reiht sich in Leba ein Restaurant ans andere und dazwischen wird allerlei Krams, hauptsächlich Kinderspielzeug verkauft. Das ist sicherlich nicht jedermanns Sache, uns gefällt‘s auch mal so ganz normalen Touri-Alltag zu leben. 

 

Kurz überlegen wir uns ein Regenbogen-Lama-Stofftier zu kaufen, unser rosafarbenes Einhorn haben wir einem Nachbarmädchen auf dem Camping in Stegna geschenkt, aber irgendwie erscheint es uns noch zu früh für ein Nachfolgestofftier ;-)

 

Campingplatz Ambre Nr. 41

Webseite: http://ambre.leba.info

 

Strandurlaub in Leba


Von Leba nach Swinoujscie

Freitag, 21.06.2019

 

Unsere letzte Nacht auf polnischem Boden verbringen wir in Swinoujscie, auf Deutsch Swinemünde, im Osten der Insel Usedom gelegen. Die Grenze nach Deutschland ist nicht weit, dementsprechend ist hier auch die Hauptsprache Deutsch und alle um uns herum kommen aus unserem Heimatland. Ein wenig gewöhnungsbedürftig ist das ja schon. 

 

Wenn man von Osten kommt, muss man übrigens bei der Fähre rüber nach Swinoujscie aufpassen. Es gibt eine im Ort gelegene Fähre, die ist aber nur für Anwohner. Touristen müssen die im Süden der Stadt gelegene Fähre über die Swine nehmen. Trotz langer Warteschlage ging es bei uns aber relativ schnell, da gleichzeitig drei Fähren unterwegs waren. 

 

In Swinoujscie gibt es einen Campingplatz, der mitten im Ort liegt. Auf der einen Seite geht es durch ein paar Häuserzeilen bzw. Hotelansammlungen zum Strand und auf der anderen Seite ist ein großer Park. Da uns der Strand hier nicht so gut gefällt, entfernen wir uns lieber vom Kurbereich und gehen Richtung Stadt. Dort entdecken wir einen tollen Aussichtsturm. In der ehemaligen Martin-Luther-Kirche befindet sich ein Café. Das an sich ist noch nicht so besonders, es gibt ja viele umgenutzte Kirchen, auch nicht dass man auf den Kirchturm steigen kann aber dass einen lautstarke Musik den Aufstieg erleichert, ist schon mal etwas Anderes. Dazu gibt es überall an den Wänden Bilder von früher. So fühlt es sich auch gar nicht so anstrengend nach oben zu steigen ;-)

 

Nicht weit davon entfernt kehren im Fischlokal Rybna Chata ein. Wir wählen ausnahmsweise mal Vorspeise und Hauptgericht, das klingt alles so lecker. Und ist es auch! Besonders kreativ ist das Dilleis, welches es zu den kleinen frittierten Fischchen gibt. Das müssen wir zu Hause auch mal ausprobieren. 

 

Unterwegs in Swinoujscie


Zurück an den Anfang

Samstag, 22.06.2019 

 

Unser diesjährige Russlandreise hat, abgesehen von unserem Heimatort natürlich, in Travemünde mit unserer Fährüberfahrt nach Helsinki begonnen und somit endet sie diesmal auch einfach hier. 

 

Wir übernachten auf dem neuen Wohnmobilstellplatz und gucken uns die großen Fähren an, die durch die enge Trave auf die Ostsee hier entlangfahren. Dazu gibt’s lecker Fischbrötchen bzw. später dann einen Flammkuchen. 

 

So ein letzter Urlaubsabend ist ja immer ganz gut mal die letzten Wochen Revue passieren zu lassen. 

 

Insgesamt 6000 km haben wir auf unserer diesjährigen Russland Tour zurückgelegt. Ein Großteil der Strecke ließ sich sehr gut fahren, denn die russischen Straßen sind gar nicht so schlecht wie ihr Ruf ihnen vorweg eilt. Lediglich oben in Karelien war der Abschnitt von Podporosche nach Vytegra nicht so doll und auch ein paar Teilabschnitte zum Weihnachtsmannort Veliki Ustjug waren recht holprig. Ersterer war eine schlammige, löchrige Piste und letztere schlechter, löchriger Asphalt. Alles in allem aber verschmerzbar. 

 

Die Auswahl des schlechtesten Stellplatzes fällt uns diesmal sehr schwer. Eigentlich hatten wir auf unseren Reisen immer einzelne Tage dabei an denen alles schief lief. Dieses Jahr sorgte noch nicht einmal unsere leuchtende Motorkontrollleuchte für einen kleineren Nervenzusammenbruch. Einer der idyllischeren Übernachtungsplätze war sicherlich oben im Norden auf unserer Holzkirchenrundtour, wo wir an einem See direkt neben einer kleinen, gelben Holzkirchen übernachtet haben. Die ausrangierten Autositze rings um die Feuerstelle haben noch einen besonderen Charme beigetragen. Ansonsten sind wir ja eher „Stadtcamper“ und dementsprechend ist es für uns immer wichtig einen passenden Platz für die Nacht zu finden ohne jemanden zu stören. Diesmal haben wir mehrfach einfach die Polizei gefragt, ob es in Ordnung ist an Ort und Stelle zu übernachten. Jedes Mal wurden wir zwar irritiert angeguckt, aber bekamen immer sehr freundlich die Antwort „klar, können wir hier über Nacht stehen“. 

 

Alles in allem waren eh alle mit denen wir unterwegs so Kontakt hatten sehr freundlich und wir haben uns immer sehr gefreut angesprochen zu werden. Und dank Google Translator oder eine der anderen Übersetzungs-Apps lässt sich auch ein Werkstattbesuch sehr gut organisieren. 

 

Alles in allem ein sehr schöner Urlaub!

 

Übernachtung in Travemünde



Mit ♥ für euch geschrieben