10. Juni 2011


Weiter gen Norden nach Anapa

 

Am nächsten Morgen begrüßt uns wieder der nette Schäferhund, Ceddy wird ihn auf der weiteren Reise vermissen. Dann geht es erst mal tanken. Ist scheinbar hipp heute morgen, denn hier heißt es Schlange stehen. Trotz bestimmt 10 Zapfsäulen ist hier die Hölle los.

 

Wir folgen wieder unserer Straße, vorbei an Dschugba, wo wir von Norden her auf die Küstenstraße gekommen sind. Kurz hinter Pschaga besichtigt Jessi einige Dolmen, die es hier in der Gegend zahlreich geben soll. Aus irgendeinem Grund legen die anderen Touristen immer beide Hände auf die Dolmen und murmeln irgendwas vor sich hin. Vielleicht bringt’s Glück? Und warum man danach dreimal um den Dolmen herumgehen muss, ist auch nicht wirklich ersichtlich. Vielleicht kennt einer von euch den Grund?

 

Wir queren Novorossisk, wo wir eigentlich mit der Fähre ankommen wollten. Kein wirklich schöner Ort, zumindest von der querenden Landstraße aus betrachtet. Hinter Novorossisk fahren wir zu dem kleinen Dorf Abray-Djurso. Dort gibt es einerseits ein großes Weingut mit Besichtigungsmöglichkeit und andererseits einen großen Süsswassersee, der wohl nur aus unterirdischen Quellen gespeist wird. Der See schimmert malerisch in der Sonne und ein Parkplatz im Schatten nicht in Sicht. Die letzte Führung am Tag ist leider gerade weg und ein passender Übernachtungsplatz findet sich irgendwie nicht um dann am nächsten Morgen das Weingut zu besuchen. Und so verzichten wir auf die Besichtigung und fahren weiter. Die Besichtigung kostet übrigens mit Degustation 500 Rubel, ohne 250 Rubel. Die Touren dauern eine Stunde und beginnen morgens um 9h, danach immer zur vollen Stunde bis 17h (außer um 12h, dann scheint Mittagspause zu sein). Die Touren ohne Degustation starten immer 10 Minuten später und die letzte ist schon um 16h10. 

 

Unser nächstes Ziel ist Anapa, hier haben wir aber gelesen, dass es im Sommer auch recht überfüllt sein soll und so entscheiden wir uns vorher in den Ort Sukko abzubiegen. Dort ist aber kein Parkplatz in Sicht und so folgen wir der Straße weiter am Meer entlang und landen in einer kleinen Bucht mit Yachthafen. Dort dürfen wir direkt vor der Schranke stehen bleiben und übernachten. Drinnen wäre Jessi lieber gewesen, aber so stehen wir ja auch schön. Und so gehen wir in den kleinen Ort, Ceddy darf endlich ins Wasser planschen (hier hätte es übrigens auch noch mal Parkplätze gegeben) und genießen den Sonnenuntergang mit Schaschlik und Bier in einer der Strandkneipen. Hier scheint das Meiste noch geschlossen zu sein, aber die Anzahl an Buden zeigt was hier wohl in ein paar Wochen los sein wird.



11. Juni 2011 


Wir erkunden Anapa


Für eine weitere Übernachtung ist unser Platz nicht wirklich ideal und so fahren wir ins nahe gelegene Anapa und bestaunen wieder welche Dimensionen die Touristenorte hier annehmen können. Der Süden Mallorcas oder andere spanische Touristenhochburgen sind hier echt gar nichts gegen. Der Ort zieht sich Kilometerweit an einer breiten Bucht entlang, die übrigens im Gegensatz zu den übrigen Stränden am schwarzen Meer nicht aus Steinen sondern feinstem Sandstrand besteht.

 

Am Straßenrand fragen wir einen Polizeiposten ob er vielleicht einen Avtokemping hier in der Nähe kennt. Schnell wird umher telefoniert und nach kurzer Zeit haben wir eine schöne selbstgemalte Wegbeschreibung in den Händen.

 

Ein paar Kilometer weiter sehen wir dann tatsächlich ein Schild „Avtokemping Djuna“ und eine Schranke. Die Übernachtung kostet für 24 Stunden (Hier wird oft nicht pro Tag oder Nacht sondern pro sutki bezahlt) 350 Rubel, 150 fürs Auto und 100 pro Person. Hunde sind natürlich erlaubt. Kostenlose Toiletten (mit Quittung) und Duschen für 30 Rubel gibt es angeblich auch. Der Platz liegt direkt hinter den Dünen, daher vermutlich auch der Name des Kempings. Von der Schranke aus fährt man zunächst entlang einiger kleiner Buden, die neben Getränken alle möglichen Standaccesoires verkaufen. Am Ende liegt ein großer Platz mit noch mehr Buden und parkenden Fahrzeugen. Wir suchen uns am Rand ein nettes Plätzchen direkt unter Bäumen zwar auf Sand aber unser Jumpy kommt mit ein wenig Mühe auch darin zu stehen (und hoffentlich auch wieder raus). Mit viel Schwung kommen die kleineren Ladas auch noch weiter durch den Sand und stellen ihre Zelte ebenfalls im Schatten der Bäume auf. Wer nicht unbedingt durch Sandhaufen fahren möchte, kann einfach auf dem großen Platz stehen bleiben und dort sein Zelt aufschlagen.

 

Und so genießen wir jetzt erst mal unseren Platz, der Schatten der Bäume tut gut, denn auch heute ist es wieder mal ziemlich heiß. Das Meer ist direkt hinter der Düne, vielleicht so 200 m entfernt und gar nicht mehr so kalt wie noch weiter im Süden. Eigentlich dachten wir ja, dass wir so ziemlich am Ende von Anapas Bucht sind aber weit gefehlt. Am Strand reihen sich links und rechts zahlreiche Buden, Spielplätze, Wasserrutschen, Tretboote und noch viel mehr Strandliegen. Und so genießen wir den Tag mit ziemlich viel Nichts tun, die umliegenden Straßen erkunden, Im Meer baden und Sonnenuntergang hinter Wolken gucken. Wirklich ein netter Ort und besonders der Stellplatz ausgesprochen schön zum Übernachten.