Freitag, 15. Mai 2015

 

Zu den Fontänen von Peterhof

 

Auch heute früh haben wir wieder super Sonnenschein. Beim Blick aus unserem Dachfenster sehen wir, dass wir ja noch ein zweites Womo oder eher ein „Wohnmobilchen“ als Nachbarn bekommen haben.

 

Unser Übernachtungsplatz

 

Als erstes fahren wir zur Parkanlage Mon Repos. In lateinischen Buchstaben und französisch ausgesprochen ist der Name gar nicht so ungewöhnlich. Es hat aber eine ganze Zeit gedauert, bis ich das gemerkt habe. Auf kyrillisch liest es sich halt irgendwie „anders“.

 

Der Park hat heute Morgen gerade erst geöffnet und so laufe ich schön alleine durch die Anlage. Dass das Hauptgebäude ziemlich baufällig ist, hatte ich vorher im Internet gelesen. Leider ist es auch gar nicht erst zu besichtigen und durch einen hohen Bauzaun abgesperrt. Dafür gibt es kleine Aussichtspunkte mit Blick aufs Wasser. Hübsch ist es hier und ich kann mir gut vorstellen, wie hier vor ziemlich vielen Jahren die „höhere Gesellschaft“ sich wohlgefühlt hat.

 

Mon Repos
(Weitere Fotos folgen – die sind irgendwie in den Tiefen meiner Kamera noch verschollen)


Auf dem Markt in Vyborg kaufen wir noch ein paar Blümchen, da wir auf unserem Weg wieder einen kleinen Besuch bei einem alten Freund einlegen wollen. Glücklicherweise finden wir das Dorf auf der Karte und dank Google Streetview auch wieder den Weg dorthin. Viel hat sich seit dem letzten Jahr nicht verändert, an der Straße sind einige neue Häuser gebaut aber der Friedhof liegt nach wie vor sehr idyllisch mitten im Wald. Es ist schon wirklich schön hier, die Vögel zwitschern und am Ende des Weges schimmert wieder einmal das Wasser durch die Bäume.



Zurück im Ort „tanken“ wir an der Quelle erst einmal Wasser auf. Viel haben wir zwar nicht verbraucht, aber es ist besonders gutes Wasser. Also ein paar Eimer raufziehen, in die Gießkanne umfüllen und ab in den Wassertank. Vanja bekommt währenddessen erst einmal etwas zu essen. Dieses ist irgendwie deutlich schneller aufgefressen als ich so denke (ich hätte es wissen müssen) und so sehen wir kurz drauf einen großen schwarzen Hund in ziemlicher Entfernung am Wasser stehen. Argh! Kaum gerufen, kommt Vanja auch schon wieder angerannt und tut so als ob nichts gewesen wäre ... nee, ist klar ...

 

Leckeres Brunnenwasser


Bis kurz vor Sankt Peterburg folgen wir der meist am Ufer entlang führenden Landstraße und gucken, ob es nicht doch noch ein passendes Plätzchen für uns gibt, aber werden irgendwie nicht fündig. Und so biegen wir kurz vor Sankt Petersburg rechts ab und fahren nach Kronstadt. Die Insel liegt vor Sankt Peterburg in der Ostsee und ist durch den Peterburger Damm (laut Wikipedia ein Hochwasserschutzdamm) mit dem Festland verbunden. Auf dem Wall führt der Autobahnring entlang und so auf der Hälfte liegt dann Kronstadt. Dort besichtigen wir den wirklich beeindruckenden Marine-Dom. Dank der in der Sonne glitzernden goldenen Kuppel nicht zu übersehen.

 

Marine-Dom von Kronstadt


Weiter geht es das zweite Stück auf dem Peterburger Damm gen Süden zurück auf das Festland. Von dort fahren wir dann nach Peterhof, dort möchte ich mir dieses Jahr die Parkanlagen mit den Fontänen angucken. Heute ist übrigens Eröffnungsfeier, was zur Folge hat dass der Straßenverkehr vollkommen zum erliegen kommt. Ein Bus nach dem anderen und ganz ganz viele Autos stauen sich auf der zentralen Verkehrsachse durch den Ort. Puuh. Im Internet haben wir einen Wohnmobilstellplatz von Camp Tom entdeckt. Diese liegt rund 5 km von den Fontänen entfernt, die ich mir dank des Trubels lieber morgen angucken möchte. Dummerweise liegt der Platz natürlich auf der anderen Seite des Ortes und so müssen wir zwangsläufig einmal durch den Stau durch.

 

Der Platz ist dann einfach gefunden (linke Straßenseite großes Holzhaus mit Tor). Wir fragen am Eingang ob wir hier übernachten dürfen. Klaro, dafür ist das ja da. Allerdings nicht hier vorne, sondern wir sollen einmal um das Gelände herumfahren da der Womoplatz auf der anderen Seite liegt. Aha. Also folgen wir der kleinen Straßen und siehe da hier ist ein Tor und ein weiterer Wachmann. Der schließt erst einmal auf und wir fahren auf den Vorplatz. Dann ruft er irgendjemanden an, redet irgendwas mit der Person und mir wird das Handy gereicht. Olga möchte mich sprechen!? Wie sich dann herausstellt, spricht Olga prima englisch, gehört zu dem Platz und erklärt mir, dass wir uns einfach einen Platz auf der Schotterfläche suchen sollen, wo die Toiletten sind, wie das mit dem Strom funktioniert, wie weit es zu den Fontänen ist und dass sie morgen ab 9h vor Ort ist und wir dann einfach bezahlen können. Mit 37 Euro kein Schnäppchen für den Platz, aber wir sind definitiv überrascht (22Euro Platz + 5Euro pro Person + 5Euro Strom). Der Wachmann zeigt mir dann noch die Toiletten und Duschen und wir bekommen ein Infoblatt auf englisch und russisch.


Camp Tom bei Peterhof

Wir stellen uns schön in eine Ecke des wirklich großen Schotterplatzes und sind wie erwartet allein. Wobei nicht ganz allein, außer unserem Indy steht noch ein Womo auf dem Platz. Das hat aber ein Kennzeichen von hier und ist derzeit ist kein Besitzer zu sehen.

 

Wir kommen also erst mal an, erkunden ein wenig den Platz (Freilichtmuseum für Familien mit Kindern – es  gibt Pony Reiten, eine Schmiede, eine Mühle etc). Dann gehen wir eine Runde mit Vanja spazieren. Laut Beschreibung sind es bis zu den Fontänen ca. 4 – 5 km. Da wir dafür nicht die Hauptstraße laufen wollen, laufen wir unseren Anfahrtsweg einfach weiter. Am Friedhof vorbei und dann biegen wir rechts in den Wald rein bis zum Wasser. Hier gibt’s einen schönen Weg, dem wir irgendwie in die richtige Himmelsrichtung folgen. Ist ja nicht so schwierig wenn auf der einen Seite Wasser sein muss. Am Wegesrand gibt es immer wieder Grillstellen bzw. verlassene Grills die zeigen, dass hier ab und zu auch mal andere Menschen sind. Zwischendurch kommen wir noch an einem großen verlassenen Gebäude vorbei. So nach gefühlt etlichen Kilometern geht es dann leider nicht mehr weiter. Wir sind auf einer kleinen Halbinsel gelandet. Schade. Also wieder zurück und dann doch Richtung Hauptstraße. Bevor wir an dieser ankommen stehen wir dann plötzlich vor einem großen Zaun und dahinter eine gepflegte Gartenanlage. Schick sieht es aus, aber hier ist leider kein Eingang. Laut Wegweiser ist sollen wir dem Zaun folgen und landen dann tatsächlich auf der Hauptstraße. Vorsichtig wagen wir doch mal ein Blick auf’s Navi. Hmm, irgendwie sind wir immer noch 2-3 km von den Fontänen entfernt, dafür aber schon ganz schön weit gelaufen. Dann lassen wir das heute mal lieber mit den Fontänen und laufen zurück zum Camp.

 

 

Dort angekommen haben wir dann doch mal Hunger und wollen die Reste unseres gestrigen Grillhähnchens in einen bunten Blattsalat mit gebratenen Hähnchenbruststreifen verwandeln. Eigentlich ja ein super Plan und wir haben echt richtig Hunger. Also schnell Grünzeug schnibbeln, Hähnchen zerkleinern, schön mit Paprika und Currypulver würzen und ab in die Pfanne damit. Es dauert keine fünf Minuten und unser Herd geht spontan aus. Hmm, kommt schon mal vor. Also einige Minuten abwarten, ausschalten und neustarten. Pustekuchen. Anstatt dass der Herd angeht, geht alles andere aus. Unsere elektrische Kommandozentrale namens Vicon zeigt eine Fehlermeldung und muss neugestartet werden. Hmm, kommt auch schon mal vor. Also ab in die Heckgarage, den Masterschalter umlegen, zurücklegen und abwarten. Tja, irgendwas läuft da gerade etwas schief. Beim Hochfahren hängt sich das System auf.

 

Das sieht dann so aus:

Na gut. Vielleicht liegt’s am ungewohnten Terrain oder das Ding hat Husten. Nächster Neustart. Sieht irgendwie nicht anders aus ... doof. Oder andersgesagt ziemlich doof!

 

Kurze Randbemerkung: Ohne Vicon = kein Herd, kein Kühlschrank, keine Heizung, kein Wasser (haben wir momentan eh nicht aber dazu wann anders), kein Licht und noch nicht einmal Radio!!!

 

Wir haben also Tag Zwei in Russland und eigentlich quasi einen komplett Ausfall.

 

Hunger haben wir spontan keinen mehr. Uns gehen eher so Gedanken durch den Kopf, dass unser Urlaub kaum angefangen schon wieder beendet ist. Nichts mit einer schönen Rundreise durch Russland, sondern eher wie kommen wir am schnellsten wieder nach Hause.

 

Nach dem sich die erste Aufregung gelegt hat, der erste klare Gedanke wieder: Wir rufen Philip in Moskau an. Vielleicht kennt er irgendjemanden hier oben. Andererseits ist das ja von den Entfernungen eher so, als ob wir spontan einen Womobastler irgendwo hinter München kennen würden (Wobei das Servicenetzwerk in Deutschland sicherlich ein ganz anderes als in Russland ist, insofern hinkt der Vergleich doch ein wenig oder doch eher ziemlich!?). Aber ein Versuch ist es wert. Also Philip angerufen, er kennt niemanden so spontan aber versucht jemanden zu finden. Abwarten.

 

So langsam werden unsere Gedanken tatsächlich wieder ruhiger. Es ist ja gar nicht so heiß draußen, also ist ein Kühlschrank gar nicht so wichtig. Es ist auch nicht so kalt, also lässt es sich auch ohne Heizung leben. Alternativ halt dicken Pulli anziehen. Dusche, Toilette und Wasser gibt es am Platz. Für Notfälle haben wir auch noch so einen Mini-Gaskocher dabei, aber Hunger haben wir gerade ja keinen. Anstatt Radio können wir ja auch Musik auf unseren Iphones hören und immerhin die 12V Steckdose vorne im Armaturenbrett funktioniert ja noch. Also Strom für unsere Handys bekommen wir auch noch. Ach ja, uns geht es ansonsten ja auch gut. Also eigentlich, wenn man mal in Ruhe drüber nachdenkt, ist es ja alles gar nicht so schlimm.

 

Und dann kommt uns noch eine weitere Idee, hier gibt es ja sogar externe Steckdosen. Warum nicht einfach mal unser Stromkabel anschließen? Das wäre ja mal was. Fix ist alles verbunden, unsere Vicon neugestartet und schon funktioniert alles wieder. Puh, welch eine Erleichterung!!! Warum uns diese, eigentlich nicht wirklich abwegige Idee erst so spät eingefallen ist, keine Ahnung.  Das spricht dann doch dafür dass wohl unsere Aufbaubatterie in der Heckgarage nicht mehr so richtig möchte. Und das Problem lässt sich sicherlich irgendwie auch hier in Russland lösen.

 

Kurz drauf hält vor dem Tor am Camping ein Auto und der Wachmann kommt auf uns zu. Er fragt uns, ob wir die beiden da mit dem Auto kennen würden. Irritierende Frage. Nö, natürlich nicht. Warum auch .... Aber ich komme mal mit. Und dann stellt sich heraus, dass Sascha über drei Ecken von unserem Anruf bei Philip in Moskau erfahren hat, selbst Wohnwagenfahrer ist und uns helfen möchte. Wir sind baff erstaunt, denn seit der Verweigerung unseres Herdes ist gerade mal eine Dreiviertelstunde vergangen. Und so schildern wir kurz unsere Schwierigkeiten, es wird ein wenig telefoniert und schon haben wir für morgen um 17h ein Treffen mit einem Elektriker in Sankt Petersburg. Sascha fragt uns noch, ob wir einige Kartons mit Prospekten mit nach Moskau nehmen könnten. Dort ist eine kleine Campingmesse zu der wir eh hin wollen. Klar nehmen wir die mit. Und so haben auch beide Seiten etwas davon. Freundlich verabschieden wir uns und sind gespannt auf morgen.

 

Erschöpfte gute Nacht Grüße aus Peterhof,

Jujuv


Samstag, 16. Mai 2015

 

Besuch der Fontänen von Peterhof

 

Nachdem wir doch relativ gut geschlafen haben, fahren wir heute Morgen als erstes nach Peterhof. Um 10 Uhr öffnen die Parkanlagen und so sind wir passend da. Wie erwartet sind Hunde nicht erlaubt, so dass Vanja und Jens draußen bleiben während ich den Park besichtige. Der Eintritt für den Park alleine kostet 500 Rubel, für die verschiedenen Museen kann man zusätzliche Kombitickets kaufen.

 

Als erstes laufe ich natürlich zu den Fontänen. Hmm, irgendwie ist hier etwas anders als ich es mir vorgestellt habe. Die Fontänen sind aus. Keine sprudelnden Springbrunnen. Merkwürdig. Erst gestern die Eröffnung und schon passiert hier nichts mehr!? Irgendwie ist doch der Wurm in unserem Urlaub... Allerdings kommen doch immer mehr Besucher in den Park. Wussten die wohl auch alle nicht, dass es heute nichts zu sehen gibt. Wobei nichts zu sehen, stimmt ja nicht so ganz. Die goldenen Figuren sind ja da und sehen auch ganz hübsch aus. Aber mit Wasserfontänen wäre es bestimmt schöner. Irgendwann frage ich dann doch mal ein Pärchen, welches fleißig ein Foto nach dem anderen von sich, den Fontänen und der Umgebung macht und bin erleichtert. Die Fontänen starten erst um 11h. Bis dahin laufe ich also eine Runde durch den Park und entdecke doch den ein oder anderen Springbrunnen der doch schon läuft.


Irgendwie vergesse ich ein wenig die Zeit und muss mich schon sputen um pünktlich wieder zu den Fontänen zu kommen. Und siehe da hier ist auch glatt die Hölle los. Da müssen ja Busladungen angekommen sein! Trotzdem hübsch anzugucken und sogar die Sonne blickt ein wenig durch die dichten Wolken.

Auf nach Sankt Petersburg

 

Weiter geht es dann rund 30 km bis nach Sankt Peterburg. Unser Ziel ist das Hotel Elizar, welches laut Internet einen Womoplatz anbietet. Dort angekommen verpassen wir mehrfach die richtige Einfahrt, denn das Hotel liegt in einem der großen Hinterhöfe. An der Rezeption teilt mir die freundliche Dame dann aber leider mit, dass eine Übernachtung nicht möglich ist. Der Platz ist noch nicht fertig. Hmm, doof. Dabei brauchen wir ja gar nicht viel. Ein Stromkabel würde uns ja schon reichen. Aber nein, hier können wir nicht bleiben. Dafür sollen wir zu einem anderen Hotel fahren. Dort können wir angeblich stehen. Dieses liegt aber leider noch weiter stadtauswärts und dann auch noch auf der anderen Flussseite. Das Elizar Hotel liegt ja schon nicht wirklich zentral und noch weiter raus? Nö, machen wir nicht. Da suchen wir uns doch lieber einen anderen Platz.

 

Bei unserem ersten Besuch vor fünf (?) Jahren in Sankt Petersburg haben wir an einem Kulturhaus gestanden und da fahren wir jetzt einfach wieder hin. Wir hatten vorher schon mal im Internet danach gesucht und zumindest gibt es die Einrichtung noch. Die Erinnerung ist ein wenig getrübt und wir verpassen prompt die Einfahrt, aber einmal drehen und dann ab in den Hinterhof. Hier stehen einige Autos und ganz viele Menschen draußen. Aber kein Womo. Egal, fragen wir einfach mal. Ein älterer Herr kommt aus der Gruppe auf uns zu und begrüßt uns freundlich. Klar können wir hier stehen. Es gibt Strom, Wasser, Toilette, Grasplatz und das ganze für 20 Euro. Hervorragend!!! Und viel besser als der Asphaltplatz vom Hotel Elizar :-)


Unser Übernachtungsplatz beim Kulturhaus Progress

 

 

Apropos Hotel Elizar. Da fällt uns ja spontan ein, dass wir ja Sascha schnell noch Bescheid sagen müssen dass wir gar nicht dort stehen sondern hier am Kulturnij Dom.

 

Um 17 Uhr kommen dann Sascha und Anton vorgefahren. Anton macht sich sofort mit allerlei Kabeln ans Werk und taucht in die Tiefen unseres Kleiderschranks ab. Wir lassen ihn mal machen und stapeln derweil die Kartons mit den Prospekten von Sascha im Kofferraum, einen Campingführer für Lettland, Estland und Russland. Cool!

 

Fazit nach einiger Zeit von Anton: Stromführung passt überall. Es ist tatsächlich nur die Batterie, die doch etwas schwach ist. Anton könnte versuchen uns eine neue zu besorgen, aber wir sind mit der Diagnose schon sehr gut zufrieden. Sollten wir irgendwann mal wieder Schwierigkeiten in Sankt Petersburg haben, können wir uns gerne wieder bei ihm melden. Super!!!

 

 

An dieser Stelle unser herzliches Dankeschön an Anton, Sascha, Philip und diejenigen, die irgendwie im Hintergrund den Kontakt vermittelt haben.

Wir drehen jetzt erst mal eine Runde mit Vanja. Leider fängt es kurz drauf prompt an zu Regnen und so bringen wir Vanja wieder zurück ins Womo und gehen dann alleine los. Denn wir haben Hunger und üblicherweise sind in Restaurants, zumindest drinnen Hunde nicht so gerne gesehen. In einer Querstraße entdecken wir ein georgisches Restaurant. Wir nehmen einmal Schaschlik und einen Fleischeintopf auf georgische Art. Dazu Salat und gebratene Kartoffeln. Es schmeckt alles hervorragend!

 

Gut zufriedene Grüße aus Sankt Peterburg

Jujuv


PS: Auch eine interessante Form Werbung zu machen. Einfach auf den Asphalt aufsprühen:



 Sonntag 17. Mai 2015

 

Ein Tag in Sankt Petersburg

 

Das Wetter ist leider auch heute ziemlich trüb und die Temperatur bleibt auch glatt unter 10°C. Na ja, wenigstens einen kleinen Stadtbesuch möchte ich machen.

 

Also auf zur Metro. Bis zur nächsten Metrostation sind es vom Platz aus so rund 10 Minuten zu Fuss, alternativ gibt es auch die Straßenbahn vor der Tür. Aber das lohnt sich quasi nicht. Ein Jeton für eine Metrofahrt kostet derzeit 30 Rubel, also umgerechnet 52 Cent.

 

Mein Ziel ist das Smolny Kloster, wobei dieses nie als Kloster in Betrieb war sondern anstatt dessen heute der Innenraum der Kirche als Konzertsaal dient und in den Nebengebäuden Institute der staatlichen Universität von Sankt Petersburg ansässig sind. Das Kombiticket aus Konzertsaal und Glockenturm kostet 200 Rubel und der Blick von oben ist wirklich super. Vielleicht ein wenig frisch gerade, wobei dies auch ganz angenehm ist denn es sind schon ganz schön viele Stufen nach oben, begleitet durch klassische Musik im Treppenhaus. Auch mal was anderes!

 

Smolny Kloster


Jens und ich treffen uns vor dem Kloster und fahren dann mit dem Bus ins Zentrum. So richtig schnell kommt der Bus allerdings nicht voran, denn hier staut es sich überall. Dafür sitzt es sich hier drinnen aber trocken!

 

Am Njiewski Prospekt steigen wir am Gostinny Dvor aus, laufen vorbei an meiner Lieblingskirche, die allerdings heute nicht in der Sonne funkelt und biegen in einen der dahinter gelegenen Hinterhöfe ein. Dort wollen wir in ein Museum.

 

Das an sich ist bei uns schon eher eine Seltenheit, insofern handelt es sich auch nicht um so ein „normales“ Museum, sondern es ist ein Museum in dem alte Spielautomaten ausgestellt sind und man zudem selbst spielen darf. An der Kasse werden wir freundlich begrüßt, bekommen jeder 15 Chips (alte Kopeken Münzen) in die Hand und schon dürfen wir loslegen. Die meisten Automaten sind relativ selbsterklärend. Falls wir Fragen haben, können wir uns aber auch gerne an die beiden Mädels an der Kasse wenden, die uns das dann auf Englisch erklären würden. Einzig den Automaten mit den Straßenschildern sollten wir besser auslassen, der ist ohne Sprachkenntnisse wohl etwas schwierig zu spielen.

 

Wir amüsieren uns bestimmt zwei Stunden hervorragend hier! Für alle, die gerne in der Kneipe mal Flipper und ähnliches gespielt haben, lohnt sich der Besuch auf jeden Fall!

 

Spielautomatenmuseum



Derzeit ist im Museum noch eine Ausstellung zu historischen Transportfahrzeugen, welche als kleine Spielzeugautos ausgestellt sind. Auch sehr hübsch anzugucken.


Spielzeugautos 



Da es nach wie vor mehr als ungemütlich draußen ist machen wir uns wieder auf den Heimweg.

 

Liebe Grüße

Jujuv


Mit ♥ für euch geschrieben