Auf nach Moskau

 Donnerstag, 12.05.2016

 

 

Heute Morgen verlassen wir unseren kleinen Parkplatz an der Tourismusinformation und diskutieren erst mal ein wenig mit dem Parkplatzwächter. Wobei diskutieren trifft es nicht ganz, er ist selbst verwundert. Unser Ticket von gestern Abend scheint anstatt den Pauschalpreis den Stundenpreis berechnet zu haben. Also werden wir spontan als Bus eingebucht, was zwar immer noch ein wenig teurer als gedacht ist, aber uns auch nicht umhaut.

 

Von Veliki Novgorod fahren wir Richtung Moskau. Die Landstraße ist von gähnend langweilig bis unterhaltsam. Wir hören nebenbei ein Hörbuch und sind somit gut beschäftigt. In Walday, rund 140 km von Veliki Novogorod entfernt, kaufen wir kurz ein, beschließen aber aufgrund der frühen Uhrzeit noch nicht nach einem Stellplatz zu suchen. Da gibt es bestimmt noch andere nette Plätze. Denken wir.

 

Weiter geht es nach Wyschni Wolotschok, einer Kleinstadt nordöstlich von Twer. Dort möchte ich mir das Kasaner Frauenkloster angucken, welches mir auf einem Foto in unserem russischen Reiseführer zu Twer und Umgebung aufgrund seiner Architektur aufgefallen ist. Es sieht in der Tat sehr hübsch aus, besonders als dann auch noch die Sonne hinter den Wolken herauskommt. Menschen treffe ich allerdings keine. Aber ein Garten, in dem rote Tulpen blühen, ist angelegt. Das spricht zumindest dafür dass das Kloster bewohnt ist. Die Kirchen sind leider verschlossen, aber von außen alleine ist es schon etwas Besonderes gewesen.

 

Fotos vom Kloster

Wir fahren ein wenig durch die Stadt, in der Hoffnung einen passenden Übernachtungsplatz zu finden. Irgendwie ist aber keiner dabei und da es ja noch nicht so spät ist fahren wir weiter. An dieser Stelle hätten wir eigentlich schon stutzig werden können, aber wir hatten ja dank Hörbuchunterhaltung auch noch Lust weiterzufahren.

 

Ziemlich viele Kilometer später versuchen wir unser Glück in Selenograd, ausnahmsweise mal eine Stadt die Laut Straßenwillkommensschild erst im 20. Jahrhundert gegründet wurde. Und so reiht sich ein Hochhauskomplex neben den anderen, in der untergehenden Sonne eigentlich fast ganz malerisch.

 

Wir entschließen uns dennoch nun auch die restlichen 70 km bis Moskau zu fahren. Es wird deutlich voller auf der Landstraße und es staut sich zwischendurch auch mal. Dafür ist aber der MKAD, der Moskauer Autobahnring in unsere Richtung quasi staufrei. Es sind trotzdem wieder mal zwanzig abenteuerliche Kilometer, die wir da zurücklegen. Immer darauf konzentriert auf den Vordermann, um halbwegs in einer Spur zu fahren. Wenn die anderen das schon nicht tun, dann können wir es immerhin. Es zeigt sich mal wieder, dass es ganz gut ist sich so ca. ein Drittel vom rechten Fahrbahnrand zu halten. Damit ist man nicht direkt im Überholchaos der Spuren weiter links, aber stockt auch nicht an Ab- bzw. Auffahrten des MKADs. Bei offiziell fünf Spuren, wäre es somit die zweite von rechts, bei ca. gefahrenen sieben Spuren dann ca. die dritte von rechts.

 

Wir überstehen alles gut und ohne Blechschaden und stehen gegen halb 10 abends dann endlich bei Camping Sokolniki vor der Schranke. Der Administrator hat zwar schon Feierabend aber der nette junge Wachmann öffnet die Schranke und wir nehmen direkt den ersten Platz. Super. Jetzt noch eine Dose Hühnermuschelnudeltopf und dann fallen wir ins Bett. Ja, das Autofahren ist schon etwas anstrengender als zu Hause.

 

Entspannte Grüße aus Moskau,

Jujuv

 

PS: Hier noch ein paar Eindrücke von unterwegs, unter Anderem die Kirche an der wir seit Jahren immer vorbeifahren und den Renovierungsfortschritt beobachten.


In der Hauptstadt

Freitag, 13.05.2016

 

 

Heute früh begrüßt uns unser Administrator Michael sehr freundlich auf Deutsch und bittet darum, dass wir uns in den nächsten 15 bis 20 Minuten anmelden. Ja, das schaffen wir wohl.

 

Noch ein wenig müde tapere ich dann mit unseren Pässen zur Rezeption und melde uns an. Gar nicht so schwierig. Als I-Tüpfelchen bekommen wir hier sogar unsere Registrierung. Ansonsten hat sich an dem Platz seit dem letzten Jahr wenig verändert. Lediglich an der Stelle, wo wir letztes Mal standen, sind jetzt Masten mit Flaggen einbetoniert. Auch nicht schlecht. Wir stellen fest, dass wir auf einem „großen“ Stellplatz stehen, welcher wohl eigentlich teurer ist aber wir brauchen nicht umparken sondern bekommen „groß“ für den gleichen Preis wie „klein“. Nach wie vor gibt es auf dem Platz zwar mehrere Toiletten, sogar für Männer und Frauen getrennt, aber nur eine Dusche. Ein wenig unverständlich dass sich daran nichts ändert.

 

Auf dem Campingplatz sind neben den Dauercampern derzeit ein Womo aus Frankreich und eines aus Tschechien, dazu noch ein Jeep aus Brasilien und ein Defender aus England. Die beiden letzteren sind mit Dachzelt unterwegs und haben sich, wie uns das Pärchen aus England erzählt, in Sankt Peterburg getroffen und fahren nun ein wenig gemeinsam. Amy und Will sind ansonsten auf dem Weg nach Thailand und haben sieben Monate insgesamt Zeit. Ein schöner Plan!

 

Wer ein wenig in anderen Reiseberichten stöbern möchte, hier die Links:

Wir verbringen den heutigen Tag ganz entspannt und drehen mit Vanja eine große Runde durch den Park Sokolniki. Das Wetter ist sonnig, aber nicht wirklich heiß. Sehr angenehm. An den Fontänen angekommen stellen wir fest, dass hier ein „Street Food Market“ dieses Wochenende stattfindet und an einem Stand kaufen wir uns eine französische Waffel, mit original französischer Schokoladensauce und dazu einem netten Gespräch mit dem französischen Waffelbäcker. Ich komme beim sprechen ganz schön ins stolpern, da mir alle möglichen Vokabeln auf Russisch einfallen aber die einfachsten Wörter auf Französisch einfach weg sind. Macht aber nichts, er spricht ja netterweise beides.

 

Parkbesuch in Sokolniki

Am frühen Abend kommt dann eine Womo-Reisegruppe aus Slowenien an, die wir schon erwartet haben. Andrey und Lena, mit denen wir gemeinsam auf der ITB in Berlin waren, führen die Gruppe und somit hatten wir auch davon erfahren dass sie heute hier eintreffen wollen. Bisher hat alles gut geklappt, alle 16 Fahrzeuge sind wohlbehalten über die russische Grenze gekommen und so quatschen wir eine Runde, überreichen noch den bestellten Winzeratlas aus Deutschland und dann geht es auch für die Truppe ratzfatz ins Bett. So eine Gruppenreise scheint doch ein wenig anstrengend zu sein.

 

Wir hingegen sind noch nicht allzu müde und machen uns auf den Weg in den Park. Heute Abend ohne Vanja, so dass wir Tram fahren können. Die Straßenbahn fährt direkt um die Ecke ab und bringt uns innerhalb von zehn Minuten auf die andere Seite des Geländes zu den Fontänen. Hier ist alles hübsch beleuchtet und so schlendern wir wie viele andere ebenfalls durch den Park.

 

Zurück wollen wir ebenfalls Tramfahren und gehen somit zur Straßenbahnhaltestelle. Die Fahrpläne der öffentlichen Verkehrsmittel sind etwas übersichtlicher als bei uns. Auf dem Schild steht lediglich in welchem Minutenabstand die Straßenbahn kommt. Ab 19 Uhr fährt die Straßenbahn unter der Woche zum Beispiel alle 19 Minuten. Gemeinsam mit anderen Passanten warten wir. Währenddessen durchstöbere ich den Appstore nach eine App für den Nahverkehr hier in Moskau und siehe da Yandex hat so etwas natürlich auch im Programm. „Transport“ nennt sich die App. Wie bei einem Routenplaner kann man sich hier seinen Heimweg mit Bus und Bahn anzeigen lassen. Dazu gibt es noch eine „Echtzeit“anzeige, auf der kleine Punkte auf der Straßenkarte entlang zuckeln. Sie erinnern mich an kleine Pacmans, die sich ihren Weg durch die Straßen suchen. Grüne Punkte symbolisieren Busse, blaue Punkte Trolleybusse und rote Punkte die Straßenbahnen. Berührt man einen dieser Punkte bekommt man auf der Karte direkt die Route der Linie angezeigt, sehr praktisch wenn man sich nicht auskennt.

 

So ganz exakt passt das mit dem Punkten auf der Karte und den Straßenbahnen die in Realität an uns vorbeikommen nicht so recht, aber na ja. Es ist zumindest eine Indikation. Und wir stellen dabei auch glatt fest, dass unserer Route gerade gar keine rote Linie 25 auf dem Weg zu uns ist. Kein Wunder dass wir hier warten. Es gibt laut Karte einen Straßenbahnstau und so tummeln sich kleine rote Punkte, eine Mischung aus Linie 11 und 25 an einer Kreuzung. Das erinnert uns daran, dass wir vor ein paar Jahren auch schon mal in der Straßenbahn sitzend in einen Stau gekommen sind, da war halt einfach eine Bahn kaputt gegangen und bewegte sich nicht mehr von der Stelle. Es sieht so aus, als ob hier ähnliches passiert ist.

 

Ein Bus, der uns ebenfalls in die nähe des Campings bringen könnte ist gerade an uns vorbei und so rufen wir uns einfach ein Taxi. Die guten Erfahrungen in Sankt Petersburg werden hier bestätigt und wir sind kurz drauf auch schon zurück und gehen dann auch mal ins Bett.

 

 

Viele liebe Grüße aus Moskau

Jujuv

 

PS: Inzwischen haben wir auch eine Erklärung gefunden, warum unser kleiner Router mit der russischen SIM Karte für unseren Laptop nicht mehr funktioniert. Anders als unsere Karten fürs Handy handelt es bei dieser um eine lokale SIM Karte und somit funktioniert sie nur im Raum Sankt Petersburg. Andernfalls sind Roaming Gebühren fällig. 50 Rubel am Tag, umgerechnet 70 Cent. Das ist ja noch zu verkraften. Und so beschließen wir, wenn wir mal ein wenig Zeit für unsere Homepagepflege haben, die Karte aufzuladen. Wie sich im Laufe der nächsten Tage zeigt, dauert es ein wenig bis wir allerdings dazukommen.

 


Unterwegs in Moskau

 Samstag, 14.05.2016

 

 

In meinem russischen Reiseführer, welcher verschiedene Spaziergänge in Moskau vorstellt (das Buch gibt es übrigens auch von Sankt Peterburg), habe ich mir vorab einen Spaziergang ausgesucht, den wir uns für heute vornehmen. Dort soll es ein altes Viertel mit ziemlich kleinen Häusern geben, welche im besonderen Kontrast zu den Hochhäusern stehen.

 

Mit der Tram und Metro geht es zum Ausgangspunkt des Spaziergang, der Metrostation Rimskaya. Dort befindet sich am Ausgang der Station direkt eine kleine Kirche, welche in eine niedrige Häuserzeile integriert ist. Wir gehen zwischen zwei Hochhäusern mit bestimmt 20 Etagen hindurch und sind erst mal perplex wie ruhig es plötzlich ist. Links und rechts der Straße befinden sich jeweils zweigeschossige Steinhäusern, welche vom Ende des 19. bzw. Anfang des 20. Jahrhunderts stammen. Teilweise schon sehr schön restauriert und wenn ich es richtig verstanden habe, steht das Ensemble auch unter Denkmalschutz.

 

Wir folgen dem Straßenverlauf, kommen zwischendurch an einer hübschen Kirche mit Hauskatze vorbei, wechseln die Straße. Die Häuser werden ein wenig höher, sind aber nach wie vor maximal dreigeschossig. Viele sind verziert und sehen ebenfalls saniert aus. An der Metrostation Taganskaya endet dann die Beschreibung in unserem Buch. War ein netter Spaziergang mit niedlichen Häuschen.

 

Stadtspaziergang zwischen Rimskaya und Taganskaya

Wir wollen zur Moskva und dort eine Bootsfahrt machen. Auf dem Weg zum Flussufer kommen wir noch am Novospasski Kloster vorbei. Laut Beschreibung soll es sehr idylisch und ruhig sein. Ist es vermutlich auch, wenn man nicht gerade einen Spaziergang durch unser kleines, ruhiges Viertel gemacht hat. Für Moskauer Lärmverhältnisse ist es hier dennoch vermutlich still. Vögel zwitschern, Katzen fauchen sich an und dazu ein paar Touristengruppen.

 

Unterwegs im Kloster

Hinter dem Kloster befindet sich eine Bootsanlegestelle, an der nicht nur mehrstündige Rundfahrten angeboten werden sondern man auch einfach nur in eine Richtung fahren kann. Wir wollen ja nur ein wenig das Bootfahren genießen, dann irgendwo aussteigen und mit der Metro zurück zu Vanja. Die Bootstouren starten alle 15 – 20 Minuten und kosten pro Person umgerechnet 7 Euro. Das finden wir einen guten Preis.

 

An Bord setzen wir uns an Deck und genießen die frische Luft und die Aussicht. Es gibt auch einen Imbiss an Bord, bei dem man Getränke und kleinere Gerichte bestellen kann. Wir fahren am Kreml vorbei, dessen goldene Kuppeln in der Sonne glitzern. Einen kurzen Blick erhaschen wir auch noch auf die Basiliuskathedrale, die allerdings fix hinter den Mauern des Kremls verschwindet. Direkt danach liegt am rechten Ufer schon die imposante Christ-Erlöser-Kathedrale. Weiter geht es vorbei am Denkmal für Peter I., eine Statue mit einer beeindruckenden Höhe von 100 Metern. Na gut, laut Wikipedia nur fast 100 Meter, es sind wohl 96 Meter. Diese reichen aber um zu beeindrucken. Am Gorki Park steigen wir aus, in dem wir uns sicherlich noch ein paar Stunden aufhalten könnten aber wir wollen doch zurück zu Vanja. Zu Fuß machen wir uns auf den Weg zur nächsten Metro, leider nicht direkt um die Ecke und wir sind uns sicher dass unsere Füße sich langsam anfangen zu beschweren.

 

Was haben wir bisher doch ein Glück mit dem Wetter gehabt! Eigentlich war für Moskau dieses Wochenende schon Regen angesagt, aber netterweise haben wir heute einen schönen sonnigen Tag in der Stadt verbracht.

 

Unterwegs auf der Moskva 

 

Heute Abend sind wir am Camping mit Olga, Philip und Vlad, unseren Freunden aus Moskau verabredet. Die Wiedersehensfreude ist groß und so verbringen wir einen netten Abend hier am Platz. Andrey und Lena kommen ebenfalls noch dazu, ihre slowenische Reisegruppe hatte einen tollen Tag gemeinsam mit ihnen in der Stadt. Anders als bei anderen Womo-Reisegruppen waren sie mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs, konnten dabei die schönen Stationen der Moskauer Metro bewundern, sind jetzt aber doch alle ein wenig geschafft. Wir bekommen ansonsten noch weitere russische Verstärkung, Campingfreunde von den Fünfen. Der Messeauftritt für nächste Woche will noch kurz besprochen werden.

 

Und dann trauen wir unseren Augen nicht, denn ein uns bekanntes Womo aus Münster kommt hier auf den Camping gefahren. Marianne und Uli mit ihrem getigerten Iveco Daily stehen vor der Schranke. Wie klein die Welt doch ist! Vor einigen Wochen hatte Uli unseren Baikalsprinter am Straßenrand gesehen, uns direkt angeschrieben und wir haben uns in Münster getroffen. Marianne und Uli planen eine Tour zum Baikalsee und in die Mongolei! Eine schöne Reise und wir können so mit ein paar Tipps unterstützen. Im Gegenzug erfahren wir spannende Reiseerlebnisse aus dem Iran, Jordanien und Oman. Weit rumgekommen sind die beiden und wir freuen uns sehr über diesen Kontakt. Und jetzt die beiden hier in Moskau! Wir wussten zwar, dass wir mehr oder weniger zur gleichen Zeit unterwegs sind, aber hätten wir nicht Moskau spontan vorgezogen und wären Marianne und Uli nicht so fix von Klaipedia hier gewesen, dann hätten wir uns nicht getroffen. Es bestätigt sich mal wieder, Zufälle gehören zum Reisen dazu.

 

Wir verbringen somit einen recht abwechslungsreichen Abend hier in Sokolniki und senden euch einen ganz lieben Gruss.

Jujuv

 

PS: Hier noch der Link zum Reisebericht von Marianne und Uli

 


Besuch des Izmailovo Parks

Sonntag, 15.05.2016

 

Heute möchte ich unbedingt zum Vernissage Markt am Izmailovo Kreml um mir wieder eine blanko Matroschka zu kaufen. Das hat ja inzwischen schon Tradition und nach meinem Malkurs brauche ich ja ein Übungsexemplar!

 

Unsere Reisegruppe hat sich spontan vergrößert und wir freuen uns dass Olga, Philip, Vlad, Marianne und Uli ebenfalls Lust haben mitzukommen. Und so kommen wir in den Genuss nicht mit der Tram zu fahren, sondern unsere Moskauer Freunde uns alle mit ihrem VW Bus durch die Stadt fahren. Hervorragend. Auf dem Weg dorthin bekommen Marianne und Uli noch eine SIM Karte für ihr Handy, mit der sie relativ günstig nach Deutschland telefonieren können. Die Nachricht eines Wasserschadens in der Wohnung zwei Etagen über ihrer, beschäftigt die beiden etwas und so bedarf es ein wenig Organisation zu Hause.

 

Am Ismailovo Kreml angekommen finden wir sofort einen Parkplatz und los geht es auf den Souvenir- und Trödelmarkt. Jetzt am Wochenende ist hier gut was los, was auch dazu führt dass alle Stände geöffnet sind. Uns so schlendern wir vorbei an gefühlt tausenden Matroschkas, dazu Schächtelchen mit Lackmalerei und Pelzmützen. Ich erstehe eine fünfteilige Blankomatroschka, welche allerdings diesmal schon vorgezeichnet ist. Mit einem Brandmalstift werden Gesicht, Arme und Muster vorab in das Holz graviert, so dass das spätere Ausmalen einfacher ist.

 

Wir treffen uns alle wieder am Schaschlikstand. Der Duft der gebratenen Spieße ist so lecker, dass wir alle spontan Hunger bekommen haben. Es schmeckt wieder einmal hervorragend.

 

Weiter geht es dann in den benachbarten Izmailovo Park, einer der größten Parkanlagen der Welt und sechsmal größer als der Central Park in New York - sagt der Reiseführer von Marianne – wir sehen natürlich nur einen kleinen Ausschnitt davon. Auf einer Insel besuchen wir noch eine Kirche und machen uns dann wieder auf den Weg zum Auto. Wir kaufen noch kurz ein und dann geht es zurück zum Camping.

 

Fotos vom Izmailovo Park

 

Später sind wir noch zum Aperitiv bei den Franzosen verabredet. Richard und Francois kommen aus dem Department Aude, ziemlich im Südwesten Frankreichs gelegen und sind vor gut drei Wochen mit ihrem Sprinter aufgebrochen. Ziel ist Peking, oder falls China nicht klappt dann zumindest Ulan Bator in der Mongolei. Drei Monate haben sie Zeit für Hin- und Rückweg. Das Womo hat momentan leider einen kleinen Defekt, die Heizung streikt. Philip hat für beide eine Werkstatt ausfindig gemacht, in Noginsk im Osten von Moskau gelegen, welche sich mit Geräten von Truma, Eberspächer, Webasto auskennt. Wir drücken schon mal die Daumen! Den heutigen Abend genießen wir aber erst einmal mit Reisegeschichten, erzählt in einem franzöisch-englischen Mischmasch, dazu Muscheln aus der Dose, einigen Häppchen und einem saftigsüßen Muscadet. Eine leckere Mischung. Zwischendurch kommt Andrey noch vorbei und bringt uns russischen Wein vorbei. Für die slowenische Reisegruppe wurde heute Abend eine Weindegustation organisiert und so freuen wir uns darüber daran teilhaben zu dürfen.

 

Später drehen wir noch eine kleine Abschiedsrunde über den Platz, wir wollen ja morgen los und so kehren wir dann noch auf einen Absacker in das Tigerwomo aus Münster ein. Groß ist es innen nicht, dafür hat man in der Hecksitzgruppe zu drei Seiten Fenster und somit immer eine schöne Aussicht. Sehr gemütlich hier!

 

Nach einem wieder einmal abwechslungsreichen Tag geht’s ins Bett!

 

Lieben Gruss,

Jujuv

 

PS: Wir sind ja schon gespannt ob sich unsere Münsteraner und die beiden noch mal über den Weg fahren werden. Zufälle gibt es ja!

 


Auf nach Sergiev Posad

Montag, 16.05.2016

 

Der erste Morgen beginnt, an dem nicht die Sonne scheint. Wie angekündigt sind gestern Abend schon Wolken aufgezogen und es ist frisch geworden. Und so packen wir zusammen, entsorgen und füllen unseren Tank mit Frischwasser.

 

Überraschenderweise treffen wir noch Andrey und Lena, obwohl die slowenischen Womos kurz vor 9 Uhr alle schon abgereist sind. Bis auf eines halt. Ein Renault Master möchte heute früh leider nicht mehr anspringen und so wird fleißig telefoniert und organisiert. Wir drücken die Daumen, dass schnell eine Werkstatt die Panne beheben kann.

 

Mit Marianne und Uli machen wir noch Abschiedsfotos und verabreden uns für Dezember auf dem Münsteraner Weihnachtsmarkt. Bis dahin ist wohl hoffentlich ihre Wohnung zu Hause wieder trocken und die beiden wohlbehalten wieder zu Hause.

 

Wir hingegen begnügen uns ja mit unseren kleinen Rundreise, auch wenn die diversen Gespräche mit den anderen Gästen des Platzes die Lust auf eine Fernreise noch weiter gesteigert haben. Und so geht es in den Süden Moskaus zum Park Kolomenskoye. Eigentlich hatten wir überlegt dort auch zu übernachten um uns alles in Ruhe anzugucken, aber das Wetter spielt nicht wirklich mit und so schlendere ich eine Runde durch den Park und bin aber relativ schnell wieder am Womo zurück.

 

Rinat, danke für Deine Übernachtungstipps rings um Kolomenskoye! Bestimmt hätten wir hier ein nettes Plätzchen gefunden. Dieses Mal hat es einfach nicht gepasst. Vielleicht sehen wir uns ja zum Caravan Salon in Düsseldorf wieder!

 

Fotos aus Kolomenskoye 

 

Das Wetter spricht dafür einfach einige Kilometer gemütlich im Auto zu sitzen und so geht es nun doch nach Sergiev Posad, rund 80 km im Nordosten Moskaus gelegen. Dort gibt es einen neuen Stellplatz für Womos und da wir uns ja gerne die neu entstehende Infrastruktur angucken und der Ort zudem noch ein großes Kloster, eine Matroschkawerkstatt und allerlei anderes zu bieten hat, machen wir uns auf den Weg.

 

Bei diesem Ort gibt es anscheinend diverse lateinische Schreibweisen, mal mit "v" oder "w" am Ende, dann ein eingebautes "j" dazwischen und den Nachnamen kann man entweder mit einem "s" oder mit zweien schreiben. Somit ergeben sich diverse Varianten diesen Ort zu schreiben. Hauptvarianten scheinen Sergiev Posad oder Sergijew Possad zu sein. Ich entscheide mich für die erstere, sieht irgendwie einfacher aus.

 

Fünfspurig geht es stadtauswärts. Je weiter wir in die Vororte kommen, desto weniger Spuren werden es allerdings. Macht aber nichts. So lässt es sich einfacher fahren. Stau haben wir auch nur wenig und an einer Tankstelle kaufen wir uns erst mal etwas zu essen. Unser Lieblingssnack unterwegs sind ja mal wieder die Hotdogs, die es an fast jeder Tankstelle zu kaufen gibt. Shell hatte bisher die größte Auswahl, der von Statoil war am leckersten aber der Beefburger als Alternative zum Hotdog von Stardog war echt die Krönung! Schade, dass es das bei uns immer noch nicht gibt. Warum auch immer, es gibt nach wie vor eine Hotdog-Grenze zwischen altem Ostblock und unserem Zuhause. Sehr schade! Falls irgendjemand weiß warum das so ist, dann freuen wir uns über eine Nachricht.

 

In Sergiev Posad angekommen finden wir den Stellplatz sehr schnell, wir haben ja ausnahmsweise mal eine Adresse. Wir fahren somit auf den Schotterplatz, der noch sehr neu wirkt und dürfen uns aussuchen wo wir stehen wollen. Wir nehmen dann mal die Ecke hinten rechts. Es gibt sowohl Stromanschluss als auch Frischwasser, brauchen wir zwar gerade nicht aber es gut zu wissen dass es beides gibt. Dazu noch Toiletten und am Eingang des Platzes ein Cafe mit angeschlossener Snackbar. Hervorragend. Für Vanja ausreichend Grünflächen in direkter Nachbarschaft und für uns dazu sogar Ausblick auf das Dreifaltigkeitskloster. Was will man mehr!

 

Der Wohnmobilstellplatz ist wie wir erfahren übrigens erst seit 1.05. in Betrieb und somit auch noch nicht ganz fertig. Geplant ist noch ein Biergarten, Grillecken und Kinderspielplatz. Für ein Land mit wenig Campingplätzen ist dies hier schon mal klasse und wir hoffen, dass der Platz gut angenommen wird.

 

Ankunft in Sergiev Posad

 

Wir drehen eine Runde durch den Ort, auch wenn wir letztes Jahr hier einen Zwischenstopp gemacht haben, so ist das dominierende Kloster immer noch beeindruckend. Dazu gibt es lauter kleine Geschäfte und Restaurants. Wir haben auch Hunger und nach einigem Abwägen entscheiden wir uns für das etwas höherpreisige Lokal Russkij Dvorik gegenüber. Die Bewertungen im Internet sind gut, aber ist es uns das auch wert? Eigentlich möchte ich ja auch nur so einen gestapelten Salat mit Dach und Zäunchen essen, wie es auf einem Foto in einem Internetportal zu sehen war. Klingt ein wenig albern und ist es auch. Wir lassen uns überraschen!

 

Nach Betreten des Restaurants werden uns als erstes unsere Jacken abgenommen und  in den Garderobenraum gehängt. Hui, darauf sind wir jetzt nicht eingestellt und so verschwinden fix alle Gegenstände aus den Jackentaschen in meiner Fototasche. Dann wählen wir unseren Tisch auf der innenliegenden Veranda, welche Blick auf das Kloster bietet. Sehr hübsch. Ansonsten ist es hier herrlich kitschig plüschig eingerichtet, unser Tisch klasse eingedeckt und allein dafür hat sich der Besuch schon gelohnt.

 

Zum Essen wähle ich oben bereits beschriebenes Salathäuschen und dazu Schweinesteak. Jens beginnt mit einer Suppe und danach ein Entengericht. Dazu gönnen wir uns eine Flasche australischen Weißwein, welche mit 25 Euro kein wirkliches Schnäppchen ist. Für unsere bisherige Weinerlebnisse in diesem Land hingegen aber wirklich hervorragend schmeckt. Der Service ist überraschend zuvorkommend und so verbringen wir einen unterhaltsamen Abend in diesem recht auf Touristen ausgelegten Ambiente. Das Essen schmeckte sehr lecker und es passte einfach alles. Wir können das Restaurant auf jeden Fall wärmstens empfehlen.

 

Fotos von unserem Restaurant Besuch im Russkij Dvorik

Ein Tag in Sergiev Posad

Dienstag, 17.05.2016

  

Heute steht für uns die Besichtigung einer Matroschka-Manufaktur auf dem Programm. Diese liegt ca. 10 Minuten fußläufig entfernt und Juri, der Chef vom Stellplatz bringt uns persönlich dort vorbei. Dass es 3000 Rubel kosten wird, also umgerechnet 40 Euro für uns zwei, kosten wird, stimmen wir vorher zu.

 

An der Manufaktur angekommen bekommen wir zunächst eine kurze Führung durch den Verkaufsraum mit Erläuterungen der Geschichte der Matroschka. Da ich diese ja schon von Valentina in Sankt Petersburg bekommen habe, können wir der netten Dame und ihrem Russisch halbwegs folgen. Hier werden wohl seit rund 500 Jahren (?) schon Matroschkas bemalt, vielleicht ist es auch etwas kürzer. So richtig weiß ich es nicht mehr. Zumindest kann diese Manufaktur auf eine lange Geschichte zurückblicken.

 

Dann geht es dahinter in den Raum in dem die Matroschkas entstehen. Rechterhand werden die Rohlinge aus Holz gefertigt und dann an sechs Plätzen farbenfroh bemalt. Drei davon sind gerade besetzt und zwei Frauen und ein Mann sind dabei die vor Ihnen stehenden Rohlinge zu bemalen. Wir werden freundlich begrüßt und machen ein paar Fotos. Bei der Anzahl der Figuren, die jeweils auf einem Platz auf die Bemalung warten kann ich mir gut vorstellen, dass hier ziemlich viele Matroschkas verkauft werden.

 

Dann kommt der Matroschka-Rohling-Meister, spannt einen Holzstück in seine Drehbank ein und bearbeitet das rotierende Holz mit einem scharfen Messer. Nach vielleicht einer halben Minute ist die kleinste Figur fertig. Beeindruckend mit welcher Genauigkeit er das Messer führt und dann tatsächlich eine kleine runde Figur entsteht. Jetzt wird es spannend, denn die nächste Figur wird gefertigt und diese muss ja die Kleine in sich auf nehmen. Dabei wird die kleinere zwischendurch an den rotierenden Rohling gehalten und schon ist nach den nächsten dreißig Sekunden das Unterteil der nächstgrößeren Figur fertig. Gleiches passiert dann für das Oberteil und schon halten wir eine Matroschka bestehend aus zwei Figuren in der Hand.

 

Parallel erklärt uns die Dame aus dem Verkaufsraum noch so dies und das, allerdings werden meine Russischkenntnisse wohl ein wenig überschätzt. Kaum sagen wir, dass wir ein bisschen Russisch sprechen, wird dies gleich als Sprachniveau eines Muttersprachlers eingeschätzt. Passiert allerdings auch, wenn Jens sagt dass er kein Russisch spricht. Mitteilsam sind die Leute, die wir so treffen auf jeden Fall.

 

Nach rund 10 Minuten ist unsere Besichtigung dann allerdings beendet. Hmm. Da hatten wir uns für 40 Euro doch ein wenig mehr vorgestellt. Wie wir später erfahren, kostet es für Gruppen genauso viel und dann dauert es erstes automatisch länger und zweitens ist dann der Preis pro Person auch nicht mehr ganz so hoch.

 

Sollte also jemand Interesse an einer Besichtigung haben, der Chef vom Platz kann dies organisieren. Alternativ einfach kurz bei uns melden. Und nicht enttäuscht sein, wenn es nur 10 Minuten dauert ;-)

 

Besuch in der Matroschka Manufaktur

 

Weiter geht es dann zum Museumgelände Konni Dvor, direkt neben dem Dreifaltigkeitskloster gelegen, in dem es ein Matroschka Museum gibt. Es besteht aus einem großen Raum, an dessen Rand in Vitrinen Matroschkas in verschiedenster Bemalung und zudem auf in unterschiedlichsten Formen ausgestellt sind. Die ältesten Exemplare sind schätzungsweise von Ende des 19. bis Anfang des 20. Jahrhunderts. Viele sind allerdings auch erst aus den 1980er Jahren und wurden, wenn ich es richtig verstanden habe, im Rahmen von besonderen Veranstaltungen gefertigt. Die größte Matroschkafamilie besteht aus 45 Figuren, welche in drei Reihen nebeneinander ausgestellt sind. Ich fotografiere ein paar Muster, die mir gut gefallen und plane diese später auf meine kleine Figur zu malen.

 

Besuch im Matroschka Museum von Sergiev Posad

 

Im Restaurant Varenichnaya Nr. 9, welches durch Zufall direkt neben unserer Matroschka Manufaktur liegt, kehren wir zu einem späten Mittagessen ein. Das Lokal sieht sehr gemütlich aus. An den Wänden sind ringsherum raumhohe Regale aufgebaut, welche mit Büchern gefüllt sind. Unter Anderem gibt es auch ein Regal von der Buchweitergabe-Plattform Bookcrossing, die wir bis hierhin noch nicht kannten.

 

Von unserem Nachbartisch lassen wir uns kurz bei der Essensauswahl ein paar Tipps geben und so entscheiden wir uns einfach einmal für das Gleiche wie die beiden Mädels (Wareniki mit drei verschiedenen Fleischsorten in lachsfarbener Sauce) und einmal für Bratwurst mit Kartoffeln. Beides schmeckte klasse.

 

Mittagessen bei Varenichnaya Nr. 9

 

Unterwegs sehen wir dann tatsächlich ein weiteres Wohnmobil auf einem kleinen Parkplatz stehen. Beim näheren Hingucken stellt sich heraus, dass dieses aus China kommt. Waoh! Das ist ja auch nicht mal eben um die Ecke. Aber keiner da und so gehen wir weiter. Nach ein paar Metern und ein Blick zurück sehen wir dann jemanden sich dem Mobil nähern und so kommen wir dann doch noch mit Kevin und Jenny ins Gespräch. Sie sind vor einem guten Monat losgefahren mit dem Ziel bis nach Portugal zu fahren. Inzwischen liegen schon rund 8000 km hinter ihnen, Sergiev Posad ist ein Zwischenziel auf dem Weg nach Moskau. Von dort wollen sie nach Sankt Petersburg, hoch nach Skandinavien und dann quer durch Mitteleuropa bis runter nach Portugal. Wir versorgen sie noch mit Tipps zu Übernachtungsplätzen in Russland, tauschen unsere Kontaktdaten und vielleicht treffen wir uns ja tatsächlich dann bei uns zu Hause in Deutschland wieder.

 

Jenny und Kevin aus China

 

 

Später holen wir uns dann noch eine Pizza bei der Pizzeria Mario und nehmen unseren Abendsnack vor dem Womo ein, mit Ausblick auf das Kloster.

 

Super Stellplatz hier in Sergiev Posad.

 

Schönen Abend,

Jujuv

 

 

Unsere Abendbeschäftigung


Zurück nach Moskau

 Mittwoch, 18.05.2016

  

Heute morgen geht es für uns zurück nach Moskau. Wir wollen nicht die gleiche Strecke zurückfahren, da war so eine riesige Baustelle und es staute sich stadteinwärts ziemlich und gondeln somit ein wenig „über die Dörfer“. Ob das letztendlich schneller war, keine Ahnung. Vermutlich eher nicht, denn leer ist es hier auch nicht. Auf dem Weg kommen wir an einer kleinen Kapelle vorbei. Laut der Erklärungstafel liegt die Kirche selbst unterirdisch, ist aber nur samstags morgens um 7 Uhr geöffnet oder alternativ auf Anfrage. Vielleicht beim nächsten Mal.

 

Kleine Kirche unterwegs

 

In Moskau endlich angekommen folgen wir dem nördlichen Autobahnring in den Westen der Stadt. Philip und Olga nehmen dort ab morgen auf einer Messe am Krokus Expo Zentrum teil und bauen gerade auf. Im Regen. Bevor wir uns dazugesellen, möchte ich mir aber noch eine Kirche in den Vorort Peredelkino anschauen. Laut Navi sind es nur 25 km bis dorthin, für die wir letztendlich hin und zurück aber rund drei Stunden brauchen.

 

 

Kirche in Peredelkino

 

 

Der Stadtverkehr ist wirklich nicht zu unterschätzen und besonders heute scheint es besonders schlimm zu sein, denn der MKAD steht in beiden Richtungen. Also umfahren wir diesen auf dem Rückweg und kommen durch interessante Villensiedlungen, wobei diese größtenteils durch meterhohe Mauern umgeben sind. Somit erhaschen wir eher nur aufgrund der leichten Hügeligkeit hier und unserer etwas erhöhten Sitzposition ein Blick auf die teilweise etwas kitschigen Gebäude. Links ein Türmchen, rechts ein Türmchen, usw. Auf einem Werbeplakat an einer dieser Siedlungen werden übrigens Häuser ab 350 m2 und Stadthäuser ab 250 m2 Wohnfläche angepriesen. Und wer sich das vielleicht nicht leisten kann oder möchte, kann sich sein Haus auch direkt am Baumarkt kaufen. Wo bei uns vor den Baumärkten Carports oder Gartenlauben angeboten werden, stehen hier einfach mal komplette Häuser. Auch sehr interessant. Gesehen an einem Baumarkt neben dem Krokus Expo Center, nächste oder übernächste Ausfahrt Richtung Westen.

 

Am Messegelände angekommen sind Philip und Olga und ihre Kollegen noch gut beschäftigt den Stand mit klappbaren Faltwohnwagen usw. aufzubauen. Da der große Kamaz Truck vom Stand nebenan erst sehr spät eintraf und als erstes positioniert werden musste, hat sich der Aufbau verzögert. Bestimmt nicht so angenehm hier im Regen zu warten. Wir lassen sie mal in Ruhe aufbauen und verabreden uns für den nächsten Vormittag auf der Messe.

 

Wir wollen uns einen Übernachtungsplatz in der Nähe suchen und fahren somit einmal um den großen See herum auf die andere Seite, kommen dabei an einer Indoor-Skihalle vorbei. Das sind ja schon bei uns recht futuristische Gebäude in der Landschaft, aber hier mitten in der Stadt sieht es doch noch unwirklicher aus. Den Park zu dem ich wollte, verpassen wir uns sind mitten im Großstadtchaos. Die Gegenrichtung steht und bis wir eine Möglichkeit zum drehen finden, haben wir auch schon keine Lust mehr uns dort anzustellen. Und so geraten wir immer mehr in den Großstadtstrudel. Und somit sind wir vermutlich wieder rum drei Stunden damit beschäftigt, diesmal allerdings um vielleicht 20 km zurückzulegen. Da wir in all dem Blechchaos natürlich auch keinen Parkplatz finden (außer den vor dem Weißrussischen Bahnhof, der in der Mitte eines riesigen Kreisverkehrs liegt und wir aufgrund des Lärms mal links liegen lassen), machen wir uns dann doch auf den Weg zum Sokolniki Park. Immerhin wissen wir da wo wir stehen können, zudem sind wir beide doch etwas geschafft von der Fahrerei und haben eigentlich nur noch Hunger und wollen ins Bett. Glücklicherweise finden wir in der Nähe der Metro einen Platz am Straßenrand und beschließen einfach hier zu übernachten, anstatt noch auf die andere Seite des Parks bis zum Camping zu fahren. Das Geld sparen wir uns lieber bzw. investieren es in ein leckeres Grillhähnchen von der Imbissbude nahe der Metrostation Sokolniki.

 

Erschöpfte gute Nacht Grüße aus dem Verkehrschaos,

Jujuv

 

Eindrücke von unterwegs


Mit ♥ für euch geschrieben