Unser Camping car in Korea - Roomtour durch Lody

Update 2023: Der Anbieter von Lody wurde inzwischen verkauft. Die Links funktionieren somit nicht mehr. Wenn wir herausgefunden haben, wie sich Lody wieder mieten lässt, schreiben wir dies hier.

 

Lody basiert auf dem Kleinwagen Kia Ray (기아 레이), welcher keine 3,6 m lang ist. Ähnlich wie in Japan gibt es auch in Korea sehr kleine Fahrzeug, welche steuerbegünstigst sind. In Korea heißt diese Fahrzeugkategorie Gyeongcha (경차), bekannter ist vermutlich der in Japan genutzte Begriff Kei-cars. 

 

Der Kia Ray wird bereits seit 2011 exklusiv für den koreanischen Markt produziert. Somit ist er leider nicht bei uns erhältlich. Ganz frisch auf dem Markt ist seit September 2022, also nach unserer Tour, das zweite Facelift. Hier der Link zur Vorstellung des neuesten Ray auf der Webseite von Kia

 

Das Raumgefühl in dem kompakten Fahrzeug ist wirklich beeindruckend. Von innen wirkt er wie ein Großer. Insbesondere als wir am ersten Tag durch das Gewusel raus aus Seoul gefahren sind, hatten wir nicht den Eindruck, dass wir in einem Kleinstwagen sitzen. 

 

Das Coolste an dem Modell ist für uns die fehlende B-Säule auf der Beifahrerseite. Auch das trägt zum Raumgefühl bei. Natürlich weniger während der Fahrt, sondern beim Aufbau auf dem Campingplatz. Mit geöffneter Beifahrertür und der seitlichen Schiebetür hinten steht nichts in der Mitte im Weg. Ideal zum Camping. 

 

Außenansicht von unserem Lody 

 

Lody gibt es nicht nur in Weiß, sondern auch in anderen Farben. Mint oder Himmelblau gefiel uns vorab auf den Fotos auch sehr gut. Eigentlich war ein folierter Lody, an vorderster Stelle auf nachfolgendem Foto geparkt, mit der Aufschrift Lody geplant. Leider hat dieser kurz vor unserer Anreise eine leichte Blechdeformation erlitten und so sind wir „blanko“ herumgefahren.

 

Dank der Markise und Dachbox auf dem Dach, haben wir Lody übrigens gut auf jedem Parkplatz wiedergefunden (in Korea fährt man sehr gerne weiße Fahrzeuge).

 

Das Cockpit vom Kia Ray gefällt uns, ist übersichtlich gestaltet und intuitiv bedienbar. Ein eingebautes Navi gibt’s nicht, macht uns aber nichts, es ist eh einfacher unser eigenes Smartphone aufzuhängen und zu nutzen. In Japan hatte unsere Evry von Suzuki ein festes Navi und bei dem haben wir ziemlich schnell aufgegeben es zu verstehen, obwohl es auf Englisch umgestellt war. 

 

Wir sitzen in Lody auch sehr viel komfortabler als in Evry. Lodys Sitze lassen sich weit nach hinten schieben und so ist die Beinfreiheit wirklich komfortabel. 

 

Cockpit von unserem Lody


Modellpalette von Lody

Lody gibt es in zwei Ausstattungsvarianten. In der Basisversion Lody Maru lassen sich Fahrer- und Beifahrersitz zu einer Liegefläche umklappen. 

 

Beim Lody Premium ist der hintere Bereich zusätzlich ausgebaut und so gibt es dort eine Spüle, einen kleinen Tisch und so weiter. 

Wir sind auf unserer Korea-Tour einen Lody Premium gefahren, da dieser für uns eher das Wohnmobil-Feeling mit sich bringt. 

à Hier geht's zur Webseite von Lody

 


Technische Ausstattung

In unserem kompakten Flitzer steckt allerlei Technik, die in den beiden großen Bodenfächern verbaut ist. Dazu gehört zum Beispiel eine Zusatzbatterie und das passende Batterieladegerät, welches die zweite Batterie während der Fahrt lädt, so dass wir bei ausgeschaltetem Motor Strom haben. Dazu gibt’s auch noch ein Stromkabel, mit dem wir Lody auf dem Campingplatz auch extern mit Strom versorgen können. 

 

Links von der Zusatzbatterie befindet sich eine mit Kraftstoff betriebene Standheizung von Webasto. Auch wenn wir ja eigentlich immer alles gerne ausprobieren, so haben wir diese nicht getestet. Es war einfach zu heiß draußen um über das Heizen nachzudenken. Auf der rechten Seite ist ein 18 Liter Wassertank verbaut, von dem die Wasserversorgung der kleinen Spüle erfolgt.

 

 

Der Außenstromanschluss von Lody befindet sich hinten in der Stoßstange unterhalb des rechten Bremslichts. Der Stecker ist anders als bei uns, aber der Strom fließt natürlich trotzdem. Auf allen Campingplätzen auf unserer Route hatten wir immer Strom inklusive. Anscheinend gibt's hier nicht die Unterscheidung zwischen Übernachtung mit und ohne Strom.

 

 

Überrascht hat uns das Lichtkonzept von Lody. Das ist echt ein Erlebnis. Es gibt insgesamt vier verschiedene Beleuchtungsebenen, die sich beliebig kombinieren lassen. Zweimal direktes Licht und zweimal indirektes. 

 

In der Deckenverkleidung sind vier Strahler eingebaut, welche Lodys Innenraum komplett ausleuchten. Zwei weitere sind in der Heckklappe eingebaut, welche bei geöffneter Heckklappe praktisch sind. Wer eher dezente Hintergrundbeleuchtung haben möchte, kann entweder eine lange Lichtleiste oben entlang der Deckenverkleidung oder zwei kürzere seitlich an den Möbeln einschalten. Es lassen sich natürlich auch beide einschalten. 

 

 

Mitte August geht die Sonne in Korea grob eine Stunde früher unter als Zuhause, so zwischen halb Acht und Acht. Das ist allerdings immer noch nicht wirklich früh und so benutzen wir das Licht nur wenig. Eigentlich schade. Ich kann mir gut vorstellen zu einer anderen Jahreszeit abends gemütlich in Lody zu liegen und ein Buch zu lesen.

 

 

Angesteuert wird die ganze Technik über ein Bedienpaneel, welches sich hinten im Heck direkt neben der Spüle befindet: Licht an/aus, 220V Konverter an/aus, TV an/aus usw. 

Für die Bedienung des Lichtkonzepts gibt es noch eine kleine Fernbedienung. Wer sich im Winter gerade gemütlich in seinen Schlafsack eingekuschelt hat, kann dann auch im Liegen von vorne das Licht ausschalten. Auf der gegenüberliegenden Seite sind diverse Steckdosen, sowohl für 220 V als auch USB-Anschlüsse. 

 

Unser Indy zuhause hat als weitere technische Ausstattung Solarzellen auf dem Dach installiert. Dies würde bei Lody aufgrund der Dachbox nicht passen und wir haben sie auch nicht vermisst. Da ja auch kein Kühlschrank an Bord ist, dazu dann weiter unten, muss schon mal ein wesentlicher Stromverbraucher unseres Indys nicht versorgt werden. 

 


Die Küche in Lody

Was braucht man typischerweise in der Küche? Hitze und Wasser sind schon mal gute Voraussetzungen. Und so hat Lody einen 18 Liter Wassertank, welcher sich im Heckboden befindet. Von dort aus wird die kleine Spüle, welche seitlich eingeklappt wird, versorgt. Zum Geschirrspülen haben wir vor Ort koreanische Spülschwämme geschenkt bekommen. Die sehen nicht nur cool bunt aus, sondern damit lässt sich auch wirklich gut abspülen.

 

Zum Kochen hatten wir einen mobilen, einflammigen Gaskocher, welcher in einem praktischen Koffer aufbewahrt wird. Die Gaskartuschen gab es in den kleinen Convenience Stores zu kaufen. Dazu passend hatte uns Jangsoo noch ein Camping-Kochtopfset ins Auto gelegt. Da wäre es gar nicht notwendig auszuprobieren, ob Töpfe im Handgepäck irgendwie zu Auffälligkeiten bei der Sicherheitskontrolle führen. Geschirr hatten wir ebenfalls einfach mitgebracht. Zwei Teller und zwei Tassen brauchen ja nicht wirklich viel Platz. Vor Ort haben wir dann lediglich ein Messer und einen Korkenzieher  gekauft. 

 

Wie oben bereits geschrieben, ist in Lody kein Kühlschrank verbaut. Wir haben uns im Supermarkt immer einen großen Beutel Eiswürfel gekauft und damit unsere Lebensmittel gekühlt. 

 

Unser Küchen-Equipment haben wir unterwegs in der großen, orangefarbene Plastiktasche verstaut, so dass wir quasi eine herausnehmbare Küche hatten. 

 

Die neueste Modellserie von Lody, welche wir uns zum Abschluss bei Caravantail angeguckt haben, hat eine ausklappbare Abdeckplatte des Heckstaufachs. Bei geöffneter Heckklappe lässt sich dann zum Beispiel der Gaskocher daraufstellen und im Stehen kochen. 


Das Ess- und Wohnzimmer in Lody

Von der Küche kommen wir als Nächstes ins Esszimmer. Von der Spüle aus dreht man sich einfach einmal um. Im seitlichen Möbelblock ist ein kleiner Tisch verstaut, der sich durch zwei Schnappverschlüsse unten lösen und herausnehmen lässt. Dann den Tischfuß aus dem schmalen Staufach nehmen, anschrauben und den Tisch einhängen. Und schon lässt es sich hier am Tisch essen. Den weinroten Teppich finden wir farblich sehr passend und dazu auch angenehm um darauf zu sitzen.

 

 

Für den gemütlichen Abend bei schlechtem Wetter noch ein Flachbildschirm im Heck. Für uns unterwegs nicht so relevant, aber in der dunkleren Jahreszeit ist alles für einen gemütlichen Fernsehabend vorhanden. In der neuesten Modellserie von Lody gibt es anstatt des Fernsehers einen Beamer unter der Decke und im Heck eine ausziehbare Leinwand. Auch ziemlich cool. Vor Ort bei Caravantail lernen wir dann noch, dass man auch „umgedreht“ sitzen kann. Daran haben wir unterwegs gar nicht gedacht, dass sich diese Sitzposition dank des Klappmechanismus auch einstellen lässt. Fernsehgucken geht somit nicht nur im Liegen, sondern auch im Sitzen.

 


Das Schlafzimmer von Lody

Vorab waren wir ein wenig skeptisch, ob das Schlafen in Lody so klappt. Anders als in unserem Indy zuhause haben wir in Lody keine Matratze, sondern wir schlafen mit dem Oberkörper auf den Rückseiten der Vordersitze und mit den Beinen auf der Bodenplatte im Heckbereich. Das klingt im ersten Moment nicht so gemütlich, ist es aber doch. Die Sitze sind ordentlich gepolstert und so liegt es sich überraschend gut. Zum Schlafen hatten wir übrigens unsere eigenen Schlafsäcke mitgebracht.

 

Lang genug ist für uns die Liegefläche auf jeden Fall, auch bei geschlossener Hecktür. Viel größer als Jens mit seinen 1,85 m sollte man aber wirklich nicht sein. Und wer auf der Fahrerseite schläft idealerweise ein wenig kleiner, sonst kuschelt man doch sehr mit dem Lenkrad. Hier noch die Screenshots von der MyLody-Webseite zu den Abmessungen der Liegefläche.

 

 

Bei der Übernahme von Lody hat Jangsoo uns ausführlich den Klappmechanismus von den Sitzen erklärt. Im ersten Moment ist es ein wenig kniffelig, nach einigen Tagen haben wir aber Routine darin. Auf der Beifahrerseite gibt es wie oben geschrieben keine B-Säule und so ist der Sicherheitsgurt im oberen Sitzteil neben der Kopfstütze verbaut. Und dieses muss man beim Umklappen berücksichtigen. Zuerst die Sitzfläche umklappen, dann die Kopfstütze abnehmen, nach vorne legen und zuletzt die Lehne umklappen. Gar nicht so schwierig. 

 

Wer sich ein kurzes Video von Caravantail anschauen möchte, hier der Link zu Youtube.

 


Stauraum in Lody

Im kompakten Lody gibt es für uns mehr als genug Schränke bzw. Staufächer. Oben hatten wir ja schon das große Fach im Heckboden, in welchem die Technik verbaut ist. Direkt daneben, auf Höhe der Spüle bzw. des Tischs, befindet sich ein weiteres Staufach im Boden. Hier ist seitlich der 220 V Konverter verbaut, ansonsten ganz viel Platz um z. B. unsere Rucksäcke, unseren Schmutzwäschebeutel usw. zu verstauen. 

 

Oberhalb der Spüle befindet sich ein kleiner Schrank. In diesem hatten wir zuerst Kleidung gelagert, dann wurde er aber unser Süßigkeiten- und Knabberzeugs-Schrank. Unsere leichte Sommerklamotten passten einfach oben auf die hintere, schmale Verkleidung. 

 

Hinter dem kleinen Tisch ist auch noch ein schmales Staufach, in dem man z. B. Gewürze oder anderes Zubehör zum Kochen lagern könnte. Die hatten wir zwar nicht dabei aber gedanklich haben wir unterwegs unseren Lody schon so eingerichtet, als ob wir länger mit ihm unterwegs wären. 

 

Vorne gibt es dann oberhalb der Sitze noch zwei weitere Ablagefächer, hier fanden unsere Kulturbeutel ihren Platz. Und unter dem Fahrer- bzw. Beifahrersitz Stauraum passten gut ein paar Schuhe je Seite rein.

 

Lody wird auf Basis des zweisitzigen Kia Ray ausgebaut, das ist quasi eine Cargo-Version und so haben die hinteren Fenster und die Heckscheibe jeweils zwei Stangen. Diese lassen sich super als Handtuchhalter benutzen.

 


Die Terrasse von Lody

Das wichtigste Ausstattungszubehör von Lody war unterwegs eindeutig seine Markise. Wir nutzen diese allerdings weniger um im Schatten zu sitzen, sondern abends trotz der ordentlichen Regenschauer draußen sitzen zu können. Echt klasse. 

 

 

Zum draußen sitzen hatten wir zwei kleine Stühle dabei, auf denen es sich ganz gemütlich sitzen lässt. Während der Fahrt passen die beiden zusammengeklappt genau hinter den Fahrersitz und sind so gut verstaut. 

 


Weiteres Zubehör in Lody

Neben der Markise befindet sich auf dem Dach von Lody noch eine große Thule-Dachbox. Wer also mit mehr Gepäck als wir anreist, hat dort oben wirklich viel extra Stauraum. Wir hingegen haben die Dachbox formschön einfach nur durch die Gegend gefahren. 

 

Für die Fenster haben wir noch einen Beutel mit Insektenschutzvorhängen mitbekommen. Diesen haben wir schön in ein Staufach gepackt und haben danach gar nicht mehr daran gedacht. Dabei gab es wirklich viele Mücken unterwegs. Nachdem wir innerhalb von zwei Tagen völlig zerstochen waren, haben wir uns erst einmal Mückenschutzspray und Anti-Mücken-Spiralen im Supermarkt gekauft. Das Spray war dann nach einer Woche auch aufgebraucht. 

 

Ansonsten sind die Fenster alle mit einer getönten Folie versehen. Das hat den Vorteil, dass sich der Innenraum nicht ganz so schnell aufheizt und dass man von außen nicht wirklich reingucken kann. 

 

Im geräumigen Handschuhfach befindet sich noch die HiPass-Karte, welche eine komfortable Nutzung der mautpflichtigen Autobahn möglich macht. 

 

 

Wir hoffen euch hat die detaillierte Vorstellung von Lody gefallen. Falls ihr noch Fragen hat, könnt ihr euch gerne wie üblich bei uns melden. 🚐 😊

 



Mit ♥ für euch geschrieben