Freitag, 24.05.2024
Auf geht’s heute nach Yunanistan - so heißt Griechenland auf Türkisch.
Die Einreise zurück in die EU dauert gerade einmal 35 Minuten und es wollte noch nicht einmal jemand in unser Auto gucken. Das hatten wir auch noch nicht. Anscheinend gibt’s Schwierigkeiten beim Grenzübertritt einer großen Motorradgruppe, so dass die einzige Frage an uns ist, ob wir ein Motorrad dabei haben 😎
Wir fahren vorbei an den verbrannten Hügeln ringsum Alexandropouli. Letzten Sommer hat hier wohl der größte Waldbrand in der Geschichte der EU ziemlich viel zerstört. Es sieht immer noch erschreckend aus und wird viele Jahre dauern bis sich hier die Natur wieder erholt.
Kurz vor Xanthia biegen wir gen Mittelmeer zum Camping Natura ab. Netter Campingplatz mit bulgarischem Stammpublikum – wirklich weit ist es ja nicht ins Nachbarland. Und so kommt es uns ein wenig so vor, wie wenn wir von Zuhause aus in die Niederlande ans Meer fahren.
Direkt vor dem Campingplatz befindet sich ein breiter Sandstrand mit Beachbar, dazu gibt es am Platz ein hübsches Lokal (zum Saisonstart Fr-So geöffnet), da bleiben wir direkt mal übers Wochenende hier 🏖️🐠☀️
Camping Natura bei Avdira 🏕️
Stranderholung auf Camping Natura
Sonntag, 26.05.2024
Nach einem idyllischen Wochenende auf dem Strandcamping im Nordosten von machen wir uns wieder auf den Weg. Wir haben die gemütlichen Stunden genutzt und haben uns überlegt, wie unsere Tour weitergeht:
🔜 mit der Fähre ⛴️ von Patras 🇬🇷 nach Bari 🇮🇹
In 16 Tagen haben wir ein Fährticket für die Überfahrt gebucht. Auf der Strecke gibt’s noch Camping an Bord und so freuen wir uns sehr drauf über Nacht im Womo schlafend nach Italien zu fahren. Und vorher geht’s jetzt gemütlich auf die Peloponnes Halbinsel.
Wir umrunden einmal Thessaloniki und fahren weiter gen Süden. Auf dem netten Camping Sylvia unweit des Olymps machen wir einen Zwischenstopp für die Nacht 😊
Camping Sylvia in Litochoro 🏕️
Montag, 27.05.2024
Heute gucken wir uns erst einmal die rund 15 Kilometer entfernte Burg von Platamonas an. Vor zig Jahren haben wir sie schon mal von unten, vom Strand aus, gesehen als wir dort übernachtet haben.
Zur Burg läuft man rund zehn Minuten vom Parkplatz den Berg hoch. Die Anlage selbst ist nicht groß und bietet einen ziemlich schönen Ausblick aufs Meer und den Olymp.
Platamonas / Βυζαντινό Κάστρο Πλαταμώνα
Weiter geht’s gen Süden immer Richtung unseres Ziels der Peloponnes Halbinsel. Unser nächster Campingplatz liegt am Ufer der Maliakos Bucht. Auch auf Camping Venezuela werden wir wieder freundlich begrüßt und können uns selbst einen Platz aussuchen. Minimarkt und Taverne gibt’s auch vor Ort.
Wir stellen uns schön in eine schattige Parzelle und die inzwischen schon wieder ganz schön plüschige Vanja bekommt eine erfrischende Sommerfrisur. Denn hier gibt’s coolerweise eine Hundedusche, so dass es danach direkt ein erfrischendes Bad gibt 🐾😎
Camping Venezuela 🏕️
Dienstag, 28.05.2024
Heute ist’s so weit, nur noch gut 200 Kilometer bis zum Kanal von Korinth, der die Halbinsel Peloponnes vom Festland abtrennt. Wir lassen Athen links liegen – bei unserem Glück wäre die Akropolis wieder wegen Hitze geschlossen – und stehen dann auf der schmalen Brücke über dem türkisblauen Wasser im Kanal.
Der Kanal sieht schon wirklich cool aus. Die Wände sind mehr oder weniger senkrecht in den Felsen gehauen, wobei der Kanal oben rund 75 m breit und unten dann lediglich noch 25 m breit ist. Eine beachtenswerte Bauleistung für Ende des 19. Jahrhunderts. Heutzutage wird der Kanal weniger für den Warentransport genutzt, dazu sind die Schiffe doch ein wenig größer geworden, sondern eher von touristischen Schiffen. Als wir gerade da sind, fährt leider gerade gar kein Schiff durch den Kanal.
Unterwegs schaffen wir es übrigens die 333.333 Kilometer vollzumachen. Wahnsinn 🥰
Kanal von Korinth ⛴
Unterwegs zum Kanal von Korinth
Ein paar Kilometer weiter übernachten wir in Alt Korinth auf dem Womostellplatz und suchen uns eine schattige Ecke - an 30 Grad sind wir noch nicht so richtig gewöhnt 😎
Die Ausgrabungsstätte mit Apollo Tempel und wirklich gut gemachtem Museum ist netterweise fußläufig in zehn Minuten erreichbar. Unweit davon gibt’s dazu einige Tavernen und Minimärkte. Nettes Örtchen hier!
Camperstop Afrodites Water in Archaia Korinthos 🏕️
Übernachtung in Alt-Korinth
Mittwoch, 29.05.2024
Jetzt sind wir wirklich im Sommer angekommen, 30 Grad und Sonnenschein. Und so fällt der Spaziergang durch das touristische Küstenörtchen Nafplio, welches vor Athen mal Hauptstadt von Griechenland war, nicht allzu lang aus 😎 Wir parken am Hafen auf dem Großparkplatz und laufen treppauf, treppab durch den Ort, lediglich die Burg lassen wir sonnenbedingt aus.
Besuch von Nafplio
Auf dem Markt kaufen wir uns ein Kilo leckere Kirsche und weiter geht’s die kurvige Küstenstraße entlang nach Süden. Landschaftlich ist’s wirklich sehr hübsch hier.
In Leonidio gibt’s wieder einen netten Campingplatz, direkt an einem breiten Kiesstrand gelegen. Wir finden eine Lücke unweit vom Strand und direkt mit einer Stranddusche nebenan. Sehr praktisch für Vanja, die es genießt im kühlen, nassen Sand zu liegen. Zum kleinen Hafen mit einigen Restaurants und einem Minimarkt sind’s vielleicht zehn Minuten zu Fuss, das gefällt uns so machen wir hier direkt mal für zwei Nächte Station 🏖️
Camping Semeli in Leonidio 🏕️
Freitag, 31.05.2024
Von der Ostküste der Peloponnes aus geht’s heut einmal quer durch die Berge. Über ziemlich viele Kurven schlängelt sich die schmale Landstraße bergauf. Wir machen einen Zwischenstopp am Kloster Elona, welches wie ein Schwalbennest am Felsen klebt. Da wir nicht abschätzen können, wie voll der kleine Parkplatz oben ist, parken wir mal lieber unten am Straßenrand und gehen zu Fuß das kurze Stück bergauf. In der kleinen Kirche erklärt mir ein Mönch netterweise die Innenausstattung. Sehr hübsch und eine einmalige Lage am Berg. Wer hier durch Zufall mal vorbeikommt, die Anlage ist wirklich schön für eine kleine Pause.
Kloster Elona / Μοναστήρι Έλωνας
Zurück am Meer gucken wir uns das Schiffswrack Dimitrios an, welches hier an einem breiten Sandstrand liegt. Vor über 40 Jahren ist es wohl unter etwas dubiosen Umständen gestrandet und rottet nun vor sich hin 🚢 Es gehört inzwischen zu einem beliebten Fotomotiv und somit ist der Strand-Parkplatz nicht wirklich leer, zig Wohnmobile haben es sich hier gemütlich gemacht. Weiter geht’s durch das Fischerörtchen Gythio, wo wir uns dann mal einen Übernachtungsplatz suchen.
Highlight des Tages: wir haben in einem Supermarkt Ersatz für unsere Gasflasche von Campingaz gefunden. Jippieh! Dazu gibt es die hier in verschiedenen Farben zu kaufen. Wir haben uns mal für rosa und lila entschieden 💜💗
Am südlichen Küstenabschnitt von Gythio befinden sich mehrere Campings. Wir steuern mal Camping Kronos an. Die Bewertungen im Internet gehen recht weit auseinander, aber wir sind ja pflegeleicht 🙃
Wir stehen sehr hübsch unter Bäumen und haben zusätzlich noch ein schattenspendendes Tuch über uns. So lässt es sich aushalten. Der Betreiber ist echt bemüht, dass es hier allen gut geht. Mit seinem Fahrrad ist er den ganzen Tag auf dem weitläufigen Platz unterwegs. Lediglich das Sanitärhäuschen hat in der Tat schon etliche Jahre hinter sich, dafür ist das Wasser in der Dusche heiß und viel. Klasse. Dazu liegt ein breiter Sandstrand mit Bar und nettem Restaurant nebenan. Und hinter unserem Stellplatz plätschert ein kleines Flüsschen ins Meer. Sehr idyllisch.
Aus einer geplanten Übernachtung wurden letztendlich drei - die längste Zeit, die wir in den letzten zwei Monaten an einem Ort verbracht haben. Uns gefiel es somit sehr gut 😎☀️🏖️
Camping Kronos bei Vathi 🏕️
Campingidylle und Strandurlaub
Montag, 03.06.2024
Schweren Herzens verlassen wir unseren idyllischen Platz zwischen den Bäumen. Weiter geht’s über die Küste entlang gen Westen. In Areopoli, dem Hauptort der Halbinsel Mani, das ist die Region auf dem „Mittelfinger“ der Peloponnes, machen wir einen netten Zwischenstopp (Lage, Wikipedia). Areopoli ist ein kleines Örtchen mit den typischen Steinhäusern der Region und viele kleine Kirchen. Auf den ersten Eindruck doch recht touristisch, zunächst reiht sich ein Café ans nächste, aber die Seitengassen sind dann doch leer und laden zum Schlendern ein. Alles in allem niedlich.
Zwischenstopp in Areopoli
Weiter geht es nach Kalamata, bekannt für seine Oliven. Mit fast 60.000 Einwohnern fühlt es sich hier richtig nach Großstadt an. Inzwischen haben wir stabile 30 Grad draußen und somit fällt der Stadtbesuch kurz aus. Nur gut, dass man mit dem Bus vom Camping ins Zentrum fahren kann. Besonders gut hat uns der Stadtpark gefallen, der das Zentrum mit dem Hafen verbindet. Hierbei handelt es sich um einen ehemaligen Bahnhof und so stehen hier etliche alte Loks im Grünen. Nach dem Stadtbesuch geht’s direkt an den Strand und ins erfrischende Meer 🐠
Camping Fare in Kalamata 🏕️
Besuch von Kalamata
Dienstag, 04.06.2024
Wir wechseln von der „Großstadt“ Kalamata wieder in einen kleinen Ort Finikounda, rund 60 km entfernt. Heute haben wir nun 37 Grad und bewegen uns möglichst nicht 😎 Nur einmal kurz einkaufen im Dorf und ansonsten zwischen erfrischendem Meerwasser und Schatten am Womo hin und her pendeln. Uns ist doch recht warm 🥵
Camping Thines in Finikounda 🏕️
Mittwoch, 05.06.2024
Heute geht es mal weg vom Meer ins Landesinnere ins Antike Olympia. Da ja diesen Sommer die Olympischen Spiele in Paris stattfinden, bietet es sich ja gerade zu an, die ursprünglichen Spielstätten zu besichtigen.
Auf dem kleinen Camping Diana bekommen wir glücklicherweise einen schattigen Platz. Hübsch in mehreren Ebenen am Hang angelegt und ringsherum Bäume. Zur Ausgrabung und den Museen sind es so zehn Minuten zu Fuß. Topp!
Ich mache vorab noch einen kleinen Schlenker im Ort und leihe mir für den Rundgang eine VR Brille mit Audioguide aus. So bekommt man eine Vorstellung, wie die Gebäude mal aussahen, bevor sie zu flachen Steinhaufen wurden. Cool gemacht 👍 Alternativ gibt’s vom Museum auch eine App, mit der man sich die Gebäude in 3D auf dem Smartphone angucken kann. Lediglich die 37 Grad Außentemperatur sind suboptimal fürs draußen rumlaufen 🥵 Da hilft nur ein Sprung in den kühlen Pool am Camping 🐠😎
Camping Diana in Archea Olympia 🏕️
VR Brille ausleihen bei „Olympia back in times“ 🎥
Ausgrabungsstätte Olympia und Museum
Lage, Webseite, App für IOs Ancient Olympia (funktionierte auch wenn man nicht vor Ort ist)
Donnerstag, 06.06.2024
So langsam neigt sich unser Aufenthalt in Griechenland dem Ende zu. Es ist weiterhin knackig heiß und so beschließen wir die letzten beiden Tage auf einem Campingplatz rumzugammeln und maximal zum Pool oder an den Strand zu gehen 🏖️ Dazu checken wir auf dem Ionion Beach Camping in Glyfa ein, der wirklich hübsch angelegt ist. Überall blüht‘s bunt und dank hoher Bäume ist’s auch angenehm schattig. Dass hier Deutsch die Standardsprache ist, nehmen wir mal so hin 🙃 Hunde sind direkt am Strand netterweise auch erlaubt und so geht’s abends zum Sonnenuntergang und Pfoten abkühlen. Nur gut, dass Vanja eh nicht so schwimmbegeistert ist, hier zieht man besser Schuhe zum Schwimmen an, da es pieksige Seeigel an den Felsen im Wasser gibt 🐡😎
Auf jeden Fall ein netter Abschluss von unserer Griechenland-Reise 💫
Ionion Beach Camping in Glyfa 🏕️
Samstag, 08.06.2024
Schon vor zwei Wochen haben wir entschieden, dass unser weiterer Weg nicht über den Balkan sondern per Fähre nach Italien führt. Wir freuen uns schon aufs Camping an Bord 😊 und so geht’s heute zum Hafen von Patras 🚢
Der Checkin bei Superfast Ferries geht ratzfatz und schon stehen wir am Heck der roten Fähre, die uns über Nacht nach Bari schippern wird. 90 Minuten brutzeln wir bei knackigen Temperaturen in der Sonne 🥵 und sind erleichtert, als wir endlich auf das schattige Deck dürfen.
Warten am Hafen von Patras
Dank eines Vordrängler-Wohnmobils haben wir leider keinen Blick aufs Wasser vom Womo aus 😠 Dafür müssen die jetzt damit klarkommen, dass wir halt dann neben deren Wohnmobil sitzen und die Überfahrt genießen 😎 Der Fahrtwind ist auf jeden Fall klasse und Vanja schnarcht draußen vor sich.
Wir drehen eine kurze Runde an Deck und holen uns später im Selbstbedienungsrestaurant eine Portion Spaghetti Bolognese to go 🍝 Für die gefühlten zehn anderen, von uns favorisierten Gerichte, waren wir irgendwie um 19:15 zu spät dran 🤷♀️
Um kurz vor Mitternacht legen wir in Igoumenitsa an, unser Deck wird mit weiteren Wohnmobilen und LKWs aufgefüllt und weiter geht’s nach Bari.
Tschüss 🇬🇷 - Willkommen 🇮🇹 😊
Mit ♥ für euch geschrieben