Vorwort

März 2012
Liebe Freunde, liebe Leser,
 
nachdem nun die Reisevorbereitungen für unsere Baikaltour 2012 im vollen Gang sind, kommt hier auch die passende Homepage dazu! 
 
Zwar ist das Layout und der Inhalt noch ein wenig dürftig, aber aufgrund der knappen freien Zeit steht dies gerade ein wenig im Hintergrund. Wir hoffen aber natürlich, dass wir neben den vielen Reiseeindrücken auch ein wenig Zeit finden dies zu ändern. 
 
Wir das sind zwei reisefreudige Mitdreißger und ein reisebegeisterter Neufundländer (Hauptsache dabei sein), die schon seit vielen Jahren mit einem Wohnmobil Europa erkunden. Nachdem wir nun hier ausgedehnte Frankreich-Touren gemacht, Italien und Spanien erkunden haben und auch die ein oder andere Tour nach Polen und Tschechien unternommen haben, von Österreich mal ganz abgesehen, hat es uns in den letzten Jahren immer wieder gen Osten gezogen.
 
Vor gut drei Jahren sind wir mal wieder in östlicher Himmelsrichtung aufgebrochen und hatten eine schöne Rundtour durch Polen, Tschechien, Ungarn und die Slowakei geplant. Und da war dann doch ein Land gar nicht mehr so weit weg von zu Hause wie sonst und so haben wir uns entschlossen der Ukraine einen Besuch abzustatten. Groß darauf vorbereitet haben wir uns nicht, ein Visum ist nicht mehr nötig und unser Hund hatte zumindest ein schickes amtstierärztliches Gesundheitszeugnis dabei. 
An der Grenze angekommen, waren wir gar nicht mehr gewohnt ausgiebig in der Schlange zu stehen und Grenzkontrollen mit ungewissem Ausgang durchzumachen. Aber wir waren viel zu neugierig um an dieser Stelle umzudrehen. Nach vielen Stunden des Wartens durften wir dann endlich in den abgesperrten Kontrollbereich, unser Auto wurde ausgiebig durchgeguckt und Ceddy durfte zum Tierarzt. Irgendwas lief dabei aber schief und so durften wir unsere restlichen Zlotys abgeben um unseren Hund mit in das unbekannte Land zu nehmen. Einerseits froh die Grenze geschafft zu haben und Neues zu entdecken, andererseits verunsichert wie wir denn wohl jemals wieder zurück auf die andere Seite kommen und vor allem war es natürlich schon längst dunkel. Eigentlich hatten wir uns ja vorgenommen und natürlich auch gelesen, möglichst nicht in der Dunkelheit zu fahren. 
 
Tja, also unsere ersten Schritte auf unbekanntem Boden waren alles andere als ein fröhlicher Urlaubsabend, aber da waren wir nun und somit ging es ja nur vorwärts und nicht zurück! 
 
Ziemlich langsam haben wir uns dann Richtung Lviv aufgemacht und sind dort mitten in der Nacht durch recht einsame Straßen gefahren um irgendwo einen Übernachtungsplatz zu finden. Bei einem Hotel fragten wir dann, ob wir bei ihnen auf dem Parkplatz übernachten dürfen, na ja fragen ist übertrieben, ohne lokale Sprachkenntnisse oder auch nur ein paar Brocken Russisch war das gar nicht so leicht, dem Nachtwächter klar zu machen, was wir denn wünschen. Ging dann aber doch, Hand- und Fusssprache klappt ja meistens überall. Und da wir ja noch nicht einmal passendes Geld hatten, brauchten wir auch nichts zu bezahlen, zwei Bier gab es dann sogar auch noch an der Rezeption. Erleichtert schliefen wir endlich ein, um spannende Eindrücke reicher und hofften einfach, dass der nächste Tag besser wird. 
 
Und er wurde besser! Im Hellen sieht alles immer schöner aus! Zwar war die Grenze nach Ungarn viel schneller erreicht als gedacht und unser kleines Abenteuer schon wieder beendet, aber dafür hatten wir uns vorgenommen wieder zu kommen. Und als kleine Erinnerung daran, ist seitdem auch ein kuscheliges ukrainisches Schaffell mit unserem Wohnmobil auf Reise. Gekauft von mir, da ich ja der Meinung war, dass der Stand an der Landstraße der einzige weit und breit ist, der so tolle Schaffelle verkauft und Jens bis dato noch gar nicht wußte, dass wir so ein Fell dringend benötigen. Das hinter dem Pass ein Stand neben dem anderen die Landstraße säumte, brauche ich ja eigentlich nicht zu erwähnen ...  
 
Dieses kleine Erlebnis ist nun bald drei Jahre her, begleitet uns aber nach wie vor mit einem Schmunzeln. Seitdem haben wir einige Brocken Russisch gelernt, waren inzwischen zweimal mit unserem Wohnmobil in Russland und natürlich auch wieder in der Ukraine. Wer nun neugierig geworden ist, was wir auf unseren Reisen so alles erlebt haben, ist herzlich eingeladen weiterzulesen!
 
Viel Spaß beim Lesen wünschen 
Jens und Jessi
 

Baikalsprinter - unser neues Wohnmobil

 

Im Sommer 2011 haben wir Russland von Nord nach Süd durchquert und haben gemerkt, dass das ganz unerwartet leicht und einfach ging. Daher musste eine grössere Herausforderung her. Aber davor erst das passende Auto.

 

Unser über sieben Jahre treuen Begleiter, unseren Jumpy, einem ausgebauten Kastenwagen auf Citroen Jumper Basis wollten wir die in Gedanken bereits geplante Tour nicht mehr zumuten.

 

Hier unser Jumpy im russischen Nirgendwo, an der Stelle, wo unser Navi uns das einzige Mal im stich gelassen hat. Dank netter Bauern und den Hochspannungsmasten am Horizont haben wir aber doch wieder die asphaltierte Straße gefunden.

Und so haben wir im Laufe der Zeit immer mal wieder diverse Internetforen nach unseren Traumfahrzeugen durchforstet und unseren lokalen Wohnmobilhändlern einen Besuch abgestattet. Scheinbar waren aber unsere Vorstellungen nicht ganz passend zur Realität und so verlief unsere Suche ohne Erfolg und waren glücklich und zufrieden weiterhin mit unserem lieb gewonnenen Mobil durch Europa zu fahren. Nach all den Erlebnissen mit ihm war eine Trennung aufgrund des einfachen Kaufs eines alternativen Fahrzeugs eh nicht wirklich vorstellbar. Also bestanden unsere Recherchen nur aus theoretischen Gedanken, die eigentlich sehr unrealistisch waren. Eigentlich ...

 

Im August 2011 stand mal wieder der Caravansalon in Düsseldorf auf unserem Ausflugsprogramm. Wie jedes Jahr fahren wir freitags nach der Arbeit nach Düsseldorf, reihen uns in die lange Schlange aus hauptsächlich weißen, mehr oder weniger großen Fahrzeugen ein, die an diesem Freitag Abend die Autobahnen ringsum Düsseldorf bevölkern. Es ist gar nicht notwendig, der Beschilderung zum Messegelände zu folgen, es reicht einfach einem Wohnmobil zu folgen und man landet fast schon automatisch auf dem richtigen Messeparkplatz.

 

Dieses Jahr ist das Wetter nicht wirklich vielversprechend für ein nettes Wochenende im Womo. Es regnet Bindfäden bzw. schüttet ordentlich, so dass wir nach der Ankunft erst einmal in unserem Einzimmer-Appartement bleiben bis der Regen dann glücklicherweise doch nachlässt. Den weiteren Abend verbringen wir dann mit unserem üblichen Spaziergang zum nahegelegenen Biergarten Kastanie. Wir trotzen dem Wetter und setzen uns draußen schön auf die Terrasse, allerdings dann doch unter die Markise. Der Abend endet mit leckerem Essen und großen Plänen für den nächsten Tag. Wir wollen endlich einige Hersteller und deren Fahrzeugideen näher angucken und auch gleich mal testen, welche Messerabatte denn so möglich sind.

 

Am nächsten Morgen ist das Wetter schon deutlich besser, die Regenwolken haben sich verzogen und die Sonne scheint.

Und so machen wir uns auf in Richtung Messegelände und sind schon gespannt, was der Tag so für Überraschungen bieten wird. Richtig große Hoffnung auf neue Erkenntnisse haben wir nicht, aber so ein Tag auf dem Caravansalon ist immer wieder spannend.

 

Gerade einmal in der zweiten Halle angekommen, entdecken wir unser Traummobil, lassen uns die eh und je schon gesehenen Vorzüge und gehen dann lieber ganz schnell weiter. Völlig abwegig dieses schicke Gefährt! Alle weiteren Wohnmobile in den diversen Hallen sind natürlich auch nett, aber in Gedanken begleitet uns das gerade Gesehene und wird unweigerlich immer wieder mit allen Anderen verglichen. Und so läuft der diesjährige Besuch des Caravansalons ganz anders als die Jahre zuvor. Plötzlich haben wir einen Wohnmobilausbauer gefunden, der genau das hier stehen hat, was unser zukünftig neues Womo so bieten sollte.

 

So diskutieren wir den restlichen Tag ausgiebig, wägen Vor- und Nachteile ab, planen phantasievolle Reisen, suchen nach Versicherungsmöglichkeiten und einer passenden Finanzierung. Und so überlegen wir – hin und her. Und wieder hin und her. Ganz schön anstrengend und gleichzeitig so aufregend. Und manchmal sind Entscheidungen nicht wirklich klar erklärbar, sondern auch einfach aus dem Bauch heraus. Und so verlassen wir nach einigen Verhandlungen mit dem Verkäufer, und mit uns selbst, die Messe mit der Aussicht auf ein neues Reisemobil, welches hoffentlich ein paar Jahre begleiten wird.

 

Mit einem leicht schlechten Gewissen kehren wir zurück zu unserem good old Jumpy, der uns nun leider verlassen werden muss. Zwei Wohnmobile sind zwar eine schöne Vorstellung aber leider nicht wirklich sinnvoll.

 

Die nächsten Wochen genießen wir nun mit unserem alten Weggefährten, kümmern uns parallel um die Papiere des neuen, und so vergeht die Zeit ratzfatz bis wir unser neues Womo in Empfang nehmen können. Abgeholt wird der Neue natürlich mit dem Alten und so verbringen wir ein amüsantes Wochenende in Norddeutschland mit zwei nebeneinander parkenden Womos. Die vorbeikommenden Passanten wundern sich ein wenig, da wir ja quasi ein „Zweizimmer-Womo“ haben, aber zum Umräumen ist es wirklich praktisch direkt nebeneinander zu parken. Im Herbst 2011 geht es dann auf die erste Tour und so gewöhnen wir uns langsam an unser neues Reisemobil. Alles ist neu und vor allem anders als im Alten, aber toll! Das Wetter zeigt sich noch einmal von der besten Seite und so genießen wir unsere Elsassrundfahrt in vollen Zügen. Die erste Ausfahrt hat der Kleine gut bestanden und somit geht es nun weiter mit den großen Plänen! 


Unsere Reiseroute

 

 

Ab Ende April wollen wir auf Reisen gehen und natürlich wie letztes Jahr wieder nach Russland. Diesmal aber nicht von Nord nach Süd, sondern klassisch von West nach Ost. Mindestens zum Baikalsee, ggfs. auch in die Mongolei - wir werden sehen.
 
Und so verbringen wir die Wintermonate damit diverse Reiseführer zu besorgen und vor allem auch zu lesen, im Internet nach Reiseberichten zu suchen und lauter Klein-kram, der für die Reise notwendig ist. 
 
So langsam kristallisiert sich auch eine etwas konkretere Planung heraus und so starten wir wie auch die letzten Jahre mit der Fähre Richtung Helsinki. Von dort aus wollen wir die bekannte Route über Sankt Petersburg und Moskau nehmen und von dort dann geradewegs gen Osten fahren. Eine richtig große Auswahl gibt es bei der Strecke dann auch nicht wirklich. Laut Routenplaner sind es grob 6.500 km bis zum Baikalsee. Auf dem Hinweg wollen wir diese recht zügig absolvieren und nur an einigen ausgewählten Stellen uns etwas angucken, Kazan zum Beispiel und die Tropfsteinhöhlen bei Tjumen. Bestimmt werden wir uns auch das ein oder andere am Wegesrand angucken, dazu dann aber mehr während der Reise. Am Baikalsee angekommen, steht natürlich erst mal Irkutsk auf dem Programm, dann die Insel Olchon, dann der südliche See und vielleicht noch ein kleiner Abstecher auf die Halbinsel Heilige Nase am Ostufer. Danach wollen wir geradewegs gen Süden Richt-ung Mongolei um dort neben der Hauptstadt Ulaan Bator uns einige Klöster anzu-gucken. Damit wären wir dann auch am weit entferntesten Punkt unserer Reise, denn von dort aus wollen wir wieder geradewegs gen Westen entweder zurück auf der gleichen Strecke oder aber es bietet sich die Gelegenheit die Mongolei gen Westen zu durchqueren um dann im nördlichen Altai wieder nach Russland einzureisen. Für den weiteren Weg bieten sich dann verschiedenen Möglichkeiten, wobei wir dies dann sicherlich davon abhängig machen, wie viel Zeit uns noch bleibt. Es soll zum Beispiel eine Fähre von Sotschi nach Trabzon in die Türkei geben, vielleicht wäre dies ja eine Variante zurück oder noch einmal durch die Ukraine und Rumänien oder vielleicht doch über den Balkan zurück.... Aber bevor wir nun schon an den Rückweg denken, müssen wir ja erst mal hinkommen! 
Landkarten erleichtern das Leben
Um nicht den Überblick zu verlieren, haben wir für unseren Flur erst einmal eine groß dimensionierte Asienkarte besorgt. Für die etwas detaillierte Routenplanung gab es dann beim letzten Trip nach London auch noch einen neuen russischen Autoatlas, unser alter zeigt Sibirien leider nur in einem vergleichbar groben Maßstab wie unsere Landkarte im Flur. Ansonsten wollen wir uns mit Kartenmaterial vor Ort versorgen und hoffen natürlich, dass uns unser Navi auch unterstützend zur Seite steht. 
 
Nachdem wir nun ja unser Wohnmobil gewechselt haben, wollen wir das Neue nun auch noch mit einem passenden Kartenaufkleber versehen. Das Alte hatte diesen bei Wohn-mobilen recht beliebten Europaaufkleber, bei dem man zunächst einmal die Umrisse für Europa aufs Fahrzeug klebt. Ab dann fährt man ein buntes Sammelsurium an Länderaufklebern durch die Gegend, um dann bei Besuch eines neuen Landes den passenden Aufkleber rauszusuchen und aufzukleben. Man könnte natürlich diese auch direkt zu Beginn alle aufkleben, aber wir haben uns mal an das mögliche Konzept gehalten.  
So Aufkleber haben aber leider den Nachteil, dass sie üblicherweise nicht unbeschadet vom Fahrzeug wieder abgezogen werden können und somit wurde unser Jumpy natürlich mit teil-gefülltem Europaaufkleber abgegeben.
 
Unser neues Gefährt soll nun also auch einen passenden neuen Aufkleber bekommen und da wir hinten keine Fenster haben, bieten sich die Hecktüren bestens dafür an beklebt zu werden. Mit ein bisschen Suchen finden wir eine freundliche Folien-beschichtungsfirma, die uns unsere persönliche Weltkarte erstellt und uns diese auch professionell direkt auf das Heck aufklebt. Passend dazu steht nun auch unsere Homepage auf den Hecktüren, was mich dazu bewogen hat endlich ein paar Zeilen hier zu schreiben. 
 
Nach einer ausgiebigen Reinigung bekommt nun unser Indy sein ganz persönliches "Arschgeweih" auf's Heck geklebt:
Damit können wir nun auf jeden Fall immer schön erklären, wo wir herkommen und wo wir hinwollen. Und das auch ganz ohne Sprachkenntnisse! 
Für die genauere Routenplanung bis zum Baikalsee orientieren wir uns an den Groß-städten und den wenigen Landstraßen die als West-Ost-Verbindung dienen.

 

Hier mal die grobe Übersicht:

Wie auch in den letzten Jahren schon, fahren wir zunächst mit der Fähre von Travemünde aus nach Helsinki. Von dort aus ist es nicht weit bis zur russischen Grenze nach Vyborg und dann nach Sankt Petersburg. Weiter über Moskau bis nach Kazan und dann nach Jekaterinburg. Wir wechseln den Kontinent und weiter geht es auf asiatischer Seite über Novosibirsk bis hin nach Irkutsk zum Baikalsee. Weiter planen wir nicht wirklich, wer weiß wie der Hinweg klappt! 

 

Wir freuen uns schon sehr!!!!


Mit ♥ für euch geschrieben