Anreise nach Albanien

Heute ist es jetzt endlich soweit – es geht los 😃

Das Wohnmobil ist gepackt, Vanja hat ihr amtstierärztliches Gesundheitszeugnis bekommen, unsere Dokumente sind ein letztes Mal gecheckt, die Unwetterlage in Italien und die Webseite unserer Fährgesellschaft ebenfalls und los geht’s!

Mittwoch, 17.05.2023

  • Wetter: sonnig
  • Gefahrene Strecke: 550 km
  • Besuchte Sehenswürdigkeiten: keine

Erstmalig starten wir zu unserem Sommerurlaub ja nicht gen Norden zur Fähre nach Travemünde, sondern gen Süden. Kein Stauchaos vor Osnabrück, Bremen oder Hamburg am Abend vor Christi Himmelfahrt. Ungewohnt. Von Münster aus könnten wir entweder über die Schweiz nach Ancona fahren, oder durch Österreich. Die Strecke ist quasi gleich lang. Wir entscheiden uns für letzteres. Falls sich die Lage in Italien nicht entspannt, lassen wir die Fähre sein und nehmen den Landweg zur Anreise nach Albanien.

 

Und so geht’s über Kassel zur A7 und dieser folgen wir einfach nur gen Süden. Entspannt lassen wir Fulda und Würzburg links liegen und fangen dann mal an nach einem Übernachtungsplatz zu gucken. Und da zeigt sich wie erwartet, dass der späte Abend vor einem langen Wochenende nicht ganz ideal ist noch einen freien Platz auf einem Wohnmobilstellplatz zu bekommen. Aber wir sind heute Abend nicht wirklich anspruchsvoll und so ist der Wohnmobilstellplatz in Heidenheim an der Brenz genau passend, nicht weit weg von der Autobahn, Lage im Industriegebiet, nicht wirklich attraktive Bewertungen und somit zig freie Plätze als wir um 21 Uhr auf den Parkplatz rollen. Da können wir direkt noch einen Schlenker zur nächsten Dönerbude machen, bevor wir es uns dann im Womo gemütlich machen. 

 

Wohnmobilstellplatz in den Seewiesen in Heidenheim 🏕 🚐

Preis: 2 € ohne Strom

LageWebseite 


Weiter geht’s nach Italien

Donnerstag, 18.05.2023

  • Wetter: sonnig und es wird wärmer
  • Gefahrene Strecke: 830 km
  • Besuchte Sehenswürdigkeiten: keine

Wir haben gut auf unserem Stellplatz geschlafen und sind früh wach. Beim morgendlichen Spaziergang mit Vanja stellen wir fest, dass die Umgebung hier ganz nett ist. Ein kleiner Fussweg führt runter ans Flüsschen Brenz, Schwäne und Enten putzen sich in der Morgensonne und der letzte Frühnebel verzieht sich gerade. Für eine Zwischenübernachtung gen Süden merken wir uns den Platz auf jeden Fall.

 

Umgebung vom Stellplatz in Heidenheim

Bereits vor 8 Uhr sind wir wieder auf der Autobahn und wie erwartet haben wir dann heute ordentlich Stau vor uns, erst fahren wir im „Kolonnenverkehr“ über den Fernpass – vermutlich kennen alle, die schon mal nach Tirol gefahren sind, die Stauansage im Radio. Und danach geht es noch über den Brenner und auch hier geht es nur langsam vorwärts. Na ja, je langsamer wir hier im Norden sind, desto mehr Wasser ist weiter im Süden hoffentlich abgeflossen.

 

Hinter Bozen wird der Verkehr wieder deutlich flüssiger, wir fahren vorbei an Trient, winken dem Gardasee hinter den Hügeln auf der rechten Seite und erinnern uns an einen netten Aufenthalt in Mantua. Kurz vor Modena sehen wir die ersten überfluteten Felder links und rechts der Autobahn. Ursprünglich hatten wir geplant südlich von Modena zu übernachten. Hier befindet sie die Azienda Leonardi, wo wir schon einige Male Balsamico Fässer bestaunt und natürlich auch einige Flaschen gekauft haben (Azienda Agricola Leonardi Giovanni in Magreta: Lage GoogleMaps, Webseite).

 

Aufgrund der Wetter- bzw. Verkehrslage fahren wir aber doch weiter. Wir wollen lieber so weit wie möglich fahren, damit es morgen früh nicht mehr so weit bis nach Ancona ist. 

 

Immer wieder sehen wir auf den Brücken über den Autobahnen parkende Fahrzeuge. Ungewöhnlich und wir brauchen ein wenig um auf den Gedanken zu kommen, dass diese vermutlich dort abgestellt wurden um nicht überflutet zu werden. Sollten wir jemals in so eine Situation kommen, werden wir uns hoffentlich daran erinnern, dass Brücken ein guter und sicherer Parkplatz ist. Irgendwo vor Rimini ist die Autobahn A14 noch gesperrt und so geht es über die Landstraße weiter, wir kommen nur langsam vorwärts, aber immer geht es voran. Links und rechts sind immer wieder Straßen gesperrt, auch sehen wir viel Feuerwehrfahrzeuge, welche Boote transportieren. Wir hoffen für die Bewohner hier, dass tatsächlich kein weiterer Regen kommt. 

Wir fahren an Rimini vorbei und biegen kurz hinter Cattolica links zum Wasser ab. In einem schmalen Tal liegt hier ein Wohnmobilstellplatz. Einmal die steile Straße bergab, wir sehen wie auch hier ordentlich Wasser bergab geflossen ist. Beim Wohnmobilstellplatz ist niemand, aber gesperrt scheint er auch nicht zu sein. Und so ziehen wir ein Ticket an der Schranke und stellen uns auf die Wiese. Der Platz ist terrassenförmig angelegt und wirklich hübsch gemacht. Und bis auf die Ausfahrt ist auf den ersten Blick auch alles noch heil. An der Ausfahrt wurde allerdings der Asphalt unterspült und es sind tiefe Löcher im Boden. Na ja, da machen wir uns mal morgen darüber Gedanken, wie wir hier vom Platz wieder runterkommen. 

 

Wir laufen einmal runter zum Strand. Hier waren schon Bagger aktiv und es wurde mit den Aufräumarbeiten begonnen. Die drei Restaurants sind, wie erwartet, geschlossen. Die Bötchen im kleinen Hafen schaukeln im Wasser als ob nichts gewesen wäre. Ein paar Spaziergänger sind mit ihren Hunden unterwegs, das war es dann auch schon. Wir machen uns ein paar Brote, lauschen dem Vogelgezwitscher und fallen dann ziemlich fix ins Bett. Zwölf Stunde reine Fahrzeit waren doch anstrengend, aber dafür sind es morgen keine 100 Kilometer mehr bis Ancona und wir können beruhigt schlafen.  

 

Wohnmobilstellplatz Parcheggio Vallugola bei Pesaro 🏕 🚐

Preis: 15 € ohne Strom (VE 0,2 – 0,5 €)

Lage GoogleMapsWebseite 

 

Übernachtung auf dem Parcheggio Vallugola


Ab auf die Fähre in Ancona

Freitag, 19.05.2023

  • Wetter: bewölkt 
  • Gefahrene Strecke: 95 km
  • Besuchte Sehenswürdigkeiten: Altstadt von Ancona 

Wir haben sehr entspannt geschlafen und stellen beim Aufwachen fest, dass wir gar nicht mehr alleine sind. Der Rezeptions-Wohnwagen ist jetzt besetzt. Wir werden sehr freundlich begrüßt und bekommen auch direkt den Hinweis, dass leider die Ausfahrt weggespült wurde. Die Lösung ist einfach, neben der Einfahrt ist eine Fahrspur nur mit einer langen Kette abgesperrt und da sollen wir dann rausfahren. Wir ver- und entsorgen noch in Ruhe, bezahlen bei unserem freundlichen Wirt und er lässt uns dann raus. Wir drücken die Daumen, dass die Schäden vom Unwetter hier in dem kleinen Tal bald beseitigt sind.

 

Die Strecke nach Ancona geht fix rum und so stehen wir bereits um 10 Uhr morgens am Fähranleger. Zuerst einmal zum Ticketoffice, dort Pässe etc. vorzeigen und dann ab auf das Hafengelände.

 

Der Hafen liegt tollerweise direkt im Zentrum der Stadt und so können wir die Zeit vor der Abfahrt nutzen um uns die Altstadt anzugucken (Wikipedia, Porto di Ancona Lage GoogleMaps). Mit Pass und Ticket kommt man an einer Ecke vom Hafengelände raus, übrigens auch mit Hund, d.h. mit Vanja können wir auch noch eine große Runde vor der langen Fahrt spazieren gehen.

 

Ankunft am Hafen in Ancona

Zuerst geht’s einmal den Hügel bergauf zum Duomo San Ciriaco. Dieser ist von unten bereits gut sichtbar und diente wohl früher auch als Orientierungspunkt von See aus. Von oben, vom Vorplatz des Doms aus, hat man einen tollen Ausblick über die Stadt und auf das Hafengelände. Sogar unseren Indy sehen wir von oben. 

 

Ebenfalls sehr hübsch ist der Arco di Traiano (Lage GoogleMaps), welcher am Ende des Hafenbeckens liegt. Man kann ein Stück auf der alten Stadtmauer entlang spazieren, auf einer Seite ist der Hafen und auf der anderen Seite die Werft Fincantieri. 

 

Spaziergang durch Ancona

Die restliche Wartezeit auf die Ankunft unserer Fähre vertreiben wir uns damit zu gucken, welche anderen Wohnmobile hier so ankommen und holen uns sehr leckeren Espresso am Imbissstand. Wie angekündigt läuft unsere Fähre Hellenic Spirit mit grob zwei Stunden Verspätung ein und kaum ist die Ladeklappe geöffnet, fängt auch schon das wuselige Ent- bzw. Beladen an. Im Vergleich zu unserer Überfahrt nach Helsinki ist’s ja schon schön, dass es erst nachmittags ist und nicht weit nach Mitternacht und wir uns Mühe geben müssen überhaupt noch wach zu bleiben. 

 

Ankunft der Hellenic Spirit im Hafen von Ancona

Nachdem zig PKWs, zig LKWs und gefühlte hundert Harley Davidson im Fährbauch verschwunden sind, geht es auch los für uns. Schön langsam die Rampen hoch, einen U-Turn und schon stehen wir auf Deck und zwar genau um eine Fahrzeuglänge nicht im offenen Bereich. Schade. Na gut, die Wahrscheinlichkeit einen der gefühlt sechs Plätze mit Aussicht zu bekommen, war nicht die höchste, aber es hätte ja klappen können. Trotzdem schön, dass wir einfach hier an Deck in unserem Womo schlafen können und keine Kabine benötigen. Sogar Strom gibt’s für die Wohnmobile. Dafür braucht man nur eine lange Stange um die Anschlusskabel von der Decke herunterziehen zu können, welche von Womo zu Womo gereicht wird. Und am hinteren Ende von unserem Deck gibt es Toiletten und Duschen. Klasse. 

 

Nachdem wir uns „eingerichtet“ haben, gehen wir eine Runde an Deck. Überraschenderweise stellen wir fest, dass hier Hunde einfach so mit an Deck rumlaufen dürfen. Auch das ist wohl anders als bei Finnlines in der Ostsee. Also holen wir schnell Vanja aus dem Womo und machen es uns gemeinsam an Deck gemütlich. 

 

Zum Abendessen geht’s dann später in das Restaurant, aber erst nachdem der größte Andrang vorbei ist. Im Selbstbedienungslokal gibt es verschiedene Vorspeisen, Salate, als Hauptgerichte verschiedene Fleischsorten oder Fisch, dazu Pommes, Nudeln usw. Für jeden Geschmack etwas dabei. Wir nehmen ein Steck mit Pommes, dazu einen großen Salat und 0,5 l Wein und sind mit etwas mehr als 30 Euro dabei. Nicht so überteuert, wie wir befürchtet hatten und geschmacklich ok.

 

Am Bordshop können wir nicht vorbeigehen, haben wir doch in den letzten Jahren immer wieder plüschige Begleiter ihren Weg in unser Womo gefunden. Da wir ja diesmal nicht unterwegs nach Skandinavien sind, steht kein Elch zur Auswahl, und so nehmen wir halt ein Dromedar. Eher kein Nationaltier in Italien oder Griechenland, aber mit seinen großen Kulleraugen wird’s uns bestimmt gut den Weg zeigen.

 

Unterwegs nach Griechenland



Mit ♥ für euch geschrieben