Mitte März entscheiden wir uns in den Osterferien nach England zu fahren. Bei all den Ereignissen ringsherum brauchen wir dringend etwas Zerstreuung und was bietet sich da besser an, als sich darauf zu konzentrieren auf der „falschen“ Straßenseite zu fahren. Schnell ist die Fähre für den Hinweg gebucht und alles andere wird sich schon unterwegs finden. Ein paar Tage vor unserer Abreise sind die Wetteraussichten recht mau. Ob das wirklich so eine gute Idee war Mitte April auf die Insel zu fahren? Wie es uns unterwegs ergangen ist, lest ihr hier.
Vorbereitung
Einreise
Unsere letzten England-Reisen liegen schon einige Jahre zurück. Wie wir unterwegs feststellen werden, waren wir zuletzt 2015 vor Ort, und seitdem hat sich doch einiges geändert. Das Wichtigste für uns ist, dass aufgrund des Brexits für die Einreise inzwischen ein Reisepass erforderlich ist. Ein Personalausweis reicht nicht mehr aus. Da wir unseren Reisepass bereits bei der Fährbuchung angeben müssen, ist die Chance ihn zu vergessen schon mal nahezu Null.
Reise- und Sicherheitshinweise vom Auswärtigen Amt
Für Vanja hat sich durch den Brexit glücklicherweise nichts geändert. Weiterhin ist für die Einreise nach Großbritannien, neben Heimtierausweis, Chip und gültiger Tollwutimpfung, vorab eine Entwurmung (tapeworm treatment) notwendig. Diese ist von einem Tierarzt 24 – 120 Stunden vor Einreise vorzunehmen und im Heimtierausweis zu bescheinigen. Zwei Tage vor Abreise geht’s somit einmal zum Tierarzt. Vanja freut sich endlich mal wieder in der Praxis zu sein, von allen gekuschelt zu werden und dazu auch noch etwas zu Essen zu bekommen.
Einreise mit Hund nach Großbritannien: Webseite Gov.uk
Fähre
Bisher sind wir immer nur die Strecke Calais - Dover nach England gefahren. Aufgrund der hohen Spritpreise kommen wir auf die Idee, dass wir ja mal nach einem näheren Hafen gucken können und so entscheiden wir uns für die Route von Hoek van Holland nach Harwich.
Das gefällt uns direkt aus zwei Gründen, die Strecke nach Hoek van Holland ist von uns aus rund 200 km kürzer als bis nach Calais und dazu liegt Harwich schon nördlich von London, sodass wir direkt an einer anderen Stelle mit unserer Tour starten.
Stena Line fährt die rund acht Stunden dauernde Route zweimal täglich, einmal tagsüber und einmal nachts. Wir überlegen hin und her was uns besser gefallen würde, entweder einen netten Tag auf See zu verbringen oder alternativ einfach nur schlafen und schon in England zu sein? Klingt beides gut, geht aber beides nicht gleichzeitig. Wir entscheiden uns für die Nachtfähre, welche um 22 Uhr in Hoek van Holland startet. Das schaffen wir sogar noch gut nach der Arbeit zu fahren.
Umweltzonen
Auch wenn wir nicht wirklich planen nach London zu fahren, so gucken wir uns nochmal genau an, wo genau die Umweltzonen rings um die Hauptstadt liegen. Nicht dass wir aus Versehen dort hineinfahren.
Der Großraum von London befindet sich in der Low Emission Zone (LEZ), deutlich kleiner ist dann die Ultra Low Emission Zone (ULEZ) und innerstädtisch gibt es noch die City-Maut (CC = congestion charge).
Für uns ist lediglich die LEZ interessant, nur für den Fall, dass wir doch spontan auf die Idee kommen sollten auf den Camping Crystal Palace nahe London zu fahren. Für die LEZ hatten wir uns auch schon mal registriert, stellen nun aber fest, dass die Registrierung nur bis 2018 gültig war. Online scheint eine Verlängerung irgendwie nicht möglich zu sein, also schreiben wir der Betreibergesellschaft Transport of London eine freundliche Mail und bekommen nach zwei Tagen unsere Verlängerung per Mail zugeschickt. Das war einfach.
Weitere Infos zur London Low Emission Zone: Webseite Transport of London (TfL)
Sehenswürdigkeiten
In England gibt es zwei verschiedene Denkmalschutz-Organisationen, welche zahlreiche historische Sehenswürdigkeiten wie Burgen, Herrenhäuser, Gärten usw. verwalten. Durch eine Mitgliedschaft erhält man kostenlosen Eintritt zu deren Denkmälern. Beide Organisatoren bieten für nicht UK-Einwohner einen Mehrtages-Karte an, sodass man nicht direkt eine Jahresmitgliedschaft abschließen muss. Welcher Anbieter nun der passendere für die eigene Reise ist, hängt natürlich davon ab, was genau man besuchen möchte. Einen guten Vergleich zu den grundsätzlichen Unterschieden zwischen beiden, haben wir auf der Webseite von Gosouthwestengland gefunden.
Für uns ist es eindeutig der English Heritage Overseas Pass, da die Burgen in unserem Reisegebiet alle vom English Heritage verwaltet werden.
National Trust vs English Heritage
Which Membership to Buy, 24.01.2022 von Gosouthwestengland
English Heritage Overseas Pass (1 Erwachsener: 9 Tage 39 Pfund, 16 Tage 46 Pfund)
National Trust Touring Pass (1 Erwachsener: 7 Tage 33 Pfund, 14 Tage 38 Pfund)
Apps
Ring Go Parking App
Mit der App braucht man oft kein Kleingeld mehr an den Parkschein-automaten und kann auch von unterwegs online seine Parkzeit verlängern.
English Heritage Days Out
Wie weiter oben geschrieben, haben wir uns diesmal einen Overseas Pass besorgt. In der App gibt's eine Übersichtskarte und zahlreiche Infos.
Unser Reisebericht
Mit Stena Line nach England
Donnerstag, 14.04.2022
Wetter: Sonne
Gefahrene Strecke: 280 km
Besuchte Sehenswürdigkeiten: keine
Unser Wohnmobil ist fix gepackt und so starten wir Gründonnerstag zu unserer Ostertour – jippieh!
Zu Beginn gehen wir davon aus, dass unsere Strecke relativ entspannt sein wird. Das haben sich aber vermutlich ziemlich viele andere auch gedacht und so knubbelt es sich auf der Autobahn und wir fahren von einem Stau in den nächsten. Der Zeitpuffer, eigentlich für ein gemütliches Abendessen in Hoek van Holland geplant, ist somit futsch, aber dafür sind wir trotzdem passend 90 Minuten vor Abfahrt der Fähre da. Die 90 Minuten gelten übrigens nur für Hundebesitzer, bei allen ohne Hund reichen auch 45 Minuten vor dem Ablegen.
In Hoek van Holland angekommen sehen wir schon zwei große Stena Line Fähren am Kai liegen, wie schön! Beim Checkin zeigen wir unsere Dokumente alle vor und bekommen im Gegenzug einen Chipscanner um zu prüfen, ob Vanja auch wirklich Vanja ist. Wir streicheln gefühlt den ganzen Hund mit dem Gerät, kein Piepen zu hören. Argh. Nur gut, dass der Chip gestern bei der Kontrolle beim Tierarzt noch da war. Glücklicherweise war es nur ein Bedienerfehler, man muss mit der flachen Seite des Geräts den Hund streicheln und nicht mit der kurzen.
Wir erhalten unsere Papiere zurück und dazu unsere Bordkarte und los geht’s! Allerdings nur so 20 Meter, dann werden wir raus gewunken und die Polizei kontrolliert erst mal unser Womo. Ach ja, das haben wir schon vermisst. Jetzt fühlt es sich doch nach richtigem Urlaub im Non-EU-Ausland an. Fast schon ein wenig schade, dass keine Frage nach unserem vermeintlich geklauten Kennzeichen kam. Bei der Kontrolle haben wir übrigens auch hier mal wieder den Eindruck, dass das Interesse der Beamten eher unserem Wohnmobil gilt, als dass wir irgendetwas Unerlaubtes einführen würden.
Weiter geht es in den großen Fährbauch, wir parken und machen uns auf den Weg zu Rezeption. Alle Hundebesitzer müssen sich dort zuerst melden, warum keine Ahnung. Für die Überfahrt haben wir eine Kabine mit Hund gebucht, alternativ hätte Vanja die Fahrt auch in der Pet Area in einem Zwinger verbringen können.
Unsere Kabine gefällt uns. Das Bad ist nicht zu winzig, das untere Bett netterweise deutlich größer als das obere und wir haben ein großes Bullauge nach draußen. So lässt es sich aushalten. Dann gehen wir mit Vanja erst einmal den Außenbereich in der Pet Area angucken. Nicht ganz einfach zu finden, da es irgendwie unterschiedliche Aufzüge gibt, die nicht alle Decks anfahren und für Treppen gilt das Gleiche. Im Außenbereich der Pet Area angekommen dann die große Enttäuschung, nur ein kleiner abgesperrter Bereich eines seitlichen Decks, nur blanker Boden und keine Sandkiste. Vanja gibt uns schnell zu verstehen, dass das hier weder zum Spazieren gehen noch für irgendwelche anderen Erledigungen geeignet ist. Schade, das haben wir auf anderen Fähren deutlich besser kennengelernt. Vanja geht somit schon mal schlafen, während wir an Deck uns einen Abendsnack besorgen und uns bei der Abfahrt den Wind um die Ohren pusten lassen.
Los geht’s nach Großbritannien 🐾 🚢 😊 😉
Drive on left – Links fahren
Freitag, 15.04.2022
Wetter: viel Sonne und zwischendurch recht unerwarteten, dichten Nebel
Gefahrene Strecke: ca. 100 km
Besuchte Sehenswürdigkeiten: Mistley Towers, Landguard Fort, Ipswich Transportmuseum
Als wir aufwachen liegt unsere Stena Hollandica schon am Kai. Über eine Stunde vor’m Checkout sind wir also schon angekommen, also nichts mehr mit Kaffeetrinken beim Anlegen. Die Sonne ist ebenfalls schon aufgegangen, ein paar Schleierwölkchen sind noch am Himmel und so gibt’s den ersten Kaffee halt mit Blick auf den Kai.
Pünktlich um 7:30 geht’s dann los und keine Viertelstunde später stehen wir auf dem ersten McDonald’s Parkplatz und Vanja freut sich frischen grünen Rasen unter ihren Pfoten zu haben. Unser Womo bekommt dazu noch seine England-Ausstattung: einen großen roten Pfeil links auf der Fahrerseite an der Windschutzscheibe und ein paar kleine bunte Pfeilchen auf der Tachoscheibe. Nicht ganz so exakt, aber erinnert sofort daran, dass wir hier Miles per hour und nicht Kilometer pro Stunde fahren. Dazu lässt sich im Bordcomputer von unserem Sprinter anstatt der Temperatur die aktuelle Geschwindigkeit in Mph anzeigen, sehr praktisch.
Als erstes Ziel haben wir uns das Örtchen Felixstowe ausgesucht, etwas mehr als 30 Meilen vom Hafen entfernt und wieder an der Küste gelegen. Eine gute Entfernung um sich ans Links fahren zu gewöhnen. Kurz hinter Harwich biegen wir in Ramsey nach rechts von der großen Landstraße ab um über kleinere Nebenstrecken weiterzufahren. Dort kommen wir an den Mistley Towers vorbei, zwei kleine Türmchen auf einem Friedhof welche früher mal durch ein Kirchenschiff verbunden waren.
In Felixstowe angekommen, ist es um die Uhrzeit noch sehr ruhig, nur die Hundespaziergänger und die Müllabfuhr scheinen hier schon wach zu sein. Bis zum 1. Mai dürfen Hunde hier sogar an den Strand, also erst mal schön spazieren gehen. Nebenbei noch Geld am nächsten Automaten abheben und schon ist’s auch fast 10 Uhr und das Landguard Fort im Süden von Felixstowe öffnet. Das Fort wurde Ende des 18. Jahrhunderts gebaut und lässt sich sowohl im Inneren besichtigen als auch oben einmal auf den Mauern ringsherum gehen. Am Eingang gibt’s für alle einen kostenlosen Audioguide. Im Innenhof gibt’s noch ein Café und einen kleinen Museumsshop, bei dem wir direkt erst mal einen kleinen Union Jack für unseren Indy kaufen.
Landguard Fort, Felixstowe
Eintritt: 7 £ pro Person bzw. kostenlos mit English Heritage Pass
Auf dem Weg nach Felixstowe sind wir an Ipswich vorbeigekommen und haben durch Zufall gesehen, dass es dort ein Transportmuseum gibt. Museen mit Autos, Zügen, Flugzeugen usw. finden wir immer spannend, also fahren wir von Felixstowe einfach die Strecke wieder zurück. Zwischendurch landen wir beinahe verkehrtherum auf der Schnellstraße, glücklicherweise nur beinahe. Das war schon eine doofe Situation, mehrere Kreisverkehre, dazu alles Baustellen ohne Beschilderung und zack wäre es beinahe passiert. Glück gehabt!
Das Transport Museum von Ipswich befindet sich in einer großen Lagerhalle. Hier ist von alten Doppeldecker-Bussen über Straßenbahnen und Kinderwagen alles ausgestellt, was sich irgendwie fortbewegen kann. Auch Rasenmäher und ein Mähdrescher sind vor Ort dabei. Die ausgestellten Fahrzeuge stammen alle aus der Region, die Firma Ramsomes war bzw. ist hier sehr aktiv bei der Entwicklung von landwirtschaftlichen Maschinen (Wikipedia). Ein ziemlich cooles Museum. Wer ebenfalls einen Besuch plant, guckt am besten vorher mal auf der Webseite nach den Öffnungszeiten. Außerhalb von Ferienzeiten ist das Museum meist nur sonntags geöffnet.
Ipswich Transport Museum
Eintritt: 7,5 £ pro Person
Nach diesen ersten ereignisreichen Stunden in England machen wir uns auf die Suche nach einem passenden Übernachtungsplatz. Wir googeln ein wenig und entscheiden uns zum Shottishham Campsite, rund 25 km von vom Transportmuseum entfernt, zu fahren.
Vor Ort angekommen haben wir Glück und es sind noch genau zwei Plätze auf dem Camping frei. So richtig voll wirkt es allerdings nicht, das liegt aber wohl daran, dass die Parzellen hier sehr groß sind. Wir bekommen einen Platz am Rand zugewiesen, direkt neben den Hühnern und Alpakas. Weiter hinten gibt es auch noch Schafe und Schweine und es wird noch Gemüse angebaut. Es sieht alles sehr nett aus.
Am Wochenende hat das Blue Rabbit Café am Platz geöffnet und freitags gibt’s hier Pizza aus dem Holzofen. Diese wird einfach nachmittags vorbestellt und kann dann zu einer vereinbarten Uhrzeit am Café abgeholt werden. Das machen wir doch mal direkt. Vor uns haben natürlich schon ziemlich viele bestellt und können wir entweder um halb 6 oder zwei Stunden später essen. Da wir ja für unsere Verhältnisse ziemlich früh aufgestanden sind, essen wir heute mal einfach früher als sonst.
James, der Betreiber des Platzes, schlägt vor, dass wir ja noch kurz zum Strand fahren könnten um eine Runde dort spazieren zu gehen. Es sind nur fünf Meilen bis nach Shingle Beach. Je näher wir allerdings zum Strand kommen, desto nebeliger wird es. Ein interessanter Wetterwechsel auf den wenigen Kilometern! Dazu ist es am Wasser auch noch eiskalt, sodass wir lieber ganz schnell wieder zurück auf dem Camping fahren und dort schön in der Sonne sitzen und unsere Pizza genießen.
Shottisham Campsite
Übernachtungskosten: 25 £ ohne Strom
Blue Rabbit Café: Webseite
Pete’s Pizza: Webseite
Castle-Tour
Samstag, 16.04.2022
Wetter: sonnig
Gefahrene Strecke: ca. 140 km
Besuchte Sehenswürdigkeiten: Orford Castle, Framlingham Castle
Wir haben hervorragend unsere erste Nacht auf englischem Boden verbracht und wachen bei Sonnenschein auf. Die Nacht war schon frisch und so richtig warm ist’s draußen auch jetzt noch nicht, da drehen wir uns doch lieber noch einmal um.
Das Blue rabbit Café am Platz hat am Wochenende geöffnet und so gehen wir später mal gucken, was es hier so für „pastry“ gibt. Wir nehmen ein Stück Tiffin und ein Stück chocolate cake. Beides sehr lecker, besonders in der kreativen Kombination mit den Frühstückseiern von den Hühnern vom Platz.
Heute wollen wir uns zwei Burgen hier in der Nähe angucken und so geht’s als erstes ins nahegelegene Orford. Auf den ersten Blick ein recht niedliches kleine Örtchen. Und wir haben dazu Glück und bekommen einen Parkplatz direkt vor der Burg. Von der Burg ist allerdings momentan nicht allzu viel zu sehen. Mal gucken, ob sich hinter dem Gerüst altes Gemäuer versteckt. Los geht’s!
Orford Castle wurde im 12. Jahrhundert erbaut und erhalten ist noch der Wohnturm, der Donjon, der allerdings auf Englisch Keep heißt. Wieder etwas gelernt. Im Inneren sind einige Exponate zur Historie der Burg ausgestellt, dazu gibt es vom Dach einen guten Ausblick auf die Umgebung. Zumindest theoretisch, wenn das Baugerüst wieder abgebaut ist. Der Ort um die Ecke ist ganz niedlich, es gibt eine Bäckerei, einen kleinen Lebensmittelmarkt, einen Bauernmarkt, usw.
In der Kirche vor Ort gibt es überraschend dicke Sitzpolster mit gehäkelten Überziehern. Seine Spende kann man hier übrigens direkt mit der Kreditkarte bezahlen, wie in quasi allen Kirchen die wir im Laufe der Reise besuchen werden.
Orford Castle
Eintritt: 8,1 £ pro Person bzw. kostenlos mit English Heritage Pass
Wikipedia, Webseite, Google maps
Von Orford Castle fahren wir ins rund 25 Kilometer entfernte Framlingham um die dortige Burg zu besichtigen. Hier ist ganz schön viel los, es ist ja auch Ostersamstag. Und so ist es gar nicht so einfach mit unserem „riesigen“ Wohnmobil einen Parkplatz zu bekommen.
Framlingham Castle ist irgendwie genau das Gegenteil von Orford Castle, zumindest von dem was noch zu besichtigen ist. In Framlingham sind die dicken, bewohnbaren Burgmauern erhalten, im Innenhof tummeln sich gerade die Gäste und man kann schön oben einmal ringsherum laufen. Im Gegensatz dazu war ja von Orford Castle eher das „Innerste“ erhalten und ringsherum nicht mehr viel zu sehen. Spannend!
Übrigens sind Hunde in Framlinham herzlich willkommen und dürfen sogar oben einmal ringsherum laufen. Wenn ich das gewusst hätte, wäre das für Vanja bestimmt ein Highlight der Tour gewesen ;-)
Framlingham Castle
Eintritt: 11,6 £ pro Person bzw. kostenlos mit English Heritage Pass
Wikipedia, Webseite, Google maps
Weiter geht es gen Westen. Vorbei an Bury St. Edmunds, welches auch ganz sehenswert sein soll, wir aber irgendwie dran vorbeifahren. Nach den zwei Sehenswürdigkeiten ist uns jetzt eher nach gemütlich auf einem Campingplatz sitzen. Und so fahren wir nach Ely, welches in der Nähe von Cambridge liegt.
Ein paar Kilometer nördlich von Ely befindet sich der Camping Mad Hatters, der uns ideal für einen gemütlichen Abend erscheint. Nachdem ja der gestrige Campingplatz fast ausgebucht war, reservieren wir mal lieber von unterwegs einen Platz für die Nacht. Die Plätze mit Strom sind ausgebucht, das macht uns aber nichts. Ein Platz auf dem „Wildcamping Field“ erscheint uns eh passender für uns.
Kurz vor Ely müssen wir glücklicherweise von der stadteinwärts führenden Straße rechts abbiegen. Unübersehbar stehen links und rechts der Landstraße große Hinweisschilder, dass eine Weiterfahrt nur mit 2,7 m Höhe möglich ist. Da liegen wir leicht drüber. Für unsere morgige Stadtbesichtigung wird es ja bestimmt auch eine alternative Anreisemöglichkeit geben. Vorbei geht es an vielen Feldern, dann ein paar Hundert Meter über einen geschotterten Weg und schon glitzern auf einer ganz leichten Erhebung, von einem Hügel zu sprechen wäre übertrieben, die Wohnmobile im Sonnenschein. Oben angekommen checken wir ein und dürfen uns auf der großen Wiese einen Platz suchen. Jeder Platz hat eine alte Felge für ein Lagerfeuer, da kaufen wir doch direkt mal einen Sack Feuerholz.
Wir vertreiben uns den restlichen Abend mit lecker essen, gut eingemummelt draußen in der Sonne sitzen und natürlich später einem gemütlichen Lagerfeuer. Lediglich richtig warm wird uns nicht, außer die Knie und die Hände sofern man sie über das Feuer hält. Nett hier! Sehr cool war übrigens noch, dass nachmittags ein Eiswagen auf dem Platz vorbei kam.
Mad Hatters Campsite in Ely
Übernachtungskosten: 21 £ ohne Strom plus 5 £ für Feuerholz
Sightseeing Day
Ostersonntag, 17.04.2022
Wetter: sonnig mit ein paar Schleierwölkchen
Gefahrene Strecke: 100 km
Besuchte Sehenswürdigkeiten: Ely, Cambridge, Colne Valley Railway und Chappel Viaduct
Heute ist Ostersonntag und siehe da, der Osterhase kam auch auf dem Campingplatz Mad Hatters in Ely vorbei. Bevor die große Suche aber los geht, starten wir aber mit einem English Breakfast. Bacon, Spiegelei und Baked Beans lassen sich glatt alle auf unserem Gasgrill zubereiten. Nicht nur praktisch, sondern vor allem lecker.
Easter Breakfast auf Camping Mad Hatters in Ely
Gut gestärkt machen wir uns auf den Weg nach Ely um die dortige Kathedrale zu besichtigen (Wikipedia). Übrigens war diese tatsächlich von unsere Campingplatz-Erhebung bereits zu sehen. Zwar nur ganz klein am Horizont, aber das bedeutete ja im Umkehrschluss, dass diese doch ganz schön groß ist. Und das ist sie auch in Realität. Was wir allerdings nicht bedacht haben, dass Sonntag Vormittag ist, dazu noch Ostersonntag, und somit gerade ein Gottesdienst in der Kirche stattfindet. Dann gucken wir sie uns halt nur von außen an und haben direkt eine Motivation erneut nach England zu reisen.
Um die Ecke von der Kathedrale findet gerade ein Markt statt. Für fünf Pfund hätten wir hier überraschenderweise ein German Sausage kaufen können. Da kaufen wir doch lieber gefüllte Teigtaschen beim Bäcker um die Ecke, welche doch sehr nah an kasachische Samsas herankommen.
Besuch von Ely
Knappe 30 Kilometer südlich von Ely liegt Cambridge und das ist unser heutiges zweites Tagesziel. Die für ihre Colleges berühmte Universitätsstadt wollen wir uns gerne einmal anschauen, zumindest von außen.
Wir haben Glück und finden prompt am Straßenrand einen Parkplatz. Innerhalb von wenigen Minuten sind wir mittendrin im Zentrum. Hier ist gut was los, überraschend viel für uns. Und so schlendern wir durch die Gassen, gucken zu wie zahlreiche Touristen auf dem kleinen Flüsschen Cam versuchen ihr Punt, ein flaches Boot, zu steuern. Wir überlegen kurz ob wir das Punting auch mal ausprobieren, lassen es aber doch sein. Dafür drehen wir eine Runde über den Markt am Platz an der Great St. Mary’s Church, auf dem es tatsächlich wieder German Sausage gibt.
Die Kirche sieht übrigens sehr schick aus und hat dazu noch einen begehbaren Turm. In der Kirche fand übrigens natürlich auch prompt noch der Gottesdienst statt so dass wir ein wenig warten mussten, bis wir hinein konnten. Momentan werden Gruppen von vielleicht 30 Personen gebildet, die dann eine kurze Einleitung über die Kirche bekommen und dann im Gänsemarsch die 123 Stufen der wirklich schmalen Wendeltreppe nach oben laufen. Von oben hat man einen schönen Ausblick über die Stadt.
Tourismusinformation Cambridge
Spaziergang durch Cambridge
Zunächst hatten wir überlegt von Cambridge aus zur nächsten Universitätsstadt Oxford zu fahren, welche im Nordosten Londons liegt. Uns ist aber diesmal irgendwie nicht danach weite Strecken zu fahren und so fahren wir wieder gen Westen Richtung Küste. Also ab geht’s Richtung Colchester. Unterwegs kommen wir an einem Hinweisschild zum Museum Colne Valley Railway vorbei. Da gehen wir doch mal gucken.
Keine 10 Minuten später geht’s in einem offenen Wagon mit einer Dampflok hier über das Museumsgelände. Die Strecke ist jetzt nicht wirklich lang aber es dennoch ein nettes Erlebnis. Dazu gibt es noch einige restaurierte Bahnhofsgebäude und eine Miniatureisenbahn auf dem Gelände.
Colne Valley Railway
Eintritt: 12 Pfund
Unterwegs mit der Dampflok
So langsam brauchen wir dann mal einen passenden Übernachtungsplatz. Bei Park4Night und auf einer englischen Campingwebseite hatten wir uns vorab einige Kneipen rausgesucht, bei denen man im Wohnmobil übernachten darf. Und so steuern wir das Swan Inn Chappel an, welches direkt am imposanten Chappel Viaduct liegt.
Lokale namens Swan Inn gibt’s übrigens ziemlich viele in England, keine Ahnung warum, also leichte Verwechslungsgefahr. Wir fahren zum Swan Inn „Chappel“. Dort angekommen, fragen wir kurz ob wir übernachten dürfen und klar kein Thema. Jippieh!
Dazu ist heute ja Sonntag und so können wir endlich mal Sunday Roast, den englischen Sonntagsbraten, ausprobieren (Wikipedia).
Und so sitzen wir gemütlich im Biergarten, mit Blick auf das Viadukt, und haben beim Sunday Roast die Qual der Wahl. Pork loin oder Turkey oder direkt den Mega Mix. Lustigerweise stellen wir fest, dass wir wohl in ein paar Übersetzungs-Fettnäpfchen getreten sind. Yorkshire Puddings ist ja gar kein Pudding, sondern fluffige Teigtaschen. Und Hash Browns sind mehr oder weniger eine Form von Rösti. Wir entscheiden uns für Top side of beef und Turkey, wobei letzteres noch mit Pigs in blankets gereicht werden. Beides sehr lecker. Die Portionen sind riesig und so wird’s bei uns noch ein Monday roast geben.
Restaurant Swan Inn Chappel
Übernachtung am Chappel Viaduct
Zurück ans Meer
Montag, 18.04.2022
Wetter: mal Sonne, mal Wolken und mal beides gemeinsam
Gefahrene Strecke: 30 km
Besuchte Sehenswürdigkeiten: St Botolph's Priory und Castle in Colchester
Wir haben sehr gut hier auf dem Restaurant Parkplatz vom Swan Inn geschlafen und genießen die Sonnenstrahlen.
Heute gucken wir uns als erstes Colchester an, welches nicht weit entfernt von unserem Übernachtungsplatz liegt. Den Ort selbst finden wir nicht ganz so attraktiv, aber es gibt eine alte Kirchenruine, die St. Botolph’s Priory, und eine alte Burg im Zentrum. Bei letzterem scheinen die meisten Spaziergänger allerdings weniger die Burg besichtigen zu wollen, sondern sind hier um die zahmen und bettelnden Eichhörnchen zu füttern.
St. Botolph’s Priory in Colchester
Colchester Castle
Unterwegs in Colchester
Unser heutiges Tagesziel ist das Meer. Einen Katzensprung von Colchester entfernt liegt Mersea Island, wo wir bereits vor zig Jahren einmal waren. Und wir können uns sehr gut an die Seafood Platter erinnern, welche wir damals dort gegessen haben. Das machen wir heute nochmal.
Über die Zeit haben wir glatt vergessen, dass es sich bei Mersea Island, wie der Name schon sagt, um eine Insel handelt. Erst als wir große Hinweisschilder an der Zufahrtsstraße sehen, erinnern wir uns wieder daran, dass diese bei Flut nicht befahrbar ist und dass man besser vor Anreise mal nachgucken sollte, wie hoch das Wasser gerade steht. Die Webcam auf der Webseite vom Strood Channel scheint übrigens nicht ganz zuverlässig zu sein, zumindest bekommen wir mehrfach beim Aufrufen der Webseite eine Fehlermeldung. Die tagesaktuellen Zeiten von Flut und Ebbe werden aber angezeigt. Wir heute haben Glück und freie Fahrt auf die Insel.
Strood Channel: Webcam und Gezeiten
In West Mersea angekommen fahren wir einfach zu demselben Campingplatz wie beim letzten Mal. Der West Mersea Holiday Park hat neben ganz vielen Mobilhomes auch einen Bereich für Wohnmobile. Dieser liegt quasi in zweiter Strandreihe, lediglich die bunten Strandhäuschen sind noch dazwischen. Und wir bekommen netterweise sogar einen Platz direkt vorne sodass wir direkten Ausblick auf die netten Strandhütten haben. Sehr schön. Uns gefällt lediglich das Duschhäuschen und die recht frische Dusche darin nicht ganz so gut.
West Mersea Holiday Park
Preis: 26 Euro inkl. Strom
Übernachtung im West Mersea Holiday Park
Wir spazieren die Küste entlang, an mehreren Hundert Strandhütten vorbei, zur West Mersea Oyster Bar. Da momentan Flut ist, kann man nicht die komplette Strecke am Strand entlanglaufen und so kommen wir noch an der St Peter & St Paul's Church vorbei. Nebenan liegt noch das kleine West Mersea Island Museum (Webseite), wir haben allerdings Hunger und machen uns weiter auf den Weg zur Oyster Bar.
Vor Ort angekommen sind alle Plätze im Biergarten am Hafen besetzt und so warten wir mal eine Runde in der Schlange. Die Wartezeit auf‘s Essen beträgt übrigens gerade eine Stunde, irgendwie lässt sich davon aber kein Wartender abschrecken.
Netterweise dauert weder das Warten auf einen Tisch noch auf das Essen letztendlich wirklich lange. Keine Viertelstunden nachdem wir es uns gemütlich gemacht haben, steht schon eine echt große Seafood Platter vor uns. Uns so futtern wir uns durch Krabben, Muscheln und Co. Sehr lecker
West Mersea Oyster Bar
Pappsatt machen wir uns später auf den Heimweg und sind doch ganz froh, dass die Ebbe kommt und wir somit direkt am Strand zurücklaufen können. Da bleibt uns der Schlenker bergauf, bergab an der Kirche vorbei erspart.
Später am Abend gehen wir noch eine Runde in das große Pub & Restaurant The Sandbank bei uns am Campingplatz. Da gibt’s einen aus unserer Sicht echt ungewöhnlichen Billardtisch. Offensichtlich sechseckig. Es klappt gefühlt nichts wie sonst und es ist somit urkomisch. Selten haben wir beim Billardspielen so viel gelacht. Als ich mich dann so ganz nebenbei mal auf dem Rand vom Tisch abstütze, bewegt sich der auch noch. Urkomisch. Zumindest wenn man dabei war. Man braucht somit gar nicht um den Tisch gehen um die ausgewählte Kugel zu treffen, sondern kann den Tisch einfach so drehen, wie man möchte. Am besten nicht ganz so ruckartig, wenn die Kugeln an Ort und Stelle liegen bleiben sollen 😉
Billard spielen im The Sandbank
Ab in den Süden
Dienstag, 19.04.2022
Wetter: erst wolkig, dann sonnig
Gefahrene Strecke: 150 km
Besuchte Sehenswürdigkeiten: Rochester Castle
Heute machen wir uns auf den Weg gen Süden, denn wir haben für übermorgen unsere Überfahrt mit der Fähre von Dover nach Calais gebucht. Diesmal gucken wir vor der Abfahrt von der Insel, wie die Gezeiten sind und siehe da, gerade ist Ebbe. Das ist aber nicht das einzige Mal, dass wir über’s Wasser heute fahren.
Als Nächstes geht es zur einmal über die Themse. Von Norden nach Süden überquert man die Themse über die imposante Queen Elizabeth II Bridge, in die Gegenrichtung fährt man durch einen Tunnel. Beide Strecken, Dartford Crossing genannt, sind mautpflichtig. Für uns werden 2,50 Pfund fällig. Ein wenig ungewöhnlich für uns ist, dass wir selbst daran denken müssen für die Überfahrt die Maut „Dart Charge“ online zu bezahlen. Immerhin hat man bis Mitternacht am Folgetag dafür Zeit. Besser daran denken zu bezahlen, die Strafe ist mit 70 Pfund nicht wirklich gering. Der Bezahlvorgang ist übrigens auch einfach, Webseite aufrufen, Fahrzeugtyp auswählen, Kennzeichen und Emailadresse eintragen und per Kreditkarte bezahlen. Das dauert keine fünf Minuten.
Queen Elizabeth II Bridge (Dartford Crossing)
Preis: 2,5 Pfund
Wikipedia, Maut bezahlen, Google Maps
Einmal über die Themse
In Rochester parken wir direkt am Flussufer, unterhalb der Burg und gehen diese erst einmal besuchen. Der Keep, also der Wohnturm, der Burg ist noch ganz gut erhalten. Am Eingang steht extra ein Hinweisschild, dass im Inneren zahlreiche, unebene Treppenstufen auf einen warten. Vielleicht hilft es, dass die Besucher nicht enttäuscht sind, dass drinnen kein Aufzug vorhanden ist. Von der oberen Ebene, die man über 200 Stufen erreicht, hat man einen netten Ausblick über Rochester.
Rochester Castle
Eintritt: 7,4 £ pro Person bzw. kostenlos mit English Heritage Pass
Wikipedia, Webseite, Google Maps
Besuch von Rochester Castle
Unterwegs tanken wir übrigens das erste Mal hier auf der Insel. Wir bezahlen 1,70 £ für einen Liter Diesel, was umgerechnet 2,02 Euro entspricht. Somit ist das Tanken, Stand heute, gar nicht mehr wirklich teurer als Zuhause.
Weitere touristische Ziele liegen heute nicht auf unserer Route und so suchen wir uns jetzt einfach einen netten Übernachtungsplatz. Und diesen finden wir auf dem Campingplatz Hampton Bay Park am östlichen Ortsrand von Herne Bay. Der Platz besteht aus zwei großen Wiesen, auf der einen Seite für Familien und auf der anderen Seite die Fläche für „Adults only“. Hier in England gibt es übrigens viele Plätze nur für Erwachsene bzw. ohne Kinder. Wir finden Plätze für alle schöner, bekommen allerdings automatisch einen Platz auf der Adults only Seite. Außer uns sind vielleicht noch fünf andere Wohnmobile da, es ist also sehr übersichtlich und wir haben viel Platz.
Hampton Bay Park in Herne Bay
Preis: 15 £ ohne Strom
Keine 15 Minuten zu Fuß sind es bis zum Wasser und so gehen wir erst einmal gucken. Direkt am Pier liegt das Pub Hampton Inn, welches, wie wir hier erfahren, einmal die Dorfkneipe von Hampton-on-Sea war. Das ehemalige Austernfischer-Dorf existiert allerdings seit rund 100 Jahren nicht mehr. Ende des 19. Jahrhundert wurde hier ein Pier ins Meer gebaut, der eigentlich dazu helfen sollte hier zu Fischen bzw. Austern anzubauen. Allerdings veränderten sich dazu die Strömungen der Gezeiten sodass die neben dem Pier gebauten Häuser instabil und letztendlich abgerissen wurden.
Wer sich mehr dafür interessiert, hier der Link zu Wikipedia.
Wir lassen uns den Wind ordentlich um die Nase pusten und trinken dann einen Cider auf der Terrasse des Hampton Inn. Im Windschatten und in der Sonne lässt es sich ganz gut aushalten.
Unser letzter Tag in England
Mittwoch, 20.04.2022
Wetter: sonnig
Gefahrene Strecke: 60 km
Besuchte Sehenswürdigkeiten: Canterbury Cathedral, Dover Castle, Fish & Chips
Wir haben gut geschlafen und genießen die Sonnenstrahlen heute früh. Wir sind echt überrascht vom Wetter während der Reise, wir haben wirklich viel Sonne und bis her, toitoitoi, noch keinen Regen. Es bläst allerdings meistens ein ordentlicher Wind und das nicht nur in der Nähe des Wassers. Abends lange draußen sitzen ist meist dann doch eher ungemütlich. Nichtsdestotrotz freuen wir uns über das schöne Wetter auf unserer Reise.
Heute fahren wir als erstes in den Nachbarort Whitstable. Gestern haben wir es irgendwie geschafft den Abfluss unseres Badezimmer-Waschbeckens abzubrechen. Und in Whitestable soll es einen sehr gut sortierten Laden für Campingzubehör geben. Es gab auch in der Tat viele verschiedene Abflüsse für Waschbecken, unser Modell war allerdings nicht dabei. Wir werden’s überleben ;-)
South East Caravan Centre in Whitstable
Von Whitstable fahren wir geradewegs gen Süden und machen unseren ersten Zwischenstopp an der Kathedrale von Canterbury. Auf unseren vorherigen England-Touren sind wir irgendwie immer dran vorbeigefahren, heute wollen wir endlich mal gucken gehen. Und in der Tat es lohnt sich. Der Anfang des 11. Jahrhunderts begonnene Kirchenbau wurde im Laufe der Zeit immer mehr erweitert und ist nun wirklich sehr imposant. Insbesondere im Inneren!
Kathedrale von Canterbury
Eintritt: 14 £ ohne Strom (20% Reduktion für English Heritage)
Wikipedia, Webseite, Google Maps
Besuch in Canterbury
Weiter geht es dann nach Dover. Dort wollen wir die oberhalb des Orts gelegene Burg besuchen. Hier hat uns bisher immer der Eintrittspreis von umgerechnet 28 Euro abgeschreckt, aber diesmal haben wir ja einen English Heritage Pass haben und der Eintritt der Burg ist beim Pass inklusive.
Von Norden kommend sieht man bereits von Weitem die Burganlage. Wir biegen zum Parkplatz ab und sind erst einmal überrascht über die recht schmale Zufahrt zum innerhalb des Burggelände gelegenen Parkplatzes. In meiner Erinnerung waren als Durchfahrtsbreite und -höhe jeweils 3 m angegeben, das wird so sicherlich auch stimmen allerdings passen wir ziemlich genau mit unseren Reifen in die Fahrspur über die Brücke.
Oben am Parkplatz angekommen sind wir ein zweites Mal überrascht, denn das Gelände ist wirklich groß. Andere Besucher haben es sich auf Picknickdecken gemütlich gemacht und scheinen die Aussicht über Dover von hier oben zu genießen. Auch eine nette Idee. Das hätten wir auch gut machen können, aber wir haben ja gleich vor unten im Ort endlich eine Portion Fish & Chips zu essen.
Dover Castle
Eintritt: 23,6 £ pro Person bzw. kostenlos mit English Heritage Pass
Wikipedia, Webseite, Google Maps
Besuch des Dover Castle
Wieder bergab steuern wir die Castle Street an und kehren im Castle Take Away ein. Hier gibt’s eine große Auswahl an Fish & Chips und es gibt sogar zwei Tische vor der Tür. Super. Eine gelungene letzte Mahlzeit hier auf der Insel.
Castle Take Away Dover
In Dover selbst gibt es keinen Campingplatz. Wir könnten natürlich auf einem der Parkplätze hier übernachten, aber so richtig schön sind die nicht. Da fahren wir einfach in den 15 Meilen entfernten Nachbarort Folkstone. Hier entscheiden wir uns für den weiter unten und somit näher am Strand gelegenen Campingplatz. Bei fast 40 Euro für eine Übernachtung ohne Strom müssen wir zwar ein wenig schlucken, das kommt uns doch recht viel vor für diesen Platz, aber wir bekommen einen Platz mit Aussicht auf’s Meer. Sehr hübsch.
Zum Strand runter sind es keine fünf Minuten und so freut sich Vanja darüber am Strand entlang zu toben. Am nächsten Morgen ist sie übrigens ein wenig überfordert als ein Rudel von bestimmt 15 Hunden hier rumtobt.
Wir genießen nun den letzten Abend auf englischen Boden und finden, dass wir wirklich eine schöne Tour gemacht haben. Auch unsere Idee zwei unterschiedliche Fährüberfahrten zu nehmen war gut.
Folkestone Camping and Caravanning Club Site
Preis: 33,5 £ ohne Strom
Übernachtung in Folkstone
Überfahrt nach Frankreich
Donnerstag, 21.04.2022
Wetter: Sonne Wolken Sonne Wolken Sonne Wolken
Gefahrene Strecke: 60 km
Besuchte Sehenswürdigkeiten: Ausblick auf die Klippen von Dover
Mit Irish Ferries geht es heute um Viertel vor 12 rüber nach Calais. Eine ganz entspannte Uhrzeit. Gegen 10 Uhr sind wir im Hafen von Dover, es sind einige Fahrzeuge vor uns in der Schlange, aber alles in allem geht die Abfertigung doch recht schnell. Eigentlich hatten wir uns vorgenommen auf dem Hafengelände uns noch einen Kaffee zu besorgen, aber wir dürfen direkt durch in den Bauch der Fähre fahren.
Für uns ist es die erste Überfahrt mit Irish Ferries und so orientieren wir uns erst einmal in den verschiedenen Decks. Irgendwie sind ziemlich viele Bereiche abgesperrt, aber es gibt auf jeden Fall Kaffee. Nach längerer Suche entdecken wir auch das Außendeck. Und dank der erneuten Sonne heute strahlen die weißen Klippen von Dover sehr schön im Sonnenschein.
Überfahrt von Dover nach Calais
Die nächsten Tage verbringen wir nun in Frankreich. Zuerst im kleinen Örtchen Audresselles, rund 40 Kilometer südlich von Calais und danach geht’s zum Urlaubsabschluss noch auf den Campingplatz von Calais. Das Wetter wechselt von dicksten Wolken bis Sonne hin und her, dazu pustet uns auch hier der Wind um die Nase.
Wir haben eine wirklich schöne Osterreise hinter uns!
Urlaubsabschluss in Frankreich
Zurück nach Hause
Nach rund 1600 Kilometer kommen wir gut erholt wieder zu Hause an, rund die Hälfte der Kilometer haben wir auf der linken Seite zurückgelegt.
Vor unserer Haustür begrüßt uns eine überdimensionierte „Kabeltrommel“, die Verlegung der Glasfaserkabel scheint doch noch nicht abgeschlossen zu sein. Im Garten ist es erstaunlich grün geworden und die Tulpen blühen. Sehr hübsch.
Wir hoffen euch hat unser Reisebericht gefallen. Wenn ihr Fragen zu unserer Tour habt, könnt ihr uns wie üblich gerne bei uns melden.
Viele liebe Grüße
JuJuV
PS: Hier noch unsere Route, die besuchten Sehenswürdigkeiten und unsere Übernachtungsplätze bei Google Maps
Mit ♥ für euch geschrieben
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Mike von unpaved.de (Donnerstag, 19 Mai 2022 11:11)
Dankeschön für diesen Post - ein paar gute Tips. Unser letzter UK-Trip liegt auch schon einige Jahre zurück. Jetzt soll es aktuell wieder los gehen. Eigentlich wollten wir ja etwas ganz anderes machen, aber das hat sich ja erst durch Corona und nun durch die Weltsituation alles irgendwie relativiert mit all den Plänen :-(.
Bleibt gesund...
Ingo & Heike (Mittwoch, 29 Juni 2022 23:02)
Hallo Ihr Beiden+Vanja,
toller Bericht!! Bin beeindruckt! Gerade zurück aus dem Kroatien Urlaub und nun lese ich hier von Eurem schönen England Urlaub. Hatten wir für 2021 auch auf dem Plan, aber ....
Der ADAC- Routenplan liegt noch hier und wartet:-) Wollten weiter bis Cornwall und an den Südwest Zipfel der Insel. Aber besten Dank für diese top-Tips!
LG Ingo & Heike