Osterurlaub 2018

Nachdem der kalte Februar nun hinter uns liegt, sehnen wir uns nach gemütlicher Wärme für unseren Osterurlaub.

 

Dieses Jahr liegen die Osterfeiertage genau über den 1. April und somit für unser Campingverständnis relativ früh im Jahr. Zudem ist hier im Norden das Wetter laut Vorhersage nicht allzu gut angesagt und so nehmen wir uns den Norden Spaniens als Reiseziel vor oder zumindest die südliche Hälfte Frankreichs. 


Vom Schnee in die Sonne

Donnerstag, 29.03.2018

 

Los geht’s über Luxemburg zu unserem ersten Zwischenstopp nach Metz. Nachdem die Franzosen letztes Jahr die Steuern auf Benzin und Diesel erhöht haben, macht es nicht mehr ganz so viel Freude in Frankreich zu tanken. Momentan sind die Literpreise um die 20 Eurocent höher als in Deutschland, dafür in Luxemburg aber immer noch deutlich günstiger. 

 

Im Norden Deutschlands ist an Gründonnerstag, dem Tag unserer Abreise, ordentlich Schnee gefallen. Erstaunt gucken wir uns Fotos von unseren Verwandten an und freuen uns auf dem Weg in den Süden zu sein.

 

Erste Station machen wir in Metz. Der Campingplatz am Ufer der Mosel hat zwar noch geschlossen aber davor befindet sich ein großer Parkplatz der sich für eine Nacht anbietet. Hier haben wir schon einige Male gestanden und heute Abend sind auch schon rund fünfzehn andere Wohnmobile da. Um die Ecke gibt es zahlreiche Snacks sodass wir heute mal libanesisch und indisch wählen. Ein Vergleich unsere Teigtaschen fällt eindeutig zugunsten der libanesischen aus. Sehr lecker. Der Snack befindet sich direkt an der Straßenecke Richtung Innenstadt.

 

Morgenkaffee in Metz

Wohnmobilstellplatz in Metz
Wohnmobilstellplatz in Metz

Le Puy en Velay und eine imposante Kirche

Freitag, 30.03.2018

 

Das Wetter ist trocken und wir folgen weiter unserer geplanten Strecke gen Süden. Wie üblich versuchen wir in Frankreich Autobahnen zu vermeiden, nicht nur um uns die Maut zu sparen sondern auch weil es uns auch einfach gefällt Landstraße zu fahren. 

 

Im Reiseblog von Amumot haben wir eine interessante Route Richtung Spanien gefunden (https://www.amumot.de/mautfrei-durch-frankreich-mit-dem-wohnmobil-nach-spanien/) und so biegen wir hinter Lyon auf die N88 ab. Hier waren wir definitiv noch nicht. Die Strecke lässt sich in der Tat gut fahren und dazu finden wir im kleinen Örtchen Le Puy en Velay einen tollen Übernachtungsplatz. Der Campingplatz des Orts liegt direkt unterhalb eines hohen Felsens auf dem eine Kirche trohnt. Das sieht echt spektakulär aus! 

 

Der Camping de Bouthezard ist genau nach unserem Geschmack, nicht zu groß, schön grün und dazu nahe vom Ort. Schnell ist unser Wohnmobil geparkt und wir drehen eine Runde zum nahegelegenen Supermarkt und durch die Altstadt von Le Puy en Velay. 

 

An der Rezeption haben wir noch den Tipp bekommen, dass heute Abend die Karfreitags-Prozession stattfindet und so sind wir zwei Stunden später wieder im Ort. Nahe der großen Kathedrale warten wir auf die Prozession. Kurz drauf kommen die ganz in weiß gekleideten Gläubigen die engen Gassen entlang. Wir lauschen dem Gesang und den Gebeten und freuen uns darüber an diesem besonderen Ereignis teilnehmen zu können. Was für ein Zufall dass wir gerade heute hier Halt gemacht haben.

 

Camping de Bouthezard in Le Puy en Velay

Webseite: https://www.aquadis-loisirs.com/camping-de-bouthezard/

Übernachtungspreis: 17 Euro mit ACSI-Karte

Uns gefiel: direkt im Ort, mit viel Rasen und hohen Bäumen, symphatische Begrüßung, Pizzawagen 3x wöchentlich direkt vor'm Eingang zum Camping

Uns gefiel nicht so: trotz Heizlüfter war es recht frisch im Sanitärhaus (das Wasser aber dafür angenehm warm)

Vanja gefiel: direkte Spaziermöglichkeit am Fluss entlang 

Vanja gefiel nicht so: morgens joggen zu gehen

 

Zwischenstop in Le Puy en Velay


Ab in den Süden

Samstag, 31.03.2018

 

Mit den ersten Sonnenstrahlen werden wir wach und frühstücken erst einmal draußen, natürlich dick eingemummelt aber mit der Sonne im Gesicht. Laut Thermometer sind es angeblich – 2°C, so ganz glauben können wir es allerdings nicht. 

 

Wir folgen der N88 einmal quer durch die Cevennen, landschaftlich eine wirklich hübsche Gegend. Die merken wir uns mal für einen nächsten Urlaub, vielleicht dann nicht zu Ostern sondern ein wenig später im Jahr wenn es ein wenig wärmer ist. 

 

Unser heutiges Tagesziel ist Roses an der Costa Brava. Hier waren wir das letzte Mal so vor rund 15 Jahren und wir haben den Ort trotz seines recht touristischen Charakters recht positiv in Erinnerung. 

 

Bienvenido a Espana

 

In Roses angekommen entscheiden wir uns gegen den Wohnmobilstellplatz und für den Camping. Letzterer hat zwar aufgrund der Osterfeiertage keine Vergünstigung aber uns ist diesmal einfach nach Rasen und nicht nach Schotter unter den Füssen. Glücklicherweise findet sich auch noch ein Plätzchen für uns, denn der Platz ist über die Feiertage fast ausgebucht. 

 

Camping La Salata

Webseite: https://www.campingsalata.com/de

 


Sonntag, 1.04.2018

 

Während in Norddeutschland heute wieder Schneeflocken vom Himmel fallen und sich der ein oder andere eher an Weihnachten erinnert fühlt, so genießen wir warme Frühlingstemperaturen und unsere Schoko-Osterhasen schmelzen in der Sonne. Das hatten wir auch noch nicht in unserem alljährlichen Osterurlaub und es war auch kein Aprilscherz. 

 

Ostereiersuche in Roses

 

Auf unserem Spaziergang durch den Ort kommen wir am Hafen vorbei und sehen dass dort zahlreiche Biertischgarnituren und große Grills aufgebaut sind Das sieht doch irgendwie nach einer Veranstaltung aus und da wir eh auf der Suche nach einem Restaurant zum Mittagessen waren, fragt Jens kurzerhand ob wir hier teilnehmen dürfen.

 

Anscheinend sind wir die ersten Touristen die hier vorbeigekommen sind – so richtig öffentlich sah es auch nicht aus – und so wird erst mal gemeinsam überlegt. Wir dürfen! Die Teilnahmegebühr wird zunächst mit 20 Euro pro Person, für Essen und Getränke, benannt. Beim Bezahlen waren es dann 20 Euro für uns beide. Nach und nach erfahren wir dass es sich heute um eine Veranstaltung des Fischereivereins hier handelt und dass die besten Fischer heute ausgezeichnet werden.

 

Alle sind bemüht um uns und wir freuen uns über die Gastfreundschaft mit der wir irgendwie nicht gerechnet haben. Es gibt verschiedenste Salate und dazu Rippchen, Würstchen und Kotletts vom Grill. Keinen Fisch, der wurde aber vorher doch gefunden und dann auf zahlreichen Fotos festgehalten. Uns erinnert dies ein wenig an eine unserer Reisen nach Portugal, wo wir uns irgendwo extra eine Kneipe im Hafen ausgesucht hatten und dort dann aber anstatt frischen Fisch Kotletts serviert bekommen haben. Diese gehören allerdings nach wie vor zu den besten jemals gegessenen! Und so wird dieses Fischerfest auch in Erinnerung bleiben. Als Nachtisch gab’s hier heute noch verschiedene Kuchenstückchen und dazu Espresso. Eine sehr sympathische Veranstaltung hier! 

 

Fischerfest in Roses 

 

Wir fühlen uns wohl hier und so bleiben wir kurzerhand noch eine Nacht. Es ist deutlich windiger geworden und an der Strandpromenade ist heute deutlich weniger los als gestern. Wir schlendern diese entlang und lassen uns einfach den Wind um die Nase pusten. 

 


Weiter geht's ins kleine Örtchen Collioure

Dienstag, 3.04.2018

 

Nach drei Tagen hier an der Costa Brava machen wir uns auf den Weg zurück gen Norden, aber nicht allzu weit. Wir fahren lediglich rund 60 km zurück nach Frankreich und übernachten im kleinen Ort namens Collioure. Dieser ist von Süden kommend der letzte an der felsigen Küste bevor die breiten Sandstrände der Mittelmeerküste beginnen. Am Ortsrand gibt es mehrere Campingplätze, wovon wir uns für den Camping Les Amandiers entscheiden. 

 

Camping Les Amandiers

Webseite: http://www.camping-les-amandiers.com/de/

 

Die Zufahrt zum Camping ist nicht die breiteste, gleiches gilt auch für den Platz selbst. Macht nichts, für uns passt’s. Wir rangieren allerdings auch ein wenig hin und her bis wir eine passende Stellfläche finden. 

 

Zum Kiesstrand sind es nur ein paar Minuten, in den Ort selbst hingegen doch ein paar mehr. Über einen Trampelpfad gelangen wir oberhalb der Küste in die Altstadt von Collioure. Irgendwie haben wir allerdings im Gestrüpp den falschen Abzweig genommen und dürfen einmal rings um eine Kaserne herumlaufen. Aus 20 Minuten kann somit auch mal eine Stunde werden. Landschaftlich dafür aber sehr hübsch. 

 

Unterwegs in Collioure


Am Mittelmeer entlang

Mittwoch, 4.04.2018

 

Von Collioure aus folgen wir der Küste weiter gen Norden und legen in Marseillan Plage unseren nächsten Zwischenstopp ein. Im Sommer ist hier bestimmt die Hölle los, zumindest reiht sich hier eine Ferienwohnung/-haus-Siedlung an die nächste. Dafür gibt es einen ziemlich breiten Sandstrand und zu dieser Jahreszeit ein super Hundespielplatz. 

 

Camping Beauregard Plage

Webseite: http://www.camping-beauregard-plage.com

 

Strandtag in Marseillan Plage


Die Rhone entlang

Donnerstag, 5.04.2018

 

Wir verabschieden uns vom Mittelmeer und machen uns auf den Weg Richtung Lyon. Die Strecke ist nicht wirklich spannend, besonders ist es mit den Kreisverkehren doch ein wenig nervig. Erst als wir an der Rhone (wir nehmen diesmal das linke Ufer) sind, wird es wieder angenehmer zu fahren. 

 

Kurz hinter Valence übernachten wir im kleinen Örtchen Tournon sur Rhone. Der lokale Campingplatz liegt direkt am Ufer der Rhone und dazu auch mitten im Ort. Für uns eine ideale Lage. Wir schlendern durch die kleinen Gassen, die Straßencafes sind gut belegt und folgen der breiten Fußgängerbrücke über die Rhone in das gegenüber liegende Tain-l’-Hermitage. Hier sind wir übrigens vor zig Jahren mal mit einem Radlagerschaden an unserem VW Bus liegen geblieben und seitdem können wir uns diesen doch etwas komplizierten Ortsnamen gut merken. Auch hier gibt es einen Camping, aber uns gefällt es auf der anderen Flussseite doch besser. 

 

Camping Tournon sur Rhone HPA

Webseite: https://www.camping-tournon.fr

 

Spaziergang durch Tournon sur Rhone


Von der Rhone an die Saone

Freitag, 06.04.2018

 

Wir folgen der Rhone bis nach Lyon, durchqueren die Stadt auf der engen Stadtautobahn im Schritttempo und folgen dann der Saone weiter nach Norden. Wir wollen wieder am Fluss übernachten und entscheiden uns für Chalons-sur-Saone. Der Campingplatz Du Pont de Bourgogne liegt etwas außerhalb der Stadt, hat ein erstklassiges Duschhaus, ist uns aber im Nachhinein zu laut gewesen. Die nahegelegene Schnellstraße und die namensgebende Brücke sind doch stark befahren. In gut zwanzig Minuten ist man dafür in der hübschen Altstadt von Chalons sur Saone, also eine durchaus angenehme Entfernung.

 

Übernachtung in Chalons sur Saone


Samstag, 07.04.2018

 

Über Luxembourg geht es ab nach Hause. Wie befürchtet ist gut was los auf der Strecke, die Osterferien neigen sich dem Ende zu. Ein wenig unklar für uns ist, warum alle belgischen PKWs mit Dachbox unterwegs sind. Das scheint irgendwie eine sehr länderspezifische Angelegenheit zu sein. Nicht dass Dachboxen wirklich selten sind, aber die PKWs anderer Länder scheinen irgendwie nicht standardmäßig damit unterwegs zu sein. 

 

Unterwegs besuchen wir das Chateau de la Rochepot, in dem es überraschenderweise ein chinesisch ausgestattetes Turmzimmer gibt. Die Einrichtung war wohl das Geschenk der Kaiserinwitwe Cixi, welche in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts lebte. 

 

Webseite des Chateau: https://chateau-de-la-rochepot.com

 

Besuch des Chateau de la Rochepot 

 

Nicht weit vom Schloss entfernt feiern wir den 200.000 Kilometer unseres Wohnmobils. Und dabei sind erst fast 2400 Tage vergangen als wir unser neues zweites Zu Hause in Helmstedt-Ulzburg bei CS abgeholt haben. 

 

Geburtstagsfoto

 

Unweit der Hauptstadt Luxembourg im kleinen Örtchen Alzette bzw. Alzingen machen wir Halt für unsere letzte Übernachtung in unserem Osterurlaub. Wir werden freundlich begrüßt und dabei direkt darauf hingewiesen, dass die Wiese sehr nass ist und wir bloß nicht einfach auf dem Rasen parken sollen. Entweder auf Asphalt oder zumindest auf den Rasengittersteinen sollen wir parken. Das schaffen wir! 

 

Was uns deutlich mehr bewegt, ist dass uns bei der Ankunft besorgte Nachrichten erreichen ob wir noch unterwegs sind und ob es uns gut geht. Schnell stellen wir fest, dass sich in unserer Heimatstadt Münster ein schreckliches Unglück ereignet hat und mehrere Menschen zu Tode gekommen sind. Der Fahrer eines Campingbullis ist mit seinem Fahrzeug in die Außengastronomie einer bekannten Münsteraner Gaststätte gerast, und das mit Absicht. Viele unserer Freunde wissen, dass wir in der Innenstadt wohnen und somit die Wahrscheinlichkeit dass wir samstags gemütlich durch unsere schöne Stadt spazieren und irgendwo draußen die ersten Sonnenstrahlen genießen recht hoch ist. Letzteres tun wir in der Tat, allerdings rund 350 km von zu Hause entfernt. 

 

Der Ort Alzette hat eine für uns überraschend hohe Dichte an japanischen Restaurants. Erfreulicherweise sind es auch nicht nur die typischen Sushi-Läden in denen der rohe Fisch auf kleinen Eisenbahnwaggons seine Runden dreht. Denken wir so und entscheiden uns dann für das ebenso kitschig wirkende Sushi Boot ;-) 

 

Bei der Auswahl der Vorspeise lernen wir dass der südkoreanische Kimchi, fermentierter und gut gewürzter Weißkohl, auf japanisch Kimuchi heißt und testen das erste Mal Edamame. Die Sojabohnen werden in ihrer Schale serviert und eignen sich super zum Knabbern vorweg. Laut Wikipedia scheint’s übrigens gerade hipp zu sein die Bohnen anzubieten, mal gucken ob wir diese dann demnächst auch bei uns in Münster irgendwo bekommen. 

 

Camping Bon Accueil

Webseite: www.camping-alzingen.lu

 

Unterwegs in Alzette

 

So das war es mal wieder von uns.

 

Wir hoffen ihr hattet ebenfalls schöne Osterurlaubstage und freuen uns wie immer über Post von euch! 

 

Viele liebe Grüße 

Jujuv

 

 

GPS Track - Von Münster an die Costa Brava



Mit ♥ für euch geschrieben