Go West - Eine Kurzreise nach New York

Nachdem uns unsere Reisen nun jahrelang quer durch Europa geführt haben, schwerpunktmäßig dabei in den Osten, haben wir den Vorsatz gefasst auch einmal die USA zu bereisen. Als erste Schnuppertour bietet sich dafür New York an. Gute Anbindung über diverse Fluglinien und somit auch für einen Kurztrip geeignet.

 

Zwischen der ersten Überlegung für unseren Kurztrip und dem Abflug nach New York lagen gefühlte extrem kurze zwei Wochen. 

Wusste ich vorab zwar grob wo New York liegt (Ostküste) und welche Highlights diese Stadt (Central Park und Freiheitsstatue) zu bieten hat, aber wo an welcher Stelle nun was eigentlich liegt keine Ahnung. Bei unserer bisherigen Ausgangsinformationslage scheint es uns einfacher eine Langzeitreise zum Baikal zu organisieren als eine Kurzreise nach New York. Und so verbringen wir bis zum Reisebeginn Abend für Abend damit einen groben Überblick über Manhattan zu bekommen. Nur gut, dass wir diverse Reiseberater hatten und zahlreiche Tipps bekamen. Innerhalb kürzester Zeit haben wir verschiedene Reiseführer, Landkarten, Busfahrpläne, Apps für die Subway, Foodtrucks, Restaurant-führer, usw. – gar nicht so einfach da den Überblick zu behalten.

 

Gebucht haben wir ein Lastminute-Angebot mit Direktflug von Düsseldorf zum JFK-Airport und Hotel in Manhatten. Die Lage ist aus unserer Sicht prima, genau zwischen Uptown und Downtown, irgendwo zwischen den Vierteln Gramercy und East Village (blaues Dreieck auf der Karte). Als einzigen touristischen Ausflug buchen wir vorab eine Tour zur Freiheitsstatue. Freitag um 10 Uhr sind wir mit ihr verabredet und wir haben damit für den ersten Tag eine gewisse Orientierung in der Stadt der unbegrenzten Touristenattraktivitäten.

 

Planung unseres Städtetrips mittels maps.me


Donnerstag, 26.01.2017

 

Morgens bringen wir Vanni erst einmal in die Hundepension Rickert nach Münster-Nienberge. Es ist das erste Mal in dieser Pesion und so hoffen wir, dass sie sich gut verhält und natürlich auch, dass es ihr gut ergeht. Die Aufnahme war schon einmal super, sehr freundlich und so können wir beruhigt in den Urlaub fahren.

 

In Düsseldorf angekommen parken wir, lassen uns zum Terminal bringen und dann heißt es warten bis zum Abflug. Beinahe hätte ich noch einen alten Schulfreund getroffen (facebook sei dank) aber leider ist hinter der Security der Weg zwischen zwei Terminals gesperrt. Die Zeit vergeht aber auch so ganz gut und schon sitzen wir schön in unsere Zweierreihe und los geht’s.

Gute acht Stunden landen wir auf dem John-F-Kennedy Airport und dürfen erst einmal warten. Gefühlte drei bis vier Flugzeugladungen Passagiere stehen gemeinsam mit uns in der Schlange an der Grenzkontrolle und dazu sind zwei, zwischendurch drei Schalter geöffnet. Ich hatte ja ein wenig Sorge wegen unserer vollgestempelten Pässe. Wir werden aber lediglich gefragt, wie lange wir bleiben, ich bekomme noch den freundlichen Hinweis, dass mein Reisepass im Juni abläuft und so stehen wir rund anderthalb Stunden nach Landung auf amerikanischen Boden.

 

Erst einmal Grundausstattung beschaffen, Geld und einen Kaffee. Letzteres stellt uns vor die  Auswahl zwischen drei verschiedenen Zuckerpäckchen oder alternativ drei ver-schiedenfarbige Süßstoffvarianten.

 

Vom JFK aus gibt es zwei Wege mit der Metro bzw. bzw. hier ja Subway genannt (mal gucken ob ich das in meinen Sprachgebrauch aufnehmen kann) nach Manhatten zu fahren. Wir haben uns für die blaue Linie A von Howard Beach aus entschieden, wobei die Alternativeroute vermutlich auch nicht länger oder kürzer ist. Mit dem Airtrain geht’s sehr unkompliziert nach Howard Beach, wo wir uns für 31 Dollar eine Wochenkarte für die Subway kaufen. Kein Schnäppchen aber die Subway werden wir sicherlich gut benutzen.

 

Das Hotel 17 befindet sich unweit des Unionsquare und ist in guten fünf Minuten von der Subway zu erreichen. Der Empfang ist sehr freundlich und wir bekommen ein Zimmer mit „besonderer Aussicht“.  Diese betrachten wir aber gar nicht sofort, sondern wir sind erst einmal überrascht von unserem gemütlichen Eckzimmer. Passt schon zu den positiven Bewertungen. Und dann ein Blick aus dem Fenster und siehe da, wir sehen die Spitze vom Empire State Building, die heute Abend in wechselnden Farben leuchtet. Ob ein Gemeinschaftsbadezimmer für sechs Zimmer allerdings ausreicht, werden wir wohl in den nächsten Tagen sehen. Der erste Eindruck unseres Hotels ist auf jeden Fall prima.

 

Unser Zimmer 805 in Hotel 17

Wir sind zwar ein wenig müde, aber eine Runde durch unser Viertel wollen wir noch drehen. Und so schlendern wir durch die Straßen, lassen das Gewusel auf uns wirken und entscheiden uns nach einigem Hin und her für einen Abendsnack in einem asia-tischen Imbiss. Wir wählen zwei Dumpling-Gerichte und auch wenn Jens ein wenig ge-schafft auf dem Foto ausschaut am Essen lag dies nicht. Sehr lecker! Und auch schon fallen wir ziemlich müde in unser höhergelegtes Bett. In einem Wohnmobil wäre hier sicherlich eine praktische Trittstufe angebracht. Hier hingegen heißt es eher ins Bett klettern :-)

 

Zweimal Dumpling-Mix – einmal in scharf


Freitag, 27.01.2017

 

Wir sind wie erwartet früh auf und machen uns vor unserer Bootsfahrt zur Freiheits-statue noch auf den Weg zur Brooklyn Bridge. Ab in die Subway (echt schwierig das Wort für diese unterirdischen Züge zu schreiben)!

 

Auf dem Weg zur Brooklyn Bridge

Auf der anderen Seite des East Rivers angekommen sind wir erst einmal erstaunt über die niedrige Bebauung.  Hübsch hier. Und dann kurz drauf stehen wir am Ufer und be-staunen die im Morgenlicht glitzernde Skyline. Von hier unten ist die Brooklyn Bridge irgendwie ganz schön weit oben. Und siehe da, es sind doch einige Meter zum Aufgang auf die Brücke zu laufen.

 

Brooklyn Bridge im Morgenlicht

Nach dem schönen Spaziergang genehmigen wir uns bei Wendys erst einmal ein Früh-stücksburger. Dazu einen heißen Kaffee und schon sind wir wieder ein wenig aufge-wärmt. Es ist doch ganz schön kühl draußen. Wir wuseln mit vielen anderen irgendwie quer durch Manhatten, kommen durch Zufall an der Wallstreet vorbei und bestaunen die davor ausgestellten Sonderfahrzeuge der REV Group. Die Feuerwehrautos sehen ja wirklich sehr schick aus. Ansonsten stellen wir noch fest, dass der bekannte Stier gar nicht hier vor der Tür steht. Wieder etwas für’s Leben gelernt. Durch Zufall kommen wir auf unserer Zickzack Tour durch die Straßen allerdings dann doch an ihm vorbei.

 

An der Wallstreet

Kurz drauf stehen wir dann gemeinsam mit ziemlich vielen anderen Touristen in der Schlange am Pier im Battery Park, lassen uns dreimal durchchecken (gut dass wir schon mal keine Kühlbox dabei haben – die sind hier verboten) und dann geht’s auch schon los zum Liberty Island. Das Außendeck ist fix belegt aber auch unter Deck ist gut was los. Überall werden Fotos in alle Himmelsrichtungen geschossen, dabei sind wir ja noch nicht einmal losgefahren. Irgendwie ja doch ganz witzig so eine typische Touri-Tour.

 

Zur Freiheitsstatue auf Liberty Island

Die Aussicht vom Boot war klasse und die Freiheitstatue irgendwie kleiner als erwartet aber hübsch anzusehen. Zurück auf Manhattan entscheiden wir uns direkt für die nächste Bootsfahrt. Um die Ecke fährt die Staten Island Ferry rüber nach Staten Island und das Ganze kostenlos. Und so genießen wir kurz drauf unsere zweite Bootsfahrt hier in der Stadt.

 

Auf der anderen Seite angekommen wollen wir eigentlich ein wenig durch die Gassen schlendern und bei dem Restaurant Enoteca Maria vorbeizuschauen. Beim Blick auf die Landkarte stellen wir allerdings fest, dass sich nicht weit vom Fähranleger ein Strand befindet. Und so sitzen wir kurz drauf im nächsten Bus und schauen uns diesen für uns so typisch amerikanischen Vorort an. Lustigerweise kommen wir dabei an einem Campingplatz vorbei. Sollten wir mal mit einem Womo hier sein, wissen wir ja wo wir uns über Nacht einquartieren können.

 

Am Strand blitzt dann sogar noch die Sonne durch die Wolken hindurch, zumindest für ca. 10 Minuten. Kurz drauf fallen dann zarte Schneeflocken vom Himmel.

 

Ausflug nach Staten Island

Beim Anblick der großen Verrazano-Narrows Brücke, welche Staten Island mit Brooklyn verbindet, kommen wir auf die Idee mit dem Bus einfach da einmal drüber und dann von Brooklyn aus zurück nach Manhattan zu fahren. Gesagt, getan. Irgendwo hinter der langen Brücke, laut Wikipedia übrigens mit einer Spannweite von 1298 m die längste Hängebrücke der USA, steigen wir aus und schlendern weiter durch die Straßen. Wieder einmal überraschen uns die kleinen zweistöckigen Straßenzüge. Beidseitig säumen kleine Geschäfte die Straße. Als uns unsere Füße nicht mehr tragen wollen, steigen wir dann in die Subway und fahren gemütlich nach Haus. Am Union Square kaufen wir uns an einem der Imbisswagen noch ein Abendessen: One Combination please – bestehend aus gebratenem Lamm und Huhn auf Reis, dazu knackiger Salt und eine kleine Flasche Wasser. Für 5 Dollar ein guter Preis, eine ausreichende Größe und dazu noch schön heiß als wir ein paar Minuten später auf unserem höhergelegten Bett zu Abend essen. Ein wirklich abwechslungsreicher Tag geht zu Ende.

 

Unsere heutige Rundreise


Samstag, 28.01.2017

 

Wir sind wieder früh auf den Beinen. Bevor wir uns zu unserem besonderen Frühstück aufmachen, drehen wir erst einmal eine Runde zur Brooklyn-Bridge. Heute früh ist es noch dunkel und vor allen Dingen ziemlich kalt. Ein eisiger Wind pustet uns um die Ohren, insbesondere auf der Brücke und die ist echt ganz schön lang. Dick eingemummelt und quasi alleine genießen wir einen kurzen Blick auf die Skyline. Lediglich die kleinen Polizeiautos und ein paar Jogger sind um 6 Uhr morgens ebenfalls schon unterwegs.

 

Brooklyn Bridge vor dem Sonnenaufgang

Quer durch das Viertel „Down Under the Manhattan Bridge Overpass“, kurz Dumbo genannt, geht es zur Subway und wir fahren zurück rüber nach Manhattan und dort zum Times Square. Die Leuchtreklamen sind schon beeindruckend und irgendwie fühlt man sich in eine andere Welt versetzt.

 

Am Times Square

Unser Ziel ist das Ellens Stardust Diner am Broadway. Ab 7 Uhr morgens wird hier mit Livegesang Frühstück serviert. Das Besondere ist, dass hier die Sänger und Sängerinnen zwischen ihren Auftritten Kaffee und Bagels servieren. Eine Reservierung ist nicht möglich bzw. erst ab 25 Personen und so viele sind wir Zwei ja nicht. Wir haben Glück und bekommen sofort einen Platz zu gewiesen (wir waren gegen 8 Uhr dort). Die Tische stehen sehr eng, wirklich sehr eng. Zwischendurch aufstehen und mal eben auf die Toilette verschwinden ist hier eigentlich nicht geplant.

 

Wir genießen unseren Rainbow Bagel und Scrambled Eggs, während die Stardusters genannten Sänger und Sängerinnen Songs aus bekannten Broadway Musicals zum Besten geben. Sehr unterhaltsam!

 

Unser Frühstück in Ellens Stardust Diner

Heute ist übrigens chinesisches Neujahrsfest – das Jahr des Hahns steht in den Start-löchern – und so machen wir uns auf den Weg nach Chinatown.

 

Mittags um 12 Uhr versammelt sich die chinesische Gemeinde im Sara Roosevelt Park um mit Knallkörpern das Neue Jahr zu begrüßen.

 

Chinese New Year’s Day Firecracker Ceremony

Nach einer kurzen Erholungspause im Hotel gucke ich mir noch die russisch-orthodoxe Kirche in Manhattan an. Die Saint Nicholas Cathedral liegt nahe des Central Parks (15 E 97th St.) und hat heute leider geschlossen. Aber auch von außen ganz hübsch anzuschauen.

 

Saint Nicholas Cathedral in Manhattan

Nicht weit von hier befindet sich die Roosevelt Island Tramway, eine Seilbahn über den East River. Die Überfahrt ist nicht ganz so spektakulär wie unser letztes Seilbahnerlebnis in Chiatura in Georgien, aber man hat eine hübsche Aussicht auf die Stadt. Die Seilbahn fährt jede Viertelstunde, ist in unserem Metro-Ticket inklusive und sehr groß und modern. Wäre es ein wenig wärmer, würde sich ein Spaziergang an den Südzipfel von Roosevelt Island anbieten um sich von dort die Skyline anzuschauen. Aber so geht es einfach nur einmal hin und wieder zurück.

 

Als nächstes besuchen wir noch die 230 Fifth Roof Top Bar und genießen den Ausblick über die Stadt. Damit die Gäste draußen nicht so frieren, gibt es hier anstatt Fleecedecken rote plüschige Bademäntel. Dazu noch angenehme Wärmestrahler und schon ist es gemütlich hier oben. Lediglich für Getränke muss man ganz schön lange anstehen. Der große Becher hot chocolate with cream für 10 Dollar war zwar kein Schnäppchen, aber dafür sehr lecker.

 

Roosevelt Island Tramway and Roof Top Bar


Sonntag, 29.01.2017

 

Heute geht es für uns erst einmal in die Ukraine. Bei der St George's Church stehen wir zwar nicht vor geschlossener Tür, aber dafür findet gerade ein Gottesdienst statt. Weiter dann gen Süden nach Italien und kurz drauf Frühstück in China. Und das alles zu Fuss. Im Mahayana Buddhist Temple am Ende der Manhattan Bridge zünden wir zur Begrüßung des Neujahrs noch ein Räucherstäbchen an. Ein schöner Spaziergang an einem Sonntag Morgen!

 

Ukraine – Italien – China

Wir schlendern weiter durch die Gassen zur Ground Zero. Wie vermutlich die Meisten haben wir noch recht gut in Erinnerung wo wir am 11. September 2001 waren. Auf einem beschaulichen französischen Campingplatz im Rhone-Tal. Im kleinen Supermarkt des Platzes hatten sich die Gäste des Platzes versammelt,dort gab es einen winzigen Fern-seher oberhalb der Theke. Später im Wohnmobil haben wir dann im Radio auf Mittel-welle Deutschlandfunk gehört. In heutiger Zeit mit Smartphones und permanentem Internet kaum noch vorstellbar.

 

Die Gedenkstätte Reflecting Absence besteht aus zwei großen Wasserbecken, welche die Größe der Grundfläche der beiden zerstörten Zwillingstürme haben. Die Bäume rings-herum sind zwar noch nicht die größten, werden aber bestimmt in Zukunft angenehmen Schatten spenden. Es ist schon etwas bedrückend hier zu stehen und sich die Katas-trophe in Erinnerung zu rufen. Wir sind positiv überrascht, wie beschaulich und dezent die Gedenkstätte gehalten ist.

 

Ground Zero

 

Anstatt mit der Fähre zurück zu fahren, steigen wir einfach in den nächsten Bus und fahren ins Zentrum von Brooklyn. Im Bus werden wir von einer Frau angesprochen, ob wir uns auf Österreichisch unterhalten. Wir verneinen, sind aber doch erstaunt über die Frage. Sie erzählt uns von ihren zahlreichen Reisen nach Wien und ihrer Vorliebe für einen Urlaub in der Steiermark. Schon witzig, dass auch wir dort sehr gerne hinfahren.

 

Als nächstes gehen wir noch einen Flohmarkt. Der Brooklyn Flea befindet sich derzeit in seinem Winterquartier. Die große Halle im Erdgeschoss des Williamsburgh Savings Bank Tower ist sehenswert und der Flohmarkt passt hier gut hinein. Lediglich unser Geldbeutel passt nicht so ganz zu den angebotenen Dingen. Trotzdem hübsch anzuschauen. Wer nach dem Einkaufen hungrig ist, kann sich im Untergeschoss an allerlei Essensständen mit Snacks versorgen. Wäre es hier nicht so fürchterlich heiß, würden wir dies bestimmt auch machen. Vielleicht ist dies doch eher etwas für den Sommer, wenn die Stände wieder draußen sind (einfach mal hier gucken: Smorgasburg).

 

Brooklyn Flea

Die Brooklyn Bridge scheint irgendwie eine besondere Anziehungskraft auf uns auszu-üben und so stehen wir an Tag 3 in New York nun das dritte Mal vor ihr. Heute nur nicht ganz so früh morgens. Der Wind pustet uns trotzdem kräftig um die Nase und so flüchten wir uns ins gegenübergelegene Shake Shack, einer New Yorker Burgerkette mit Kultstatus. Sowohl der bestellte Burger als auch der Hotdog schmecken sehr lecker und dazu gibt es kostenlos die Brooklyn Bridge vor’m Fenster.

Der Rückweg gestaltet sich mal wieder ein wenig im Zickzack, denn am Wochenende werden Reparaturen im U-Bahn Netz durchgeführt und so können Strecken oder Stationen gesperrt sein. Wir nehmen es gelassen und fahren halt einfach erst einmal in die falsche Richtung.

 

Zurück in unserem Viertel kaufen wir uns noch einmal eine „Combination“ und machen es uns mit unserem Lamm-Hähnchen-Reis Mix im Zimmer gemütlich.

 

Subway Baustellen am Wochenende


Montag, 30.01.2017

 

Heute früh heißt es Rucksack packen, denn unser Rückflug startet heute um 17 Uhr gen Düsseldorf. Wir entscheiden uns bereits heute Vormittag auszuchecken und unsere Sachen mitzunehmen. So sind wir flexibel und müssen keinen erneuten Zwischenstopp im Hotel einplanen.

 

Zunächst einmal fahren wir nach Soho, denn ich möchte noch gerne den Converse Store auf dem Broadway besuchen. Dieser öffnet pünktlich um 10 Uhr und wir sind die ersten, die heute das Geschäft betreten. Nachdem uns bestimmt der zehnte Verkäufer begrüßt und uns auf die „Costumization“ im Keller hinweist, gehen wir eine Etage tiefer und siehe da hier kann man sich seine persönlichen Chucks zusammenstellen. An den Wänden hängen allerlei Stoffrollen, Schnürsenkel und sonstige Ausstattungsmöglichkeiten für das ganz besondere Paar. Auch hier warten zahlreiche Verkäufer auf Kundschaft und wir lassen uns kurz das Konzept erklären. Entweder man entwirft seine persönlichen Chucks an einem der Tabletts selbst oder für 15 Dollar kümmert sich einer der Berater darum. Nachdem ich höre, dass es gerade mal eine Stunde dauert, wenn man sich ein vorhandenes Modell aussucht und dieser bedrucken lässt, entscheide ich mich kurzerhand für meine ganz persönlichen baikalsprinter Chucks.

 

Unser Logo wird von unserer Homepage ausgeschnitten, ein wenig gedreht, überlegt ob mit oder ohne Schriftzug usw. usw. und rund 1 Stunde später halte ich es in den Händen. Sehr cool! Gekostet hat es übrigens 99 Dollar (55 Dollar für die Chucks, 15 Dollar für das Layout, 25 Dollar für’s Drucken und 50 Cent pro farbige Schnürsenkelöse). Wer sich ebenfalls sein persönlichen Paar zusammenstellen möchte: Der Converse Store befindet sich 560 Broadway.

 

Baikalsprinter Chucks

Nach diesem aufregenden Shopping-Erlebnis wollen wir erst einmal etwas essen. Dazu laufen wir zum Washington Square Park. An der Kreuzung mit der West 4th Street soll der Food Truck Antons Dumplings stehen und russische Pelmeni verkaufen. Heute allerdings nicht. Beim Zeitschriftenstand an der Straßenecke fragen wir nach dem Foodtruck, nicht dass wir an der falschen Straßenkreuzung suchen. Wir sind zwar richtig hier, aber wenn er jetzt noch nicht da ist, kommt er auch nicht mehr. Das war eine einfache Antwort. Also wird das heute nichts mit Teigtaschen.

 

Mit der blauen Subway Linie A machen wir uns auf den Weg zum Flughafen. Anstatt in Howard Beach JFK Airport auszusteigen, fahren wir aber einfach weiter bis wir wirklich am Strand stehen. Nicht weit von der Station „Beach 67 St“ gibt es einen großen Supermarkt (Super Stop & Shop) und so schlendern wir erst einmal ausgiebig durch die Gänge. Immer wieder spannend in anderen Ländern sich Supermärkte anzugucken. Die Lebensmittelpreise sind allerdings auch hier wirklich erschreckend hoch. Insbesondere alles was frisch und lecker ausschaut. Am Strand gibt es dann unseren Mittagssnack. Selten hat übrigens ein belegtes Brötchen mit frischen Tomaten und Zwiebeln so lecker gegessen. Da machte sich wohl doch bemerkbar, dass wir uns die letzten Tage nicht ganz so gesund ernährt haben. Dann machen wir noch eine kurze Fotosession meiner neuen Chucks – sehen toll aus, oder? – und dann geht es auch schon wirklich zum Flughafen.

 

Strandspaziergang

Am JFK angekommen erfahren wir erst mal, dass unser Flieger anderthalb Stunden Verspätung hat. Doof. Aber immerhin sind wir noch nicht durch die Security und so gönnen wir uns noch einige amerikanische Kaffees, die wir übrigens gar nicht so schlecht fanden. Lediglich den Zucker sollte man selbst dosieren, denn zwei Esslöffel Zucker machen ihn doch eher nicht genießbar. Und so sitzen wir gemütlich draußen vor dem Terminal in der Sonne. Hier gibt es übrigens direkt eine Hundeauslaufzone. Sehr praktisch für gerade abreisende oder ankommende Hunde. Wir freuen uns auf jeden Fall schon sehr darauf Vanja morgen früh wieder abholen zu können.

 

Fazit 

 

Alles in allem hat uns unser Kurztrip super gefallen. Wir haben unheimlich viel gesehen und die Abwechslung und Kontraste der Stadt genossen.

 

Die Lage unseres Hotels und auch unser Hotel an sich waren für uns prima. Ruhig in einer Seitenstraße gelegen, trotzdem mittendrin und nicht weit von einer Subway-Station entfernt. Die Toilette und Dusche auf dem Flur ist sicherlich nicht jedermanns Sache, für uns war es aber ein guter Preis-/Leistungskompromiss. Und der Wasserkocher eindeutig das Wichtigste auf unserem Zimmer.

 

Mit dem ÖPNV sind wir einfach und unkompliziert hin und her gekommen, lediglich die Baustellen am Wochenende waren ein wenig nervig. Die 31 Dollar für eine Wochenkarte sollte jeder in sein Reisebudget einplanen. Wer kein Interesse an der Freiheitsstatue hat aber trotzdem die Skyline mal vom Wasser aus sehen möchte, empfehlen wir die kostenlosen Bootsfahrten mit der Staten Island Ferry und dem Ikea Boot.

 

Essen gehen ist in der Tat sehr teuer, aber wir haben auch ohne große Restaurant-besuche gut und lecker gegessen. Ein Highlight war sicherlich unser Frühstück in Ellens Stardust Diner. Die Atmosphäre war wirklich klasse.

 

Der ein oder andere mag erstaunt sein, dass wir keine berühmte Aussichtsterrasse besucht haben. Sicherlich wäre der Blick von oben auf die Stadt bestimmt auch toll gewesen aber auch so haben wir viele Eindrücke gesammelt. Und so haben wir auch noch etwas für unseren nächsten New York Besuch übrig gelassen. 

 

Auf Wiedersehen New York


Mit ♥ für euch geschrieben