Die erste Panne

Irgendwann in einem Auto- bzw. Wohnmobilleben ist es wohl immer so weit – die erste Panne. Und damit meine ich nicht einfach nur einen platten Reifen, sondern diese Ereignisse bei denen wir uns üblicherweise nicht mehr selbst zu helfen wissen und ein freundliches Servicecenter unseres Automobilclubs anrufen.

 

Unser Indy hat sich anscheinend recht gründlich auf seine erste Panne vorbereitet. Vermutlich hatte er in den letzten Wochen, in denen wir ihn vernachlässigend am Straßenrand haben stehen lassen, ausreichend Zeit sich über dieses erstmalige Ereignis so seine Gedanken zu machen.


Für Pannen braucht es ja schon einmal den Tag aller Pechvögel: einen Freitag den 13. Dieses Jahr gibt es sowohl im Februar als auch im März einen. Also gleich zwei zur Auswahl, uns trifft es am 13. Februar. Als es passiert ist es kurz vor 23h, also Glück gehabt es ist immer noch Freitag, der 13.!

Wir haben gerade an der Strandpromenade in Noordwijk, unserem Wochenendausflugsziel, geparkt um uns noch etwas zu Essen zu kaufen. Nebenan gibt es eine super Pizza. Also gleich zweimal Glück gehabt: erstens gibt es deutlich ungünstigere und blödere Orte zum Liegenbleiben als diesen hier z. B. eine düstere Autobahnraststätte oder einfach irgendwo im Nirgendwo und zweitens zaubert uns die Pizzeria noch schnell eine leckere Pizza.

 

Also stärken wir uns erst einmal mit der Pizza und suchen dann mal die Unterlagen für die Kontaktaufnahme zum Servicecenter raus, denn Anspringen möchte unser Baikalsprinter definitiv nicht mehr.

 

Stunden und diverse Telefonate später kommen wir zu der Erkenntnis, dass wir leider keine Mobilitätsgarantie haben, dass wir unseren Automobilclub leider Ende letzten Jahres gekündigt haben und dass man im Pannenfall im Ausland leider auch keinem deutschen Automobilclub beitreten kann.

 

Aber irgendwie müssen wir ja hier irgendwann wieder wegkommen und so rufen wir dann doch den 24h Service vom nächsten Mercedes Truck Center. Ich verziehe mich inzwischen ins Bett, während Jens zunächst wartet und sich dann um den Servicetechniker kümmert. Freundlich ist unser Techniker und hochmotiviert unseren Indy wieder ans Laufen zu bringen, das klappt aber leider nicht heute Nacht. Er verspricht morgen früh wiederzukommen und gibt noch kurz der Polizei Bescheid, dass wir ein Pannenfahrzeug sind und leider nicht wegkönnen. Sehr fürsorglich!

 

Am nächsten Morgen geht’s erst einmal mit Vanja an den breiten und endlos langen Strand, hier lässt es hervorragend toben.

Unser Pannenparkplatz direkt hinter der Düne
Unser Pannenparkplatz direkt hinter der Düne
Vanja am Strand. Der Sand ist viel spannender als die Krähen.
Vanja am Strand. Der Sand ist viel spannender als die Krähen.

Unser Techniker lässt sich heute Morgen Zeit mit seinem Besuch und so gibt’s erst mal Frühstück. Eigentlich stehen wir hier auf dem Parkplatz sogar ganz gut. Bäcker, Supermarkt, Strand, alles direkt um die Ecke! Eine Stunde später ruft dann unser Techniker an und erzählt, dass er bis gerade versucht hat einen neuen Anlasser für uns aufzutreiben. Weder in der näheren noch in der weiteren Umgebung ist zu sofort einer verfügbar, lieferbar erst wieder ab Dienstag. Mist. Und nun? Er hat noch so eine Idee und kommt erst mal vorbei, dann schauen wir weiter. Kurz drauf steht dann wieder das Servicemobil neben uns und der Techniker liegt unter unserem Auto. Dank der Allrad-Höherlegung lässt es sich dort übrigens mit komfortablem Kopf- bzw. Körperabstand liegen.

Und siehe da, der Motor springt auch ohne neuen Anlasser irgendwann an. Jippieh!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

 

Große Erleichterung macht sich breit. Unser Wochenendausflug kann doch wie gewünscht weitergehen. Nur das Bezahlen macht nicht so recht Freude, aber das gehört ja irgendwie dazu.

 

Und so geht es dann mit ein paar Stunden Verspätung Richtung Campingplatz. Auf dem Platz De Duinpan checken wir ein und suchen uns ein nettes Plätzchen auf grünem Gras. Es ist immer noch recht frisch draußen, der Wind pustet kräftig und so gehen wir gut eingemummelt Richtung Strand.

 

Die meisten Campings liegen im Süden vom Noordwijker Ortszentrum. Durch die Dünen bzw. über den Strand kann man aber gut hinlaufen. Je nach Spielintensität des Vierbeiners dauert der Spaziergang ein bis drei Stunden.

Endloser Strand in beide Richtungen
Endloser Strand in beide Richtungen
Mit Stöckchen spielen klappt irgendwie nur am Strand ...
Mit Stöckchen spielen klappt irgendwie nur am Strand ...
... oder im Wasser. Aber bitte nicht tiefer als Bauchunterkante
... oder im Wasser. Aber bitte nicht tiefer als Bauchunterkante
Die Sonne kommt raus!
Die Sonne kommt raus!
Und so genießen wir ein leckeres Getränk auf der Terrasse eines Strandpavillons.
Und so genießen wir ein leckeres Getränk auf der Terrasse eines Strandpavillons.


Wir wünschen einen schönen Abend aus Noordwijk!

JuJuV