Donnerstag, 5. Juni 2014

Fahrt nach Kirillow

Nach zwei schönen Tagen in Petrosavodsk geht es für uns weiter. Wir verlassen den nördlichsten Punkt unserer Reise und nun geht es gen Süden zum Goldenen Ring. Ziel ist Sudzal, ein kleines niedliches Örtchen, welches gefühlt aus nur schick restaurierten Kirchen besteht. Von hier aus sind es fast 1000 km bis dorthin, was für eine Tagesetappe eindeutig zu weit ist. Erst recht in Russland und außerdem haben wir ja Urlaub. Wir planen in zwei Etappen zu fahren.

 

Mehr oder weniger auf der Hälfte habe ich mir die Stadt Kirillow zur Zwischenüber-nachtung rausgesucht. Der Ort liegt direkt an einem See, was uns ja immer gut gefällt und wir haben ja noch Hoffnung, dass unsere schwimmscheue Vanja irgendwo und irgendwann doch endlich entdeckt, dass sie ein Neufundländer ist. Und die gehen bekanntermaßen sehr sehr gerne ins Wasser. Nebenbei gibt es für mich natürlich auch noch ein Kloster direkt am Seeufer zu besichtigen. Und so haben wir „nur“ rund 450 km heute vor uns. Und das nur ist mit Absicht in Anführungszeichen gesetzt. Zumindest laut Atlas und Internet, denn unser Navi findet deutlich längere Strecken nach Kirillow. Mal eben über 600 km, typisch. Erst soll es zurück auf die M18 gehen, dann quasi wieder bis zum Ladogasee um dann von dort aus quer rüber zu fahren. Nee, das machen wir nicht. Unsere ausgewählte Strecke führt direkt am Westufer des Onegasees entlang, dann im Süden bis Vytegra, wo wir dann den See hinter uns lassen.

 

Hier mal unsere Routenplanung

Im Jahr 2010 waren wir, wie schon mal geschrieben, schon einmal hier und sind ebenfalls die Strecke gefahren. Igor hatte uns damals dringend davon abgeraten, da die Straße sehr schlecht sein soll. Wir sind trotzdem gefahren und die Straße war natürlich schlecht bzw. eigentlich war es nur eine Piste. Aber seit unserer Baikaltour kann uns das nicht mehr schocken und vielleicht gibt es nun vier Jahre später ja doch Asphalt. Wir lassen uns überraschen.

 

Los geht es erst einmal durch das Stadtgewühl. Petrosavodsk ist doch eine richtig große Stadt und wir stellen fest, dass wir nur einen ganz kleinen Teil gesehen haben. Die Sonne scheint und wir haben richtig schönes Wetter heute erwischt. Wir haben übrigens unser Navi überlistet indem wir ihm einfach einen nicht ganz so weit entfernten Ort angegeben haben. Und um aus der Stadt rauszukommen ist es doch ganz schön praktisch, den Weg vorgegeben zu bekommen. Denn Hinweisschilder zu den nächsten Orten gibt es in Russland tendenziell eher nicht. 

 

Und dann wird es auch schon wieder sehr ländlich. Der für Russland typische Mischwald mit vielen Wiesen dazwischen, hübsch. Die Orte durch die wir fahren haben hier übrigens ein zweites Ortseingangsschild, welches in lateinischen Buchstaben ist. In der Region hier lebt das finno-ugrische Volk der Wepsen. Möglicherweise ist das gelbe Ortseingangsschild dann der Ortsname auf wepsisch. 

Hier in Scheltosero (oder wie auch immer man diesen Ort auf lateinisch schreibt) gibt es übrigens ein ethnografisches Museum, in dem man sich über das Volk der Wepsen informieren kann. Aufgrund unserer langen Tagesetappe machen wir aber keine Pause. Kurz hinter diesem Ort hört übrigens der Asphalt auch schon auf und weiter geht es auf einer staubigen Piste. Schön, diese Querrillen unter Indys Puschen. Da darf man nicht zu langsam fahren, dann rumpelt es richtig.

 

Straßeneindrücke

Ab Vytegra wird die Strecke übrigens wieder besser. Irgendwo zwischendurch dürfen wir übrigens Fähre fahren. Vor uns warten schon einige Fahrzeuge, die Insassen vertreiben sich die Zeit mit dem Streicheln der herum stehenden Kuh und irgendwie passiert nichts. Ich laufe also mal zum Anleger und ein Blick auf den Fahrplan zeigt, dass wir natürlich genau in der Mittagspause hier angekommen sind. Die Fähre fährt also erst wieder in einer Stunde. Sonst fährt sie übrigens auch nur einmal stündlich, aber die Mittagspause ist eine Stunde und zwanzig Minuten lang. Also vertreiben wir uns auch die Zeit, die Kuh verzieht sich glücklicherweise wieder und so können wir mit Vanja ein wenig im Fluss planschen. Für sie ist es eine angenehme Abkühlung, denn es ist inzwischen ganz schön heiß. Aber natürlich nur bis zum Bauch. Schwimmscheue Neufundländerhündin ...

Die Sonne scheint und es ist wirklich echt heiß heute. Schon spannend wie schnell das Wetter sich so ändern kann. Wir haben übrigens gerade eine Mail unseres Womoausbauers bekommen mit möglichen Ursachen für unsere Stromladeschwierigkeiten, inklusive Fotostrecke zum Auffinden des Fehlers. Das Einfachste für uns wäre natürlich eine durchgebrannte Sicherung. Aber die Sicherungen im Unterboden unseres Kleiderschranks haben wir alle kontrolliert. Aber wir haben anscheinend doch noch ein paar mehr Sicherungen an Bord als gedacht. Also schrauben wir mal eben den Fussboden im Fahrerbereich ab, legen unsere Batterie frei, schrauben dann noch so einen Deckel ab und siehe da, dort sind tatsächlich noch ein paar Sicherungen. Übrigens sogenannte Hochlastsicherungen. Nie was vorher davon gehört. Gut, dass wir „nur“ in Russland sind und nicht irgendwo am Ende der Welt. Leider sieht man denen nicht an, ob sie kaputt sind oder nicht. Die Mittagspause ist gleich zu Ende und so schrauben wir lieber erst mal alles wieder zusammen und vertagen das Thema.

 Die Fähre ist am gegenüberliegenden Ufer losgefahren und somit begeben sich alle Wartenden wieder zu ihren Autos. Lediglich die Schulkinder kehren nicht wieder in ihren gelben Schulbus zurück, sondern stellen sich am Rand in Zweierreihen auf. Die Überfahrt dauert nicht wirklich lange und schon wird die Fähre, bei uns am Ufer angekommen, entladen. Die Autos fahren übrigens alle rückwärts von der Fähre runter. Das stelle ich mir gar nicht so einfach vor. Besonders der Holztransportierende LKW mit Anhänger braucht seine Zeit. Puuh, gut dass wir andersherum fahren. Und dann geht es auch schon los. Erst dürfen die großen Fahrzeuge drauf, die kleinen Pkws werden rechts an den Rand gewunken und müssen warten. Wir sind glücklicherweise auch ein „großes“ Fahrzeug und dürfen aus der Schlange ausscheren und vorfahren. Ein kleiner Hopser über die Laderampe und schon stehen wir schön mittig auf dem Deck. Glück gehabt. Wir hätten nur ungern noch eine weitere Stunde in der Sonne gewartet.

 

Fährüberfahrt 

Keine zehn Minuten später sind wir auch schon am anderen Ufer. Und siehe da, wir fahren auch rückwärts von der Fähre wieder runter. Gar nicht so schwierig. Unser Navi ist ein wenig verwirrt und versucht uns in alle Richtungen zu leiten. Wir folgen einfach allen anderen und sind kurz drauf auch schon wieder auf unserer Piste. Wir holpern mal eine Runde weiter.

 

Ab Vytegra wird die Strecke übrigens wieder besser und so sind wir ein paar Stunden später auch schon in Kirrilow. Die Klosteranlage im Ort ist schnell gefunden, die Hauptstraße führt automatisch dorthin. Nu brauchen wir nur noch einen passenden Übernachtungsplatz. Der Parkplatz vor dem Kloster sieht nicht ganz so einladend aus, wäre aber auch ok. Wir folgen aber lieber erst einmal der Straße links zum See. Dort entdecken wir einen kleinen Parkplatz direkt am Seeufer. Schon mal deutlich besser. Hier führt ein kleiner Steg auf den See, an dem gerade einige Frauen stehen und Wäsche waschen. Vielleicht nicht ganz ideal sich daneben zu stellen. Wir fahren also  einmal um das Kloster herum und folgen der Straße am Seeufer entlang. In einer kleinen Bucht sind schwimmen einige Kinder im Wasser. Gute Idee, das wollen wir auch. Aber irgendwie kein passender Parkplatz in Sicht. Also fahren wir wieder zurück zu dem Steg. Beim näherkommen sehen wir dass auch hier die Kinder im Wasser planschen. Wir fragen nach, ob wir hier wohl übernachten können. Klar, warum denn nicht. Also stellen wir Indy in eine Ecke und gehen erst mal in den Ort. In dem großen Park gibt es einen Biergarten, leider Hundeverboten, also nehmen wir ein Bier zum mitnehmen. Sehr zum Bedauern der beiden Kellner, die doch sehr irritiert sind dass wir hier zum „Urlaub“ sind. Vanja schließt Freundschaft mit einer ebenfalls recht großen Straßenhündin, die uns natürlich gerne begleitet. 

Zurück an unserem Übernachtungsplatz ist der Steg leer und so gehen wir erst mal eine Runde schwimmen. Vanja will aber nach wie vor nicht mit. Schade. Das Wasser ist herrlich, nicht zu kalt und nicht zu warm. Genau richtig! Was ein schöner Platz! 

 

Schöne gute Nacht aus Kirrlow,

JuJuV

 

PS: Klosterbesichtigung ist auf morgen verschoben, dafür war es dann doch schon zu spät.

 

PPS: Unser App für die Wettervorhersage zeigt heute Abend echt lustige Temperaturangaben. Die 21°C bei uns passen wohl ganz gut heute Abend, aber die Minustemperaturen in Petrosavodsk, wo wir ja gerade herkommen, sind doch mehr als unrealistisch. Ebenso Minusgrade in Moskau oder Sankt Petersburg. Dafür aber an unserem nächsten Ziel Suzdal 29°C!? So richtig glauben können wir dies nicht ;-)


Freitag, 6. Juni 2014

Klosterbesichtigung in Kirillow

Nach einer angenehmen und nur von der ein oder anderen Mücke gestörten Nachtruhe geht es heute Morgen erst einmal auf Besichtigungstour des Klosters. Das Ende des 14. Jahrhunders gegründete Kirillo-Beloserski-Kloster wurde von Mönch Kirill gegründet. Bei dem Namen erinnere ich mich spontan an den Orkan Kyrill, der im Januar 2007 mir eine echt lange Dienstreise bescherte. Gerade einen Monat bei meinem neuen Arbeitgeber beschäftigt hatten wir einen Termin in Basel. Auf dem Hinweg fuhr die Bahn auch noch ohne Schwierigkeiten. Klar gab es eine Unwetterwarnung aber irgendwie haben wir diese nicht allzu ernst genommen. Der Termin war gut und wir waren auch noch optimistisch abends wieder zu Hause zu sein. Zurück fuhr der Zug auch noch in Basel los, allerdings nur bis Mainz. Dort war Schluss und der Sturm tobte schon heftigst draußen. Wir hatten Glück, denn es waren nicht viele Züge die in Mainz gestrandet sind. Wir haben doch noch ein Zimmer bekommen. War das letzte und dann gleich auch ein Doppelzimmer. War eine lustige Nacht und auch der nächste Tag mit dem Chaos irgendwie nach Hause zu kommen war im Nachhinein doch sehr amüsant und ist bleibend in Erinnerung geblieben. Mit diesen Gedanken im Kopf gucke ich mir nu erst einmal das Kloster hier an. 

 

Kirillo-Beloserski-Kloster in Kirrilow

Nach der Klosterbesichtigung in Kirrilov geht es nun weiter nach Suzdal. Wie schon vorher geschrieben haben wir heute mehr als 500 km vor uns und somit wird das wohl ein Fahrtag werden. Insofern planen wir auch keine großen Zwischenstopps zur Besichtigung von Irgendwas ein, denn es wird schon lang genug sein die Strecke zu fahren.

 

Hier mal unsere Routenübersicht. Ganz unspektakulär. Ein Großteil der Strecke führt über die M8. Bei den mit M gekennzeichneten Straßen handelt es sich in Russland um die Fernstraßen, die sogenannten Magistralen. Die M8 führt von Moskau über Jaroslavl und Archangelsk ans Weiße Meer und natürlich andersherum ebenso.

 

Insgesamt ist unsere Strecke gut zu fahren, es geht mehr oder weniger immer nur geradeaus. Bei Vologda gibt es eine Ortsumgehung, so dass wir nicht durch die Stadt müssen. Lediglich bei Jaroslavl nehmen wir irgendwo den falschen Abzweig bzw. wir fahren geradeaus anstatt abzubiegen und landen auf einer etwas kleineren holprigeren Landstraße Richtung Suzdal. Ein großer Umweg ist es aber nicht. Einziger Nachteil ist, dass sich LKWs nicht so recht überholen lassen und so zuckeln wir kilometerlang hinter einem  her. Immer schön bergauf, wieder bergab, eine Kurve folgt der nächsten. Scheint echt schwer zu sein, was der auf seiner Ladefläche transportiert Irgendwann sind wir mal nah genug um zu erkennen um was es sich eigentlich handelt. Zwei schön verpackte Stahlrollen, auch Coils genannt, hoppeln da vor uns. Wie die meisten vielleicht wissen, schlägt mein Herz für dieses Material, auch wenn es natürlich hier vom Wettbewerb kommt. Schnell noch ein Foto machen, als der LKW netterweise in einer langgezogenen Linkskurve anhält und uns vorbei lässt. 

Nach Suzdal wollen wir übrigens einerseits weil es einfach ein malerisches Örtchen ist, welches aus einer Kirche neben der anderen besteht und andererseits weil es eine der wenigen Orte einen „richtigen“ Campingplatz zu bieten hat. Und auch wenn wir diese Freiheit einfach überall übernachten zu können wo wir wollen sehr schätzen, ist es ab und zu auch mal ganz schön, einfach auf einem Campingplatz mit Duschhäuschen, Stromsteckdosen usw. zu übernachten.

 

Am frühen Abend kommen wir in Suzdal an und den Platz finden wir auch ohne unser Navi. Letztes Jahr haben wir schon auf der Zufahrt zum Platz gesehen, dass Anja und Stefan mit ihrem Womi dort stehen. Dieses Jahr sind die Drei nun auf der Seidenstraße unterwegs (Wir denken fest an euch und drücken weiterhin die Daumen für eine spannende Reise!!). Wir melden uns an und stellen uns auf einen der im letzten Jahr neu angelegten Rasenstellplätze. Außer uns ist noch ein russischer Transporter da. Eigentlich hatten wir gedacht, dass hier im Juni eigentlich mehr los sein würde. Aber anscheinend ist dem nicht so. Macht aber auch nichts. Wir haben einen schönen Stellplatz und vor allem bekommen wir hier auch unsere für Russland notwendige Registrierung. Auch einer der Gründe warum sich eine Übernachtung hier anbietet. Als Ausländer ist man nach wie vor verpflichtet sich offiziell registrieren zu lassen. Üblicherweise übernimmt dies das Hotel in dem man übernachtet, aber wir übernachten ja in unserem Wohnmobil. Der Camping von Suzdal ist an einen großen Hotelkomplex angeschlossen, so dass man seine Registrierung darüber machen kann (heißt übrigens nur, dass man auf seiner Immigrationskarte einen schönen Stempel auf der Rückseite bekommt).

 

Stellplatz auf Camping Suzdal 

Abends sitzen wir dann schön in der Abendsonne an Indy und versuchen zwischendurch unsere schwimmfaule Neufundländerdame zu überreden, endlich in dem kleinen Fluss am Camping mal schwimmen zu gehen. Keine Chance und das obwohl es fast schon heiß draußen ist und das Wasser eigentlich eine angenehme Abkühlung wäre. Zumindest ich finde es sehr erfrischend.

 

Vanja sitzt hingegen lieber am Ufer rum


Samstag, 7. Juni 2014

Suzdal und seine Kirchen

Heute geht es nun auf Besichtigungstour in Suzdal. Es ist ganz schön heiß draußen, so dass Jens und Vanja lieber am Platz bleiben während ich dann alleine den Ort erkunde. Warum unsere Neufundländerin allerdings meint auch bei bestem Sonnenschein nicht im Schatten zu liegen, bleibt uns ein Rätsel. Irgendwie scheint Vanja echt ein anderes Temperaturempfinden wie wir zu haben.

 

Anstatt zu Fuss mache ich mich heute mal mit Scuudy, unserem kleinen E-Roller, auf den Weg. Diesem stand ich bisher ja ein wenig skeptisch gegenüber, aber heute werde ich einfach mal ein bisschen üben zu fahren. Hier ist ja nicht wirklich viel los auf den Straßen und der Asphalt war ganz gut, zumindest das Stückchen auf unserer Anreise.

 

Suzdal ist ein Teil des Goldenen Rings und bietet somit zahlreiche Sehenswürdigkeiten. Gefühlt besteht der Ort aus einer Kirche neben der anderen. Die Meisten sehr schön restauriert und teilweise zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörend. Da wir schon ein paar Mal hier waren und ich heute „auf Rädern“ unterwegs bin, habe ich mir mal die Kirchen ein wenig abseits der Hauptstraße vorgenommen.

 

Übersichtskarte von Suzdal

Quelle: suzdal.org.ru

Los geht es aber erst einmal mit einer der schönsten Kirchen für mich in Suzdal, der Kirche von Smolensk mit ihrer Winterkirche. Beide liegen genau gegenüber vom Erlöser-Jewfimi-Mönchskloster.

Hier habe ich mal wieder ein für mich typisch russisches Erlebnis. Ein weißer BMW hält direkt vor der Kirche, die übrigens auf der Hauptstraße des Ortes liegt. Warnblinkanlage an, Motor ebenfalls und der gut gekleidete Herr geht in Ruhe in die Kirche. 

 

Weiter geht es dann erst einmal zur Post. Die Postkarten habe ich schon aber die passen-den Briefmarken fehlen noch. Es ist übrigens nicht wirklich üblich hier Postkarten zu schreiben und somit gibt es diese auch nicht überall zu kaufen (vielleicht Sankt Petersburg und Moskau sind da anders). Sofern man welche bekommt, dann nicht einzeln sondern gerne mal in einem 10er oder 20er Päckchen. Sollte also mal jemand von euch eine Postkarte aus einem von uns besuchten Ort in Russland benötigen, ich habe noch diverse „Restbestände“ über. Einfach kurz eine Mail schreiben. Im Postamt kaufe ich mal lieber Briefmarken auf Vorrat, denn irgendwie habe ich ein Talent dafür Postkarten zu schreiben aber nicht darauf zu achten, dass diese auch in den passenden Postkasten kommen. Und das hat nichts mit Russland zu tun. Ich schreibe sehr gerne und viele Postkarten, aber irgendwie schaffe ich es immer wieder, dass wir kurz vor der Grenze noch ganz dringend entweder eine Post zum Briefmarken kaufen oder aber wenn ich Karten und Marken zusammen gekauft habe einen Postkasten benötigen. Ich habe keine Ahnung woran dies liegt oder aber ob es anderen genauso geht, aber ich bringe Jens immer wieder zur Verzweiflung damit. Wenn jemand Abhilfe weiß, wäre ich dankbar für jeden Tipp (Keine Postkarten zu schreiben ist keine Alternative...).

 

Eine Postkarte nach Deutschland kostet 26 Rubel, umgerechnet 55 Euro-Cent. Ich kaufe direkt mal 20 Stück. Die freundliche Post-Mitarbeiterin ist hinter der hohen Theke ziemlich lange beschäftigt. Scheinbar also ein ungewöhnlicher Wunsch. Aber immerhin ist es schön klimatisiert hier drin, so dass mir die Wartezeit nicht allzu schwer fällt. Einige Zeit später bekomme ich freundlich lächelnd einen ganzen Stapel Briefmarken überreicht, ein paar Zehner, einiger Sechser und ganz viele Fünfer. Interessant. Auf ein Nachzählen verzichte ich freiwillig.  Und so nehme ich meinen Stapel und setze mich an einen der kleinen Tische um meine Karten zu bekleben. Beim Schreiben habe ich nicht daran gedacht, dass ich Platz für vier bis fünf Briefmarken benötigen würde und somit fehlen später bei dem ein oder anderen ein paar Worte. Macht hoffentlich nichts.

 

Anschließend besuche ich das Wassilievski Kloster, dessen goldene Kuppeln in der Sonne glitzern. Sehr hübsch.

 

Hinter dem Kloster gibt es ein Haushaltsgeschäft, eigentlich ein kleiner Baumarkt. Schon im Eingangsbereich stehen zahlreiche Backsteinhaufen, die auf einen Käufer warten. Hinter der Theke gibt es bestimmt jede Schraube der Welt zu kaufen. Ich möchte aber nur „Spiralen gegen Mücken“ kaufen. Unsere russischen Nachbarn mit dem Transporter haben uns den Tipp gegeben und wir konnten uns auch noch gut an unseren Hotelaufenthalt in Pljos  vor drei Jahren erinnern. Direkt an der Wolga gelegen, hatten wir mit den pieksenden Mitbewohnern so einiges zu schaffen. Und natürlich hat mein Minibaumarkt „Spiralen gegen Mücken“. Hervorrangend!

Dank  Scuddy bin ich heute recht zügig unterwegs und so gucke ich mir als nächstes ein weiteres Kloster an. Leider fängt es prompt an zu regnen und ich stelle mich erst einmal unter bis das Gewitter über uns hinweg gezogen ist. Aber es ist gut, dass es regnet, denn die Luft kühlt sich endlich ein wenig ab. Es war schon ziemlich schwül.

Weiter geht es dann zum nächsten Kiosk, erst einmal ein kaltes Getränk kaufen. Prompt fängt es wieder an zu schütten. Anscheinend war das Gewitter doch noch nicht vorüber gezogen.

 

Hier mal ein paar Häuser an denen ich auf meinem Weg vorbei gekommen bin:

 

Aufgrund des Regens beschließe ich doch wieder zurück zu fahren. Die Pfützen auf den Straßen sind doch ziemlich groß und Scuddy nicht wirklich für Schlammfahrten gemacht. Ich komme noch an folgender kleinen Kirche vorbei, die über eine recht wackelige Brücke mit der Hauptstraße verbunden ist. Ein Ladafahrer spricht mich beim fotografieren auf Scuddy an und ist ganz begeistert von meinem „Dreirad“. Insgesamt scheint Scuddy gerade hier besondere Aufmerksamkeit zu erregen. Aber er ist auch wirklich prima, zu Fuß hätte ich mir dies heute gar nicht angucken können und Pfützen oder Schlalöcher lassen sich auch ganz gut umfahren. Ein wenig Umdenken ist nur angesagt. Scuddy hat vorne zwei Räder und hinten eins in der Mitte. Und ich bin es mit unserem Womo gewohnt mit den Vorderreifen auszuweichen. Jetzt geht es aber eher darum mit dem hinteren Reifen möglichst nicht in einem tiefen Loch hängen zu bleiben.

 

Diese kleine Kapelle gefällt mir besonders gut.

Und hier meine leicht wackelige Brücke, die mich von der Kapelle wieder auf die Haupt-straße bringt.

 

Später am Abend machen wir noch auf unsere Flussseite einen kleinen Abendspazier-gang. Auch hier finden sich zahlreiche Kirchen dicht beieinander. Wir finden noch einen kleinen Biergarten, auf dessen Terrasse wir noch ein leckeres Bier trinken. Wir lernen eine neue Biermarke kennen, die lokale Yuzberg Brauerei, welche neben Münchner Hellem auch Weizenbier braut. Spannend!

 

Gute Nacht aus Suzdal,

JuJuV

 

Abendstimmung in Suzdal


Sonntag, 8. Juni 2014

Sergjiew Possad

Von Suzdal aus wollen wir heute nach Pereslawl Salesski, welches ebenfalls zum Goldenen Ring gehört. Ebenso wie in Suzdal ist auch das Stadtbild von diesem Ort geprägt von zahlreichen Klöstern und Kirchen. Nahe des Ortes gibt es einen See, der Pleschtschejewo-See, an dem wir übernachten wollen. Und so machen wir uns auf den Weg.

Die Sonne scheint und somit ist es heute recht heiß. Die Strecke ist ganz gut ausgebaut und so brauchen wir nicht allzu lange bis nach Pereslawl Salesski.

 

Hier mal ein paar Eindrücke von unserer Fahrt. Insgesamt ist es hübsch grün, die Blumen blühen auf den Wiesen und ab uns zu kommen wir durch kleinere Orte. Immer wieder sind Kirchen zu sehen, die gerade restauriert werden.

Durch den Ort fließt das kleine Flüsschen Trubezh, welches später in den Pleschtschejewo-See mündet. Leider ist die zentrale Brücke darüber gesperrt und wir wollen natürlich genau auf die andere Seite zum See fahren. Brücken sind hier vor Ort Mangelware, zumindest solche für Autos und so heißt es für uns einmal wieder die Hauptstraße zurück bis zur M8. Dann einmal komplett um Pereslawl Salesski drumherum und von der anderen Seite wieder in den Ort rein. Dort fahren wir dann erst einmal zum See, ins Dörfchen Veskovo.

 

Dank des super Wetters ist hier die Hölle los, alle Parkplätze voll und auch am Straßenrand steht ein Auto neben dem anderen. Irgendwie gerade nicht so unsere Welt! Und für ne Stadtbesichtigung mit vorherigem Spaziergang ist es nicht nur für mich, sondern vor allem für Vanja viel zu heiß.

 

Also beschließen wir weiter zu fahren. In Sergiev Possad waren wir auch noch nicht und das liegt nicht allzu weit entfernt. Vorher besuche ich aber noch das Teekessel-Museum in Veskovo und das Svyato-Troitskiy Danilov Kloster (von letzterem sind mir irgendwie die Fotos abhanden gegangen).

 

Das lustige Teekesselchen-Museum

 

Die M8 ist auch hier prima ausgebaut und so sind wir tatsächlich in rund einer Stunde in Sergijew Possad. Nun heißt es erst einmal Übernachtungsplatz suchen. Direkt vor dem Dreifaltigkeitskloster, welches zum UNESCO Weltkultur-erbe gehört, klappt es leider nicht. Der freundliche Parkplatzwächter gibt uns aber einige Tipps, wo wir es mal versuchen sollen. Einfach die Straße bergab immer am Kloster entlang und dort gibt es rechterhand zwei bewachte Parkplätze. Nicht schlecht, aber das Ambiente mit Baumaschine und Co ist eher für Notfallübernachtungen geeignet.


Auf der anderen Straßenseite gibt es aber ein Restaurant namens Kelarskaja Nabereschnaja mit einem kleinen See dabei und so fragen wir einfach dort, ob wir stehen dürfen. Klar dürfen wir und das auch kostenlos. Zum Dank bestelle ich uns zwei kalte Glas Bier und nehme noch ein Eis auf die Hand. Wir stellen uns ganz an den Rand vom Parkplatz, so dass wir vor unserer Schiebetür direkt schönen Rasen haben und ein kleines Flüsschen vor sich hinplätschert. Hervorragend.

 

 

Jens macht es sich mit Vanja gemütlich und ich laufe zum Dreifaltigkeitskloster um mir dieses anzugucken. Es ist beeindruckend! Touristen sind eher in der Minderzahl, ich denke die Meisten hier sind Pilger. Schließlich gehört das Kloster zu einem der bedeutendsten religiösen Zentren der russisch-orthodoxen Kirche. Inzwischen habe ich ja wirklich viele Kirchen und Klöster hier in Russland gesehen, das hier ist wirklich eine der schönsten Anlagen, die ich mir bisher angeschaut habe. Und das Glockenspiel ist ebenfalls wirklich beeindruckend, ein toller Klang der sich im Innenhof der Anlage ausbreitet.

 

Es sind übrigens nicht alle Bereiche für das Publikum begehbar, da ein Teil allein für die hier lebenden Mönche reserviert ist. Und der Aussichtsturm, von dem man laut unserem Reiseführer einen tollen Blick über die Anlage haben soll, ist momentan leider gesperrt, da die Außenmauern und Außenanlagen rings um das Kloster herum gerade renoviert werden.

 

Nach meiner Besichtigung folge ich dem kleinen Weg einmal um das Kloster herum, komme noch an einer heiligen Quelle vorbei, an der sich die Pilger mit Wasser versorgen und laufe dann wieder zurück zu unserem Parkplatz zurück.

 

 

Später machen wir dann noch eine kleine Abendrunde rings um unseren See und kochen dann gemütlich am Womo. Einige Passanten sprechen uns an, entweder wegen unseres Hundes oder aber weil sie ebenfalls ein Wohnmobil besitzen. Wieder mal ein sehr angenehmer Abend auf russischem Boden!

 

Aktualisierung 2016 

> Schräg gegenüber von dem Kloster hat im Mai ein Wohnmobilstellplatz eröffnet. Geschotterter Parkplatz mit Strom, Ver- und Entsorgung, Toilette (keine Dusche) und Kiosk. Biergarten und Kinderspielplatz sind noch in Vorbereitung. 


Montag, 9. Juni 2014

Moskau

Heute machen wir uns auf den Weg in die Millionenmetropole Moskau. Wie auch schon in den letzten Jahren wollen wir wieder auf dem Wohnmobilstellplatz in Sokolniki-Park übernachten. Gestern Abend haben wir sicherheitshalber einmal angerufen, damit bei unserer Ankunft auch jemand vor Ort ist.

 

Die M8 von Sergijew Possad aus führt direkt nach Moskau rein Richtung Sokolniki Park, so dass wir heute nicht zu dem „Vergnügen“ kommen den MKAD, den Moskauer Autobahnring, zu fahren. Der gehört für mich zumindest zu einer der anstrengendsten Straßen überhaupt, da ist Paris oder Rom echt langweilig dagegen.

 

Wir packen also mal wieder zusammen und ich gucke noch fasziniert dem Rasenmäher zu, der den neben uns gelegenen Hang gerade bearbeitet. Er hoppelt immer wieder langsam bergab und dann rückwärts wieder hoch. Irgendwie irritierend, denn er sieht nicht so nach diesen selbstständig mähenden Rasenmäherrobotern aus, die inzwischen in Mode gekommen sind. Erst beim Näheren betrachten, sehe ich dass oben jemand steht und der Rasenmäher einfach nur an einem langen Seil den Hang hinablässt und dann wieder hinaufzieht. So geht es auch! 

Bis zu dem Wohnmobilstellplatz Sokolniki Park in Moskau sind es gerade mal 70 km. Quasi direkt um die Ecke und sogar mehr oder weniger nur geradeaus. Einfach nur raus aus Sergiev Possad auf die M8 und dieser bis nach Moskau rein folgen. Noch nicht einmal ein kurzes Stück abenteuerlicher MKAD müssen wir fahren. Klingt ganz einfach. 

 

Und das war es auch. Lediglich die rund 30 km Stau, vielleicht waren es auch 40 km hatten wir nicht so eingeplant. Schon weit vor dem Kreuz der M8 mit dem MKAD stockt es, die Straße besteht eigentlich nur aus diversen Baustellen. Und so haben wir wieder mal viel Zeit uns mit viel Vergnügen das ungewöhnliche Verhalten der Autofahrer anzuschauen.

 

Irgendwann viel später als gedacht, haben wir dann zumindest geschafft den MKAD zu überqueren und ab dann wird es auch deutlich flüssiger auf der Straße. Sehr angenehm. 

 

Durch Zufall kommen wir über eine der großen Straßen in die Stadt rein, an der das Hotel Cosmos liegt, in dem wir vor anderthalb Jahren übernachtet haben. Und wieder mal stehen Wohnmobile auf dem Parkplatz davor.

Und dann ist es auch gar nicht mehr so weit bis zum Sokolniki Park. Schon erstaunlich, aus dem Stadtgewühl kommend, plötzlich durch den großen Park zu fahren. An der Einfahrt zum Stellplatz (der übrigens dieses Jahr noch an eine andere Stelle umziehen soll) rufen die beiden Parkwächter irgendwo an und schon geht die Schranke auf. Wir werden erwartet.

 

Neugierig rollen wir in Schrittgeschwindigkeit und fragen uns, was für andere Wohnmobile wir dieses Jahr hier wohl treffen werden. Die Asientour mit Arthur von Seabridge müsste schon weiter im Osten sein, und von den anderen geführten Touren kennen wir nicht die Tourpläne. Aber vielleicht gibt es ja doch den ein oder anderen Individualtouri wie uns!?

 

Am Platz angekommen sind wir aber dann das einzige Womo. Schade! Andererseits haben wir dafür freie Platzwahl. Auch nicht schlecht :-)

An der Rezeption werden wir freundlich begrüsst und erst mal unsere Papiere kopiert, sogar Vanjas Heimtierausweis. 

Das Wetter ist durchwachsen, Regen und Sonne wechseln sich ab und richtig warm ist es auch nicht. Für uns aber gar nicht so schlecht. Drei Tage wollen wir bleiben und einen Tag davon wollen wir Vanja im Womo lassen und gemeinsam in die Stadt reinfahren. 

 

Heute gehts aber erst mal für mich alleine auf Erkundungstour. Ich habe mir nicht allzu viel vorgenommen, die letzten Tage waren zwar wunderschön aber gleichzeitig auch anstrengend.


Auf geht's also zum Nowodewitschi-Kloster:

Die Klosteranlage ist hübsch restauriert, interessanterweise aber nur "einseitig". Die Gebäude vom Eingangsbereich her und die Kirchen sind alle schick restauriert, aus den massiven Türmen im hinteren Bereich hingegen wachsen Bäume. Der Regen macht mir leider einen kleinen Strich durch die Rechnung, so dass hübsche Fotos leider rar sind. Nichtsdestotrotz ist es wieder mal faszinierend durch die Anlage zu laufen. Die Hauptkathedrale ist leider heute aufgrund des schlechten Wetters geschlossen, also heute keine Fresken und Ikonen.

Zwischen der Metrostation und dem Kloster gibt es übrigens gleich zwei französische Bäckereien, wovon die eine sehr leckere Schokocroissants und die andere leckere Baguettes verkauft.

Als nächstes geht es dann mit der Metro einmal quer unter der Stadt durch (übrigens gibt es inzwischen freies WLAN während der Metrofahrt) zu dem netten Vernissage Trödelmarkt. Dort gibt es allerlei Souvenirs für die Touristen, Matroschkas in allen Farben und Formen, bunte Lackschachteln mit ihren typischen Mustern, usw. Ich weiß, dass eigentlich der falsche Wochen-tag für den Markt ist aber vielleicht habe ich ja Glück und ein paar Stände sind besetzt. Na gut, ein paar Stände waren tatsächlich geöffnet. An einem Stand finde ich kleine hübsche Anhänger für den Weihnachtsbaum. Aus den verschiedenen Packungen kann ich mir die aussuchen, die mir am besten gefallen. Und so sehen sie aus: 

Aber leider nicht der an dem es die Matroschka-Rohlinge. Schade, ich wollte doch endlich meine 50er Matroschka zum Selbstbemalen kaufen. Da werde ich wohl wann anders noch einmal wieder kommen :-)

 

Der Sokolniki-Park ist übrigens grandios. Wer also keine Lust auf Stadt hat, der schlendert einfach die Spazierwege entlang. Eichhörnchen soll es hier übrigens geben, die man wohl auch füttern kann. Aber irgendwie finden wir keines, vielleicht sind wir ja an der falschen Stelle im Park. Wobei das Schild eigentlich auf etwas anderes deutet:

Die nächsten zwei Tage verbringen wir damit weiter die Stadt zu erkunden, hier wird es uns nicht langweilig.

 

Einen Tag fahren Jens und ich gemeinsam mit der Metro ins Zentrum, es ist angenehm bewölkt und Vanja wird hoffentlich ein paar Stunden alleine nicht allzu viel Blödsinn anstellen.

 

Auf geht es erst mal mit der Metro:

Wir schlendern die Twerskaya Uliza und gehen eine Runde "shoppen". Ich wollte schon lange endlich ein Laptop mit kyrillisch/lateinischer Tastatur haben und somit stehen wir kurz drauf auch schon in einem Computerfachmarkt und versuchen das auserwählte Stück zu kaufen. Gar nicht so einfach, denn es gibt nur noch das Ausstellungsstück und das spricht natürlich nur russisch. Also versuchen wir irgendwie auf russisch/englisch/hand-füssisch miteinander zu kommunizieren. Drei Mitarbeiter des Shops sind fleissig damit beschäftigt in den Systemeinstellungen alles umzustellen und irgendwann ist es dann geschafft, unser neuer Laptop spricht deutsch. Jippieh! 

Zum Abschluss unseres gemeinsamen Ausflugs gönnen wir uns noch ein leckeres Sushi-Menü - wirklich grandios - und wir könnten noch Stunden hier sitzen, aber unser schwarzer Vierfüssler wartet auf uns.

 

Wir laufen noch kurz "über" den Roten Platz bzw. eher am Platz entlang, denn der Platz selbst ist gesperrt. Am nächsten Tag ist hier Feiertag und somit ist eine Großveranstaltung geplant. 

 

 Und damit unser Vierfüssler nicht verhungert, gibt es für Vanja natürlich auch etwas leckeres zu Essen. Allerdings müssen wir erst noch in den Supermarkt. Laut Internet soll in gar nicht allzu weiter Entfernung ein großer Auchan sein, meine Lieblingssupermarktkette aus Frankreich.


Also schnappen wir uns Vanja und machen uns auf den Weg. Dieser entpuppt sich erst als deutlich weiter als gedacht, ist ja typisch bei uns und so versuchen wir die Route ein wenig abzukürzen. Da sind so Bahngleise im Weg und offiziell müssten wir nen ganzes Stück laufen um bis zur nächsten Brücke zu kommen. Also machen wir es wie alle anderen auch, klettern durchs Gestrüpp und folgen den Bahngleisen. Zwischendurch kommen uns glücklicherweise Passanten mit Auchan Tragetaschen entgegen, für uns ein eindeutiges Zeichen, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Lediglich ein Zaun kommt uns noch dazwischen, gut dass wir nur so einen kleinen Neufundländer haben, der unter der Leiter hindurchpasst :-)


Im Obergeschoss der riesigen Supermarkts gibt es dann tatsächlich eine Tierfutterhandlung, in der es sogar Vanjas Hundefuttermarke aus Deutschland gibt. Als ich den Preis sehe, beschließe ich aber ganz fix lieber in Hundespielzeug als in Futter zu investieren. Außerdem ist ja Urlaub, da gehören Souvenirs dazu und da gibt es dann halt lokales Essen, auch für den Vierbeiner.


Mit ♥ für euch geschrieben